75. Erdinger Herbstfest

Erding · Die Herzogstadt ist in Jubiläumsstimmung

»Gib ma a Busserl!« – neben Lebkuchenherzen sorgen zünftige Musik, Fahrgeschäfte und natürlich der traditionelle Fassanstich für Volksfeststimmung beim Erdinger Herbstfest.	Foto: kw

»Gib ma a Busserl!« – neben Lebkuchenherzen sorgen zünftige Musik, Fahrgeschäfte und natürlich der traditionelle Fassanstich für Volksfeststimmung beim Erdinger Herbstfest. Foto: kw

Erding · Es wird eine Jubiläums-Wiesn in Erding: Das Herbstfest findet heuer zum 75. Mal statt. Der Aufbau hat begonnen und die weiteren Vorbereitungen sind in vollem Gange.

Weil es ein Jubiläumsfest ist, haben sich für den Blumenkorso heuer bereits rekordverdächtige Zahlen von Gruppen angemeldet: Stand Mitte August waren es 131. Auch in diesem Jahr werden wieder zwei große Festhallen der beiden Brauereien der Stadt im Mittelpunkt stehen: Die Stiftungs-Brauerei und natürlich Erdinger Weißbräu. Der Bierpreis ist traditionell ein Politikum: Heuer kostet die Maß Festbier bei der Stiftungs-Brauerei 6,80 Euro, bei Erdinger Weißbräu 7,10 Euro. Wem das viel erscheint, muss nur einen Blick nach München werfen. Unter 10 Euro geht beim Oktoberfest nix.

Das Programm in Erding kann sich sehen lassen. Am Freitag, 28. August, geht es um 15 Uhr mit einem Standkonzert der Erdinger Stadtkapelle los, bevor der Auszug der Festwirte auf den Festplatz den ersten Höhepunkt einläutet: »O’zapft is!« soll es etwa um 16.30 Uhr heißen: Oberbürgermeister Max Gotz wird zu den Klängen der Musikkapelle Vogtareuth das erste Fass anstechen.

Jubiläumsprogramm mit Charme und Vielfalt

Es wird sportlich, gesellig, blumig, politisch, musikalisch, gemütlich und vor allem bunt, bunt, bunt!

Erding · Das Herbstfest ist traditionell auch recht sportlich. So ist für Samstag, 29. August, ab 14 Uhr ein Gewichtheber-Vergleichswettkampf zwischen dem TSV Erding und dem Westway Barbell Club London angesetzt. Tags drauf ist ab 9.30 Uhr die Erdinger Schafkopfmeisterschaft geplant, und zwar im Stiftungszelt. Um 13 Uhr startet das traditionelle Pferderennen. Da ist der Rennverein verantwortlich und hat einiges aufgeboten: Es werden geboten: Drei Vorläufe, Trostlauf, Entscheidungslauf, offenes Trabrennen. Alle Sieger der Rennen erhalten als Andenken einen schönen Pokal, gestiftet von dem jeweiligen Sponsor. Krönender Abschluss: das Vereinsfahren. Hier fahren nur Mitglieder des Rennvereins Erding. Die Pferde hierfür sind von Besitzern und Startern des offenen Trabrennens. Bei diesem Rennen wird der Siegfried-Auer-Gedächtnis-Pokal ausgefahren, benannt nach dem langjährigen Vorstand des Rennvereins Erding.

Eine Stunde später marschiert der Blumenkorso durch die Innenstadt. Dieser ist wegen des Jubiläums ins Leben gerufen worden und dürfte ein besonderer Höhepunkt werden, vor allem natürlich etwas fürs Auge.

Am Montag kommt wieder die Stadtkapelle zum Einsatz: Sie spielt für die Senioren des Stadtteils Erding auf, die zum Seniorentag ab 13 Uhr ins Stiftungszelt kommen werden. Weitere Programmpunkte sind das Treffen der Kommunalpolitiker, die Versammlung der Brauerei-Genossenschaft, der traditionelle ­ Tag der Betriebe und Behörden, und so weiter. Es sind ­Programmpunkte, die bei keinem Volksfest fehlen dürfen.

Die Stadtkapelle kommt am 3. September wieder zum Einsatz, wenn der große Kinderumzug unter dem Motto »Masken in allen Straßen« startet, aber da hat sie sich Verstärkung organisiert: Aus der Nachbarstadt Moosburg kommt der Kolping-Spielmannszug. Überhaupt ist an diesem Tag alles auf die Erdinger Kinder eingestellt, der Kasper kommt ins Stiftungszelt, und zwar um 15 Uhr.

Sportlich wird es noch mal am 6. September, wenn der Sport-Frühschoppen mit dem Kickbox-Großkampf im Weißbräu-Zelt angesagt ist. Wer es griabiger haben will, der geht zum Frühschoppen mit der Erdinger Stadtkapelle ins Stiftungs-Zelt. Ein großes Brillant-Feuerwerk soll am 1. September neben dem Festplatz in den Himmel steigen.

Das ganze Programm wird unterstützt durch ein abwechslungsreiches Musikprogramm, bei dem die beiden Brauereien sich viel Mühe gegeben haben, dass nicht zur selben Zeit der selbe Stil in beiden Zelten gespielt wird. So wird beispielsweise am 1. September im Stiftungzelt ­Otto Schwarzfischer mit Schlagermusik im Partybeat erwartet, während im Weißbräu-Zelt die lokale Band »D’Reichenkirchner« mit volkstümlicherem Schlager zu den Instrumenten greift. kw

Rennverein trifft Vorkehrungen

Pferdeseuche soll das traditionelle Rennen nicht gefährden

Erding · Was in Dorfen passiert ist, soll in Erding bei der Jubiläums-Wiesn nicht eintreten: Dass Veranstaltungsteile wegen einer Pferdeseuche nicht stattfinden können. Das ist leichter gesagt als getan, denn bei mindestens drei Programmpunkten sind größere Zahlen von Pferden im Einsatz. Es gelten aber besondere Schutzmaßnahmen, nachdem im Nachbarkreis Ebersberg bereits ein Stall geschlossen werden musste. So wird von allen, die Pferde mitbringen, der Nachweis verlangt, dass die Tiere nicht infiziert sind.

Auch der Rennverein Erding hat in seiner Wettbewerbs-Ausschreibung auf diese Entwicklung bereits reagiert. Die Stadt unterstützt die Halter bei entsprechenden Tests, die nicht ganz billig sind und mit 50 Euro pro Tier zu Buche schlagen. Es geht um die »equine infektiöse Anämie«, also eine ansteckende Blutarmut, die für das betroffene Tier fast immer tödlich endet und unter anderem über offene Wunden übertragen wird. Gerade weil sie ansteckend ist, gilt diese Krankheit auch als meldepflichtig, und die zuständigen Veterinärämter sind bereits intensiv tätig.

Die Stadt Dorfen hat ein Pferderennen wegen der Seuchengefahr absagen müssen, das soll in Erding nicht passieren. So hat die Stadt vom Veterinäramt letztlich auch grünes Licht erhalten, wenn auch unter Auflagen. Die Zahl der Tiere, die nach Erding kommen, ist aber auch erheblich: Da ist zunächst natürlich das Pferderennen, dann aber eben auch der Auszug der Festwirte und der Blumenkorso. Bei Redaktionsschluss war das Programm nicht in Gefahr.

Artikel vom 21.08.2015
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