So viele Leseratten wie nie

Mehr als 100 Kinder nehmen am Sommerferien-Leseclub in Moosach teil

Rund 60 Titel hat Elisabeth Driendl für die kleinen Leseratten als Lektüre für die Sommerferien ausgesucht. 	Foto: js

Rund 60 Titel hat Elisabeth Driendl für die kleinen Leseratten als Lektüre für die Sommerferien ausgesucht. Foto: js

Moosach · Seit fünf Jahren motiviert die Stadtbibliothek Moosach an der Hanauer Straße beim Sommerferien-Leseclub Kinder dazu, die großen Ferien zum Lesen zu nutzen.

In diesem Jahr wurde das Projekt erstmals für Grundschüler durchgeführt – und die Teilnahme war so hoch wie nie zuvor. Die eifrigsten Leseratten werden beim Abschlussfest am kommenden Dienstag, 22. September, mit Preisen geehrt.

Noch ist der Sommerferien-Leseclub nicht zu Ende. Bis Freitag, 18. September, können sich Kinder im Alter von sechs bis zehn Jahren in einem gesonderten Bereich der Bibliothek Bücher ausleihen. Insgesamt 700 Exemplare von rund 60 Titeln stehen zur Verfügung, darunter sowohl kurze Erstlesebücher als auch Kinderbücher mit mehreren hundert Seiten. »Einige Bücher haben wir eigens für das Projekt neu angeschafft«, sagt Elisabeth Driendl, die für die Kinder- und Jugendbibliothek der Bücherei zuständig ist. Besonders beliebt sei in diesem Jahr das Disney-Märchen »Die Eiskönigin« gewesen: »Sobald ein Exemplar davon zurück kam, wurde es auch schon wieder ausgeliehen.« Zu den Favoriten der kleinen Büchereibesucher zählen aber auch Titel aus der Reihe »Bibi und Tina«, »Yakari« und »Die Olchis«.

Nach dem Lesen füllen die Kinder Fragebögen zur Handlung der jeweiligen Bücher aus. Beantwortet werden soll zum Beispiel, wie die Hauptfigur heißt oder wie die Geschichte ausgeht. »Weil die Teilnehmer diesmal noch so klein sind, haben wir die Fragen bewusst einfach gehalten«, erklärt Driendl. Wer einen Fragebogen abgebe, erhalte einen Stempel in seinen Clubausweis. Bewertet oder auf ihre Richtigkeit überprüft würden die Antworten jedoch nicht: »Die Kinder dürfen ganz individuell mit den Fragebögen umgehen, manche malen zum Beispiel ein Bild zu der Geschichte auf das Papier«. Ziel sei nicht, die Lesekompetenz zu testen, dies sei Aufgabe der Schule. Vielmehr wolle man das junge Publikum an den Genuss einer spannenden Lektüre heranführen. Bei den Sechs- bis Zehnjährigen sei dieser Versuch auf besonders fruchtbaren Boden gestoßen. In den vergangenen Jahren sei der Sommerferien-Leseclub stets für Schüler ab der fünften Klasse veranstaltet worden. Jedoch hätten immer wieder auch jüngere Kinder nachgefragt, ob sie teilnehmen könnten. Daher habe die Bibliothek die Aktion in diesem Jahr zum ersten Mal speziell für Grundschüler konzipiert. »Und schon jetzt haben mehr als 100 Kinder mitgemacht. In den Vorjahren waren es höchstens 80«, berichtet Driendl.

Insgesamt hätten die kleinen Büchereibesucher in diesem Jahr beim Sommerferien-Leseclub mehr als 500 Bücher mit nach Hause genommen. Eine Erstklässlerin habe sogar mehr als 30 Bücher gelesen. Für alle Kinder, die mindestens zwei Stempel in ihrem Clubausweis haben, findet am Dienstag, 22. September, ab 16 Uhr in der Stadtbibliothek ein großes Abschlussfest statt. Auftreten wird dort der Zauberer Urs, es gibt Süßigkeiten und sämtliche Teilnehmer erhalten eine Urkunde. Außerdem werden die Gewinner gekürt. Wer in seiner Jahrgangsstufe die meisten Lesestempel vorweisen kann, bekommt einen Bücher-Gutschein als Preis.

Wegen des großen Zulaufs in diesem Jahr werde die Moosacher Stadtbibliothek den Sommerferien-Leseclub 2016 voraussichtlich wieder für Grundschüler veranstalten, kündigt Driendl an. »Wenn die Jungs und Mädchen erst einmal Teenager sind, haben sie oft andere Interessen«, räumt sie ein. Jüngere Kinder könne man mit Aktionen wie dieser allerdings nachhaltig für das Lesen begeistern. Julia Stark

Artikel vom 15.09.2015
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