Ausgabe 08/2015

Oberschleißheim · Der Bürgermeister informiert

Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Christian Kuchlbauer, Erster Bürgermeister

Oberschleißheim · Liebe Bürgerinnen und Bürger, gute Schulen und Kinderbetreuungseinrichtungen sind ein sehr wesentlicher, aber auch ein sehr kostenintensiver Bereich der Arbeit einer Gemeindeverwaltung.

Die letzten Jahre haben viele Neuerungen gebracht, denen wir uns nicht verschlossen haben. Denn im Gemeinderat herrschte immer Einigkeit darüber, dass wir den Kleinen durch qualitativ hochwertige Betreuung und Förderung die besten Startchancen geben möchten.

Sei es der Rechtsanspruch auf einen Betreuungsplatz oder die Einführung von Ganztagsklassen – immer ist auch die Gemeinde gefragt, schnell und flexibel zu reagieren.

Im kommenden Schul- bzw. Betreuungsjahr können gemeinsam mit den Trägern und dem engagierten Personal unserer Kinderbetreuungseinrichtungen sowie den Schulleitungen und dem Lehrerkollegium wieder viele Angebote gemacht werden, die Kindern und Eltern die Tagesplanung erleichtern und gute Förderung sicher stellen.

Die Krippe »Schlosskinder« wird im September die 6. Gruppe eröffnen, so dass wir – zusammen mit dem »Mäusenest« und den Tagesmüttern – allen Kindern ab einem Lebensalter von einem Jahr einen Betreuungsplatz anbieten können.

Im Kindergartenbereich mussten zu Beginn des Jahres nach einem Wasserschaden die drei Gruppen des Regenbogenhauses umziehen. Nach einer vorübergehenden Unterbringung im Kindergarten »Biene Maja« und in der Krippe »Schlosskinder« sind die Kleinen nun seit einigen Wochen in einem vorübergehenden Bau am Frauenfeld untergebracht. Dank großer Unterstützung durch den Träger, das pädagogische Personal und auch die Eltern ist es uns gelungen, die schwierige Übergangszeit ziemlich reibungslos zu gestalten. Sicher sind die Container nur ein Provisorium, das manche Einschränkung bringt. Doch die Erfahrungen an anderen Orten zeigen, dass sich die Kinder dort genauso wohl fühlen wie in einem festen Gebäude. In Absprache mit dem Träger haben wir uns entschieden, den »Rück-Umzug« in das Kindergartengebäude im Sommer 2016 einzuplanen, damit im kommenden Betreuungsjahr eine kontinuierliche pädagogische Arbeit gewährleistet ist. Die aktuellen Planungen sehen im Regenbogenhaus eine Sanierung der durch den Wasserschaden beeinträchtigten Decken, Böden und Wände sowie Schönheitsrepara­turen in den übrigen Räumen vor. Wie ich den betroffenen Eltern und natürlich auch dem im Kindergarten beschäftigten Personal versprochen habe, wird es aber in jedem Fall vor dem Wiederbezug des Hauses eine Freimessung durch ein anerkanntes Sachverständigenbüro geben, so dass sich alle unbesorgt dort aufhalten können.

Ein großes Problem ist die Lage auf dem Arbeitsmarkt für pädagogisches Personal, insbesondere für Erzieherinnen und Erzieher. Um gutes Personal zu bekommen und zu halten, sind finanzielle Anreize ebenso wichtig wie die oft zitierten »weichen« Faktoren wie Anerkennung oder ein gutes Arbeitsklima. Die Gemeinde übernimmt deshalb seit Beginn des Jahres 2015 eine Arbeitsmarktzulage von monatlich € 150,- bzw. € 100,-, das auch an das Personal anderer Träger gezahlt wird. Ich hoffe sehr, dass wir damit einen Beitrag leisten können, um unsere Oberschleißheimer Einrichtungen bei der Personalgewinnung zu unterstützen.

