Die Kür gemeistert

Der Voltigierverein Ingelsberg sorgt weiter für Furore

Sie gehören zur Weltelite des Voltigiersports. Das »Team Germany – Ingelsberg Junior 1	» aus Vaterstetten.	Foto: Claudia Ostermaier

Sie gehören zur Weltelite des Voltigiersports. Das »Team Germany – Ingelsberg Junior 1 » aus Vaterstetten. Foto: Claudia Ostermaier

Vaterstetten · Sie haben es schon wieder geschafft. Die Artisten des Voltigierverein Ingelsberg e.V. »reiten« momentan sprichwörtlich auf einer Erfolgswelle.

Jüngst sicherte sich das Juniorteam der Ingelsberger die Silbermedaille bei den ersten FEI Vaulting World Junior Championships in der Geschichte des Voltigiersports. Die beiden Einzelsportler Sophia Stangl und Gregor Klehe beendeten die WM mit einem starken Platz Sechs und Vier. »Wir sind sehr zufrieden, es lief eigentlich optimal, am Ende war es einfach das Quäntchen Glück, das fehlte«, erklärte Alexander Hartl, Longenführer des Juniorteams.

Damit krönte das Team seine tadellosen Saisonleistungen (Deutscher Meister 2015) mit der Silbermedaille bei den ersten U-18 Weltmeisterschaften. Dabei erfuhr man von der Nominierung auf der DJM erst Ende Juli. Dann ging alles Schlag auf Schlag. Letztendlich musste sich das junge Team um das Trainerduo Burgmayr-Hartl lediglich dem Team aus Österreich geschlagen geben. Es war ein Kopf-an- Kopf-Rennen. In der Pflicht lag das VVI Team noch knapp hinter dem Club 43 aus Österreich, doch nach der ersten Kür legten sie stark vor und führten das internationale Starterfeld an. »Gerade dadurch, dass niemand aus dem Team ersetzt wurde, machte die Mannschaft so stark und somit konnten sie in der Kür durch ein optimales Zusammenspiel überzeugen«, so Hartl.

Nach einer nahezu perfekten Kür im zweiten Umlauf beendete die Mannschaft aus Ingelsberg das erste globale Championat in Ermelo (Niederlande) mit Silber. »Wir sind die zweiten Sieger, wer auf diesen Championaten mit von der Partie ist, darf Stolz sein, auch wenn man vielleicht kurz gefrustet ist«, erklärt Regina Burgmayr, denn ein einziger Fehler kostete der Truppe die Goldmedaille. Einmal war das Pferd Lazio leer, nachdem zwei Teammitglieder gleichzeitig das Pferd verließen, was sich am Ende leider deutlich in der Wertnote spiegelt. »Wir hatten Gold in der Hand und waren auch die stärkere Mannschaft, aber diese Unachtsamkeit war zu teuer und die Konkurrenz dafür zu stark«, verdeutlichte Bundestrainerin Ramge.

Die Nationaltrainerin ist sicher: »Ohne den Sturz hätte es gereicht.« Im Endergebnis sicherten sich die Österreicher vom Club 43 mit 7,682 Punkten den Goldpodestplatz. »Es war so knapp, aber wir haben uns am Ende doch gefreut und empfinden es als eine große Ehre Deutschland vertreten zu haben«, betont nicht nur Burgmayr, sondern auch das Team. Mit 7,629 Zählern fehlten dem Vizeweltmeister lediglich weniger als sechs Tausendstel zum Sieger, gefolgt von den Woodside Vaulters aus den USA (7,356) und den Gastgebern aus den Niederlanden (6,972). »Wir freuen uns auf die nun anstehende Deutsche Meisterschaft im Senior Bereich und dann wird die Saison ausgiebig gefeiert«, das versprachen die beiden Trainer.

Ebenfalls erfreulich war die Leistung der beiden Einzelvoltigierer Gregor Klehe und Sophia Stangl vom VVI. Beide sowohl im Team, als auch im Einzel am Start kämpften bis zum Ende und vertraten die deutsche Flagge würdig. Bereits durch solide Pflichtleistungen sicherten sich sowohl Gregor, als auch Sophia Plätze weit vorne unter den besten zehn. Dann der große Schock, als Gregor bei einer der schwersten Übungen in der Kür kopfüber vom Pferd stürzte. Die Halle raunte, doch Gregor passierte glücklicherweise nichts. Nervenstark platzierte er sich in der zweiten Pflicht erneut positiv und konnte am Ende nach einer gelungenen Kür sein erstes Championat und die erste Junioren-WM mit 7,189 Punkten auf Platz Vier beendet.

»Gregor ist noch so jung, der wird noch von sich hören lassen«, sind sich die Trainer einig. Sieger war hier der Kolumbianer Martin Clavijo (7,812). Sophia Stangl zeigt zur Musik »Ain’t nobody« ausdrucksstarke Küren und ebenfalls eine zweite souveräne Pflicht. Noch im Winter hatte sie an einen Einzelstart in dieser Saison gar nicht gedacht, denn es stand erst mal der Abschluss und Wettbewerbe im Seniorbereich an, doch am Ende überzeugte die 17-jährige bei der DJM und durfte ihren Saisonhöhepunkt gleich zweimal bei der WM feiern. Im großen Einzelstarterfeld beendetet landete sie auf einem starken sechsten Platz.

»Gespannt können wir in die Zukunft blicken, denn da ist noch Luft nach oben«, betont Regina Burgmayr und bedankt sich auch gleichzeitig bei allen Unterstützern des Teams. Nun bereitet sich die erste und die zweite Mannschaft auf die Deutsche Meisterschaft vom 27. bis 30. August in Alsfeld / Hessen vor. Selbstverständlich mit Ambitionen auf den Meistertitel.

Artikel vom 23.08.2015
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