Bundesligist Hoffenheim unterliegt TSV 1860 München

Löwen schaffen Pokalsensation

Starker Auftritt: Daylon Claasen beim Führungstreffer. Foto: A. Wild

Starker Auftritt: Daylon Claasen beim Führungstreffer. Foto: A. Wild

München/Giesing · Mit einer beeindruckend geschlossenen Mannschaftsleistung warfen die Münchner Löwen den favorisierten Bundesligisten TSG 1899 Hoffenheim aus der ersten Runde des DFB-Pokals. 17.800 Zuschauer feierten beim 2:0-Sieg in Sprechchören euphorisch ihr Team.

Hoffenheims Trainer Markus Gisdol räumte nach dem Spiel ohne Umschweife ein: »Die Hürde Sechzig war heute einfach zu hoch für uns. Wir waren zu träge, uns fehlte die Durchschlagskraft und wir haben uns viel zu wenige Torchancen erspielt.«

Ganz anders der TSV 1860 München. Von Beginn an setzten die Weiß-Blauen bei hochsommerlichen Temperaturen die Gäste unter Druck, pressten früh, gelangten dadurch immer wieder in Ballbesitz und kamen zu hochkarätigen Torchancen. Rubin Okotie scheiterte ebenso knapp (10. Min.) wie Marius Wolf (19. Min.), dem nur eine Minute später ein Treffer wegen Abseitsstellung aberkannt wurde. Ein Fernschuss von Gary Kagelmacher aus gut 30 Metern strich scharf über die Querlatte (22. Min.) wie auch Versuche von Daniel Adlung per Kopfball (28. Min.) und aus der Distanz (31. Min.) für Gefahr sorgten. Die Hausherren gaben in jeder Hinsicht den Ton in der Partie an. Vor allem Daylon Claasen und Marius Wolf narrten ein ums andere Mal ihre Gegenspieler. Erst gegen Ende des ersten Durchgangs kamen die Kraichgauer zu eigenen Gelegenheiten. Ex-Löwe Volland trat einen direkten Freistoß auf das Tor (41. Min.), den Stefan Ortega jedoch ebenso parierte, wie er sich kurz darauf gegen den durchgebrochenen Jonathan Schmid mit einem Reflex auf dem Posten zeigte (45. Min.).

Auch nach dem Seitenwechsel gelang es dem Favoriten nicht, das Spiel an sich zu reißen. Die laufstarken Löwen blieben am Drücker und kamen kurz nach Wiederanpfiff zur hochverdienten 1:0-Führung. Nach einem Ballverlust der Hoffenheimer im Mittelfeld zog Wolf in Richtung Strafraum und bediente den mitgelaufenen Claasen, der aus kurzer Distanz Keeper Oliver Baumann keine Abwehrchance ließ (51. Min.). In der 60. Minute fiel beinahe das 2:0, als Daniel Adlung geschickt auf Okotie weiterleitete – Baumann klärte in letzter Sekunde vor dem Österreicher.

Zwei Minuten später kam Kevin Kuranyi zu seinem Debüt im Trikot der Sinsheimer. Doch der Ex-Nationalspieler vermochte sich in der Folge genau so wenig in Szene zu setzen wie der frühere Löwe Kevin Volland, der im direkten Duell gegen seinen alten Jugendfreund Christopher Schindler blass blieb. In der Nachspielzeit sorgte Fejsal Mulic für die Entscheidung, als er von Adlung uneigennützig freigespielt den 2:0-Endstand markierte (90. Min. + 3). Für den eingewechselten 20-jährigen Serben aus der jungen Reservemannschaft des TSV 1860 München, der vor kurzem seinen ersten Profivertrag unterschrieb, war es das erste Pflichtspiel-Tor in der Arena. Mit Stephane Mvibudulu durfte ein weiterer junger Nachwuchsspieler der Weiß-Blauen gegen Hoffenheim einige Minuten Profiluft schnuppern.

Nach Schlusspfiff wurden die Löwen von ihrem Publikum für die beherzte Leistung begeistert gefeiert. Die Auslosung der zweiten Hauptrunde im DFB-Pokal erfolgt am Freitag, 14. August, im Rahmen des ARD-Sportschau Clubs. In der Zweiten Liga geht es für den TSV 1860 München am Montag, 17. August, um 20.15 Uhr beim 1. FC Nürnberg weiter.

(as)

Artikel vom 10.08.2015
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