Noch ist nicht sicher, ob alle Oberschleißheimer Kindergärten im September mit voll belegten Gruppen starten können. Doch ich hoffe sehr, dass es allen Trägern noch gelingt, die freien Stellen zu besetzen, so dass wir einige zusätzliche Kinder von der Warteliste mit einem Kindergartenplatz versorgen können. Umso glücklicher bin ich, dass es uns innerhalb kurzer Zeit gelungen ist, eine zusätzliche Hortgruppe in der Parksiedlung zu installieren. Die Zahl der Anmeldungen für das kommende Jahr ging weit über die bisher prognostizierten hinaus. Das Angebot, die Kinder für die Ganztagsklasse anzumelden, wurde von den Eltern nicht angenommen. Gerne haben wir uns bemüht, den Wünschen aller Eltern zu entsprechen – und dank meiner sehr engagierten Verwaltung haben wir es auch geschafft. Allerdings muss ich an dieser Stelle darauf hinweisen, dass es nicht möglich sein wird, immer die jeweilige „Wunschbetreuung“ sicher zu stellen. Die Gemeinde hat sich ganz bewusst auf den Weg der Ganztagsschule gemacht, der auch von staatlicher Seite immer stärker eingeschlagen wird.

Dass es neben diesen Klassen auch noch eine Mittagsbetreuung und ein breites Angebot an Hortplätzen gibt, unterstütze ich ausdrücklich. Die Gemeindeverwaltung tut viel, um die Zahl der Plätze und vor allem die hohe Qualität der Betreuung aufrecht zu erhalten. Dies kann aber auch bedeuten, dass sich Eltern unter den vorhandenen Angeboten entscheiden müssen, bevor neue oder zusätzliche Angebote gefordert werden.

Es freut mich, dass wir an beiden Oberschleißheimer Grundschulen eine Ganztagsklasse in der ersten Jahrgangstufe bilden können – da beide Klassen sehr klein sind, werden die Schülerinnen und Schüler dort einen optimalen Start in den neuen Lebensabschnitt »Schule« finden.

Seit dem letzten Schuljahr gibt es in der Berglwaldschule zwei Übergangsklassen, die von Schülern mit geringen Deutschkenntnissen besucht werden, um sie auf den Besuch einer Regelklasse vorzubereiten. Die Lehrer berichten mir von großen Erfolgen, so dass wir dieses Projekt gerne weiterführen. Auch die Kinder und Jugendlichen aus der Flüchtlingsunterkunft am Heuweg gehen in die Übergangsklassen und finden so schnell persönliche Kontakte und Anschluss an den Lernstoff.

Vor allem die Schullandschaft ist in einem ständigen Umbruch begriffen, der auch die Gemeinde als Sachaufwandsträger vor große Herausforderungen stellt. Die Mittagsverpflegung muss gewährleistet sein, dafür braucht es Räume und Personal. Die Ganztagsklassen benötigen neben Klassenzimmern auch Rückzugsmöglichkeiten für die Freizeitgestaltung. Unsere Schulen wurden erbaut, als es solche Modelle noch nicht mal als Gedankenmodelle gab. Nun müssen wir versuchen, uns auf die geänderten Vorgaben einzustellen.

Ich versichere Ihnen, dass Kinderbetreuungseinrichtungen und Schulen ganz oben auf unserer Agenda stehen. Doch werden wir nur Schritt für Schritt vorgehen können. Ich bitte deshalb Sie, liebe Eltern, Lehrer, Erzieher um ein wenig Geduld und Kooperation, damit wir gemeinsam die großen Aufgaben bewältigen, die uns noch erwarten.

Nicht alles lässt sich innerhalb weniger Monate umsetzen, manches braucht viel Überlegung, Planung und finanzielle Kalkulation.

Doch jetzt wollen wir an die bevorstehende Ferien- und Urlaubszeit denken. Ich wünsche Ihnen persönlich und im Namen der Gemeinde eine erholsame Urlaubszeit. Genießen Sie die freien Tage gemeinsam mit der Familie!

Ihr Erster Bürgermeister
Christian Kuchlbauer

Artikel vom 06.08.2015
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