Die Oase der Stadt

Haidhausen · Schwimmen in der Isar? Planungen zur Aufhebung des Schwimmverbotes

Mehr als ein Waten durch das Wasser ist derzeit in der Isar im Innenstadtbereich nicht erlaubt.	Foto: js

Mehr als ein Waten durch das Wasser ist derzeit in der Isar im Innenstadtbereich nicht erlaubt. Foto: js

Haidhausen · Schon jetzt wird bei den Kiesbänken am Müller'schen Volksbad an heißen Sommertagen vergnügt gebadet und geplanscht. Wenige Meter flussaufwärts wird man künftig vielleicht sogar einige Runden schwimmen können.

Die Stadtratsfraktion der CSU hat kürzlich beantragt, die Stadtverwaltung mit einer Machbarkeitsstudie für ein Isarflussbad zwischen dem Deutschen Museum und dem Europäischen Patentamt zu beauftragen. Der Bezirksausschuss Au-Haidhausen (BA 5) lehnt das Vorhaben jedoch ab. Während der Gluthitze der vergangenen Wochen herrschte am Isarufer am Müller'schen Volksbad wieder buntes Treiben. Unzählige Münchner haben sich beim Sonnenbaden im Fluss erfrischt. Schon seit 2006 ist das Baden in der Isar wieder erlaubt – die Wasserqualität ist hervorragend.

Hervorragende Badewasserqualität

Mehr als ein Waten durch das Wasser ist im Innenstadtbereich allerdings nicht möglich. »Wer in den tieferen Bereichen schwimmen will, begibt sich in Lebensgefahr«, warnt die CSU-Stadträtin Kristina Frank. Der Grund: In verschiedenen Wassertiefen fließt die Isar unterschiedlich schnell. »Dadurch entstehen Strömungen, die auch einen guten Schwimmer nach unten ziehen«, erklärt Frank. Das Schwimmen sei deshalb laut der städtischen Bade- und Bootsverordnung nahezu in der gesamten innerstädtischen Isar verboten.

Sie könne sich jedoch vorstellen, dass gerade in der Innenstadt viele Menschen begeistert seien, wenn sie vor oder nach der Arbeit einmal kurz in die Isar springen und dort ein paar Bahnen ziehen könnten. Unterstützt von ihrer Fraktion, insbesondere dem zweiten Bürgermeister Josef Schmid, habe sie deshalb beantragt, untersuchen zu lassen, ob zwischen dem Deutschen Museum und dem Europäischen Patentamt der Bau eines Flussbads nach dem Züricher Vorbild möglich sei. Rampen und Gitter könnten dort risikofreies Schwimmen ermöglichen, der Zugang zum Wasser könne über Terrassen und einen schwimmenden Steg erfolgen.

Der Antrag werde derzeit vom Referat für Gesundheit und Umwelt (RGU) und dem Planungsreferat geprüft, berichtet Martin Klamt, Sprecher des Planungsreferats. Seitens des BA 5 ist allerdings mit einer Ablehnung des Projekts zu rechnen. »Ein Sommerbad in der schönsten Sichtachse, das ist völlig unmöglich«, sagt Adelheid Dietz-Will (SPD), die Vorsitzende des Stadtteilparlaments. Zudem handle es sich bei diesem Bereich der Isar um ein Landschaftsschutzgebiet. Klamt bestätigt dies. Ausgeschlossen sei ein Flussbad an dieser Stelle zwar nicht, räumt er ein. Allerdings sei eine Ausnahmegenehmigung nötig. Berücksichtigt werden müssten unter anderem die Durchlässigkeit der Isar für Fische und der Vogelschutz. Zudem müsse die Bade- und Bootsverordnung geändert und das derzeitige Schwimmverbot für diesen Teil der Isar aufgehoben werden.

Die Entscheidung fällt in 2016

Ausführlich besprochen werden soll das Thema 2016 bei der sogenannten »Flussrunde«, die zur Umsetzung eines Rahmenplans zur Entwicklung der innerstädtischen Isar eingerichtet werden soll und an der die Stadtverwaltung, Umweltverbände und die betroffenen Bezirksausschüsse beteiligt werden sollen. J.Stark

Artikel vom 21.08.2015
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