BDS kontert Gambkes Forderung

Erding/Landshut · Unternehmervertreter lehnen Baustopp der B15 neu strikt ab

Marco Altinger, Präsident des BDS Bayern.	Foto: BDS

Marco Altinger, Präsident des BDS Bayern. Foto: BDS

Erding/Landshut · Es ist eine schier unendliche Geschichte: der Bau der B15 neu. Der Landshuter Bundestagsabgeordnete Thomas Gambke (Grüne) hat vor wenigen Tagen einen sofortigen Baustopp gefordert.

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Der Grund: eine Kostenexplosion, die auf Gambkes Nachfrage bei der Autobahndirektion Südbayern öffentlich wurde. So seien die Kosten für den Bauabschnitt Ergoldsbach-Essenbach von 88 Millionen Euro im Jahr 2003 auf jetzt 182 Millionen Euro gestiegen. Schuld daran sei der komplizierte Anschluss der B15 an die A92 in Form eines Autobahnkreuzes sowie verschiedene Umplanungen.

Wenngleich Gambke sich hier um die Bürger in seinem eigenen Wahlkreis sorgt, so hat seine Forderung auch Auswirkungen auf die Landkreise Erding und Mühldorf. Der geplante Trassenverlauf kann sich nämlich hier noch ändern, bis hin zum Verzicht auf den Bau. Letzterem hat die Staatsregierung Anfang des Jahres jedoch eine Absage erteilt.

In den beiden Landkreisen gibt es zahlreiche Bürger, die die Asphaltpiste nicht vor ihrer Haustüre haben wollen. Darüber hinaus gibt es Initiativen, die die B15 neu komplett ablehnen, und welche, die sie befürworten – unabhängig von der Trassenführung.

Die Befürworter sind unter anderem in der Wirtschaft zu finden. So hat sich jetzt Marco Altinger, Präsident des Bundes der Selbständigen – Gewerbeverband Bayern e.V. (BDS Bayern), zu Wort gemeldet. Er vermutet hinter Gambkes Forderung eine Finte. »Die neueste Forderung nach einem Baustopp und einem Dialogverfahren bei der B15 neu durch den Bundestagsabgeordneten Dr. Thomas Gambke riecht nach Verzögerungstaktik, mit dem Ziel, das Projekt schlussendlich zu beerdigen«, kritisiert Altinger. Gerade der Abschnitt rund um Landshut gehöre nach dem Streckenstück rund um Rosenheim zu den meistbefahrenen Abschnitten. »Warum nun genau hier die B15 nicht weiter Richtung Geisenhausen gebaut werden soll, kann ich überhaupt nicht verstehen.«

»Mit dem Ausbau der B15 neu stellen wir langfristig sicher, dass die Wirtschaft, insbesondere die kleinen und mittleren Betriebe, wettbewerbsfähig bleiben«, so der bayerische Mittelstandspräsident. Zudem profitiere nicht nur die örtliche Wirtschaft, zu der auch Altinger als Inhaber einer Karateschule in Landshut gehört: »Ich denke auch an die lärmgeplagten Anwohner, die ebenfalls ein Anrecht darauf haben, dass nicht im Sekundentakt Lastwagenlärm durch ihr Wohnzimmerfenster schallt«, so Altinger abschließend. cr

Artikel vom 17.09.2015
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