Nach 84 Jahren im Ruhestand

Harthausen · Besuch des neugotischen Wasserwerks in Harthausen

Der Heimatverein und Rolf Katzendobler führten die interessierten Besucher.	Foto: Wolfgang Mende

Der Heimatverein und Rolf Katzendobler führten die interessierten Besucher. Foto: Wolfgang Mende

Harthausen · Beim Tag des offenen Denkmals im Landkreis München am Sonntag, den 13. September konnte auch der Wasserturm in Harthausen besichtigt werden.

Dieses Jahr stand der Tag des offenen Denkmals unter dem Motto »Handwerk, Technik, Industrie«. Der Harthauser Heimatkreis beteiligte sich am Tag des offenen Denkmals mit dem in den Jahren 1901 / 02,  in Form eines spätmittelalterlichen Wehrturms mit Treppengiebelanbau errichteten Wasserwerks, dem Wasserturm in Harthausen. Von 10 bis 16 Uhr boten Mitglieder vom Heimatkreis Harthausen und der fachkundige Ortsheimatpfleger Rolf Katzendobler aus Neukeferloh Führungen an und erklärten die geschichtlichen Hintergründe.

84 Jahre lieferte das Wasserwerk Harthausen bestes Wasser für die Harthauser Bevölkerung, bis es auf Drängen des Wasserwirtschaftsamtes geschlossen werden musste. Grund war, dass keine Wasserschutzzone, für den Brunnen mitten im Ortsbereich, ausgewiesen werden konnte. Auch schwere Eisenbahnschwellen, welche die Gemeinde als Schutz vor dem Wasserwerk installierten, konnten dies Behörde wegen einen eventuellen Worst Case nicht umstimmen. Eine weitere Bautätigkeit im Ort wurde untersagt. Nachdem die neuen Brunnen mit Wasserwerk 1985 im Höhenkirchner Forst eingeweiht wurden, endet die Versorgung von Trinkwasser aus dem Brunnen in der Ortsmitte. Heute dient der Wasserturm als Lager für die Schwalben zum Maibaumaufstellen und der Kanone der Krieger- und Soldatenkameradschaft. Die noch voll funktionsfähige Anlage wird von der Feuerwehr als Löschwasserversorgung und von den örtlichen Landwirten verwendet. Auch wird mit dem Wasser der Dorfbrunnen versorgt, den die Harthauser Vereine für rund 30.000 Mark errichtet haben. Da das Wasser vom Dorfbrunnen in den Untergrund versickert, kommt es zu einer guten Bewässerung der markanten Linde, welche zwischen 150 und 200 Jahre alt sein dürfte. Der Wasserturm wurde 1998 renoviert und ist ein Schmuckstück im Dorf Harthausen. Häufig wird er auch als Fotomotiv verwendet.

Artikel vom 18.09.2015
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