Dauereinsätze halten Polizei in Atem

München · Hitze in Kombination mit Alkohol häufig Auslöser der Vorfälle

München · Am Freitag und Samstag (7. und 8. August) befanden sich die Beamten der Münchner Bundespolizei aufgrund der großen Hitze und zahlreichen alkoholbedingten Ausfällen im Dauereinsatz.

Den ersten Einsatz hatten die Beamten am Freitag um 8 Uhr. Wie die Bundespolizei mitteilte, hatte ein 33-jähriger Rangierbegleiter beim Umsetzen eines Autoreisezuges am Güterbahnhof Freimann eine Weiche nicht richtig gestellt, woraufhin die letzte Achse einer aus drei Autozugwaggons bestehenden Rangierabteilung entgleiste. Es entstand ein Sachschaden am Waggonoberbau in Höhe von rund 10.000 Euro. Der DB-Mitarbeiter stand unter leichtem Alkoholeinfluss. Ermittlungen wegen Gefährdung des Bahnverkehrs wurden eingeleitet. Personen wurden nicht verletzt. Der Zugverkehr war nicht gestört. Um 9.35 Uhr war ein 20-Jähriger ins Gleis 11 des Hauptbahnhofes gestürzt. An das erteilte Hausverbot hielt sich der junge Mann danach nicht. Um 12.30 Uhr wurde er von einer Streife der Bundespolizei erneut am Zugang Bayerstraße angetroffen. Volltrunken lag er am Boden und konnte sich nicht mehr selbst fortbewegen. Er wurde zur Dienststelle transportiert, wo 1,4 Promille Atemalkohol gemessen wurden. Nach richterlicher Entscheidung kam er in die Ausnüchterungszelle.

Streit eskaliert

Gegen 13.35 Uhr war es in einer S-Bahn vor dem Halt am Hauptbahnhof zwischen zwei alkoholisierten Männern zu einem Streit gekommen. Nach Zeugenaussagen war dieser bereits in Pasing am Bahnsteig ausgebrochen, dann in der S-Bahn eskaliert. Bei der polizeilichen Bearbeitung des Vorfalls, durch den es kurzfristig zu Verzögerungen im S-Bahnverkehr der Stammstrecke gekommen war, stellte sich bei einem Datenabgleich heraus, dass einer der beiden, ein sehr stark alkoholisierter 45-Jähriger, per Haftbefehl gesucht worden war. Er wurde der Justiz zugeführt.

Gegen 21.45 Uhr lag ein 46-Jähriger regungslos am Zugang Bayerstraße. Die Person war zunächst nicht ansprechbar. Erst nach Verständigung und Behandlung von Rettungssanitätern konnte in Erfahrung gebracht werden, dass der Mann stark alkoholisiert war. Er musste in die Klinik transportiert werden.

Gegen 1 Uhr stürzte am Samstag ein stark alkoholisierter 65-jähriger Sendlinger am Haltepunkt Harras. Der Mann machte gegenüber den Rettungskräften einen leicht verwirrten, zugleich sehr aggressiven Eindruck, so die Mitteilung der Bundespolizei. Die Person musste mit einer klaffenden Wunde am Hinterkopf in die Klinik. Den Transport begleitete ein Bundespolizist. Nachdem sich die Person während des Transports zunächst kooperativ verhielt, wurde sie unterwegs wieder aggressiv, musste vom Beamten zu Boden gebracht und mit Handfesseln fixiert werden. Dabei wurde weder der Bundespolizist noch der Sendlinger verletzt. Nachdem der Verletzte sich wieder beruhigt hatte, wurde er in die Obhut der Ärzte übergeben.

Gegen 4 Uhr kam es in der östlichen Unterführung des Ostbahnhofes zu einem Streit zwischen mehreren Personen. Nach ersten Ermittlungen soll ein Pärchen aus Obergiesing mit einem 21-Jährigen und einem 22-Jährigen zunächst verbal in Streit geraten sein. In dessen Folge soll es zu einer körperlichen Auseinandersetzung, in der auch der 26-Jährige und seine 25-jährige Freundin zugeschlagen haben sollen, gekommen sein.

Mehrere Personen versuchten beide Parteien zu trennen und zu schlichten. Bei den vier Tatbetroffenen wurden Atemalkoholwerte von 0,58 bis 1,1 Promille gemessen. Alle vier Tatbeteiligten erlitten leichte Schürfwunden.

Beamte beleidigt

Kurz vor 8 Uhr hielt sich ein 38-jähriger Neuhausener lautstark und aggressiv schreiend am Hauptbahnhof auf. Reisende fühlten sich durch sein Verhalten gestört und verängstigt. Der Mann kam mehreren Platzverweisen nicht nach. Auf die Mitnahme zur Dienststelle reagierte er gegenüber den Beamten beleidigend. Er äußerte zweimal »Sieg Heil«und bezeichnete die Bundespolizisten als »Nazi-Schergen«. Gegen ihn wird nun wegen Verwenden von Kennzeichen verfassungswidriger Organisationen ermittelt.

Artikel vom 10.08.2015
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