Kampf für eine bessere Zukunft

München · Ein Mann versucht im Alleingang die Welt etwas zu verbessern

Lothar Irle kämpft für andere Menschen.	Foto: Soir

Lothar Irle kämpft für andere Menschen. Foto: Soir

München · Eine 200 Quadratmeter große Wohnung, ein schickes Auto und ein schönes Leben: All das hat Lothar Irle hinter sich gelassen. Heute fährt er ein kleines Auto, lebt in einer kleinen Wohnung in Milbertshofen und hilft Menschen.

Der 53-jährige examinierte Altenpfleger hat seinen Beruf nun bereits 35 Jahre lang ausgeübt. Ein Burnout zwang ihn dazu, sich eine Auszeit zu nehmen, sein Weg führte ihn nach Thailand. Dort wurde er wieder gesund, eröffnete ein Restaurant und sah jeden Tag den Kampf um das Überleben auf den Straßen. Besonders das Schicksal eines jungen Mannes ohne Beine berührte Lothar Irle. An diesem Punkt in seinem Leben wurde ihm sein weiterer Weg klar. Er setzte sich für die Kinder und Jugendlichen ohne Hoffnung ein. Prostitution, Drogen, keine medizinische Versorgung, wenig zu essen – Alltag für diese jungen Menschen.

Keine Hilfe oder Unterstützung

Irle schrieb 160 Briefe an namhafte Firmen mit der Bitte um Hilfe, das Feedback war gegen null. Also gab er einigen der Kids kleine Aufgaben in seinem Restaurant, 16 Jugendliche wurden seine Schützlinge. Der junge Mann ohne Beine trägt heute Beinprothesen, andere seiner Schützlinge gingen zur Schule oder begannen eine Lehre. Ein Langzeitprojekt, das er fast auf sich allein gestellt durchgeführt hat. Seit fünf Jahren arbeitet Lothar Irle wieder in Deutschland, mit seinem Lohn betreut er seine Hilfsprojekte in Thailand und Ägypten. Besonders in Ägypten ist die Situation zur Zeit sehr ernst. Aber auch hier in München wird er immer wieder von der fehlenden Empathie der Menschen überrascht und enttäuscht. Im Moment ist er mit der Pflege von langzeitbeatmeten Patienten im häuslichen Bereich betreut. Hier wurde eine Wohnung im Münchner Norden angemietet, zwei schwerkranke Patienten fanden so ein neues Zuhause. Toilette und WC sind nur über den Flur erreichbar. Die Firma nebenan fühlt sich von den kranken Menschen gestört. »Mit dieser Unmenschlichkeit komme ich nicht zurecht, da verliert man den Glauben in die Menschheit«, betont Lothar Irle. Es wurde bereits der Rechtsweg beschritten.

Es gibt noch immer viel zu tun

Nun benötigt er Hilfe um zu helfen. Er würde gerne den Kontakt zu den von ihm betreuten Menschen in Thailand und Ägypten herstellen. So können die Menschen selbst etwas tun, mit den Betroffenen reden und auch helfen.

Warum gibt man ein Leben in Wohlstand auf um sich um die Ärmsten der Armen zu kümmern? Er zitiert Johann Wolfgang von Goethe: »Edel sei der Mensch, hilfreich und gut.« Lothar Irle ist gerne per Telefon 01 76/ 96 94 69 02 erreichbar.

Artikel vom 08.09.2015
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