Aktuelle Diskussionsrunde

Harlaching · Migration und berufliche Erfolge

Harlaching · Die SPD Harlaching veranstaltet am Mittwoch, 23. September, 19.00 Uhr, in der Gaststätte Gartenstadt, Naupliastraße 2, 81547 München (U1 Mangfallplatz, Bus 139, Richtung Harlachinger Krankenhaus; Veranstaltung ist barrierefrei), einen öffentlichen Themenabend zum Thema: »Migration und beruflicher Erfolg: Personen mit Migrationshintergrund für berufliche Bildung gewinnen?«

Als Gesprächspartner stehen uns Hubert Schöffmann, Stv. Bereichsleiter Berufliche Bildung u. Bildungspolitischer Sprecher BIHK e.V. von der IHK für München und Oberbayern, Martin Heigl, Migrationsausschuss der IG Metall München und Frank Holzkämper, Referat für Jugendhilfe der Arbeiterwohlfahrt München an diesem Abend zur Verfügung. Hunderttausende Flüchtlinge werden dieses Jahr nach Deutschland kommen, und keinesfalls ist damit zu rechnen, dass dieser Zustrom von Menschen in den nächsten Jahren wieder abnehmen wird. Denn in den Herkunftsländern herrschen Bürgerkriege und Perspektivlosigkeit; Zustände, die sich nur langfristig ändern werden. Es braucht das starke Engagement der internationalen Gemeinschaft, um in den betroffenen Staaten wieder Frieden, Stabilität und Sicherheit zu erreichen. Aber das ist ein Prozess von Jahren, vielleicht sogar Jahrzehnten!

Diese Menschen kommen nach Deutschland, weil sie sich ein besseres Leben erhoffen. Das Asylverfahren bietet ihnen aber keine Perspektive auf einen Verbleib in unserem Land. Es ist für beide Seiten eine Situation, die keinen Gewinn erzeugt; weder für die, die zu uns kommen. Noch für Deutschland, das diese Menschen vorübergehend aufnimmt und sie dann wieder in ihre Heimat zurückführt. »Wer versucht, die Tür zum Asylverfahren zu schließen, der muss eine legale Tür zur Zuwanderung öffnen. Hierfür braucht es aber ein modernes Zuwanderungsrecht, das diesen Namen verdient!« so Michael Sporrer, Ortsvereinsvorsitzender SPD Harlaching.

Zuwanderer haben in Deutschland unabhängig von ihren beruflichen Qualifikationen einer neuen Studie zufolge deutlich schlechtere Chancen am Arbeitsmarkt. Sie seien häufiger arbeitslos und arbeiteten öfter in prekären Beschäftigungsverhältnissen, wie eine Analyse des Wirtschafts- und Sozialwissenschaftlichen Instituts der gewerkschaftsnahen Hans-Böckler-Stiftung ergab.

Demnach liegt die Erwerbslosenquote unter Menschen, die selbst oder deren Eltern zugewandert sind, mit fast zehn Prozent etwa doppelt so hoch wie im Rest der Bevölkerung. Fast alle Migrantengruppen stoßen der Studie zufolge »auf größere Schwierigkeiten bei der Arbeitssuche als in Alter, Bildung und weiteren Eigenschaften vergleichbare Personen ohne Migrationshintergrund. Lediglich Einwanderer aus West- und Nordeuropa seien nicht mehr und nicht weniger von Arbeitslosigkeit betroffen als die übrige Bevölkerung. InDeutschland haben 16,5 Millionen Menschen einen Migrationshintergrund. Nach neusten Schätzungen des Zentralverbands des Deutschen Handwerks fehlen 27.000 Lehrlinge. Wir werden das System der dualen Ausbildung nicht exportieren können. Aber wir können zum Beispiel das Potenzial junger Menschen mit Migrationshintergrund, die sich für unseren Arbeitsmarkt qualifizieren oder eine Ausbildung machen wollen besser nutzen. Für uns soll doch das Motto sein »Bei uns zählt nicht, wo man herkommt, sondern wo man hin will«. Der Eintritt zur Diskussion ist frei.

Artikel vom 17.09.2015
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