Ein Kapitel endet

Oberföhring · Diakon Benno Saruba verlässt die Pfarreien St. Lorenz und St. Thomas

Benno Saruba im Pfarrgarten von St. Lorenz: Der Diakon wird ab September seine neue Stelle in Germering antreten und nach vielen Jahren die Pfarreien St. Lorenz und St. Thomas verlassen.	Foto: ahi

Benno Saruba im Pfarrgarten von St. Lorenz: Der Diakon wird ab September seine neue Stelle in Germering antreten und nach vielen Jahren die Pfarreien St. Lorenz und St. Thomas verlassen. Foto: ahi

Oberföhring · Er ist kein Mann der vielen Worte, doch das was er sagt, ist immer wohl überlegt, präzise und mit einer Menge Feingefühl. Darum werden auch viele Bogenhauser Diakon Benno Saruba schmerzlich vermissen, wenn er ab September seine neue Stelle in Germering antritt.

Leicht hat er sich den Wechsel nicht gemacht, schließlich ist Oberföhring ein Stück Heimat für ihn geworden. Zwölf Jahre hat Benno Saruba mit seiner Familie im Stadtviertel gelebt, seine Kinder wurden beide in St. Lorenz getauft, gingen in den dortigen Kindergarten. Doch irgendwann war der Wunsch nach etwas mehr Platz für sich und seine Familie so groß, dass es ihn an das andere Ende Münchens, nach Pasing verschlagen hat. Denn eine Stelle als Diakon war zu diesem Zeitpunkt in Oberföhring nicht in Sicht.

Doch das Schicksal hatte einen anderen Plan für den 47-Jährigen. Kaum in Pasing angekommen, eröffnete sich für ihn plötzlich doch die Möglichkeit in seiner ehemaligen Heimatgemeinde St. Lorenz eine Stelle als Diakon anzunehmen. »Da konnte ich nicht nein sagen«, berichtet Saruba. Seine Familie unterstützte ihn bei diesem Plan natürlich, auch wenn sie ihren Papa und Ehemann durch die langen Fahrtwege oft vermissten. »Die weiten Wegen waren dann auch der Grund für meinen Wechsel, der mir nach wie vor nicht leicht fällt«, sagt Saruba.

Dennoch überwiegt für ihn momentan die Freude auf die neue Aufgabe. In Germering wird Saruba fest für die in einem Pfarrverband integrierte Kirche Don Bosco verantwortlich sein. »Darauf freue ich mich sehr. In Oberföhring war ich ja sowohl für St. Lorenz als auch für St. Thomas tätig und entsprechend viel unterwegs. In Germering werde ich mich auf eine Pfarrei konzentrieren können.«

Bei aller Vorfreude schlagen in der Brust von Benno Saruba nach wie vor »zwei Herzen«. Mit einer guten Portion Wehmut berichtet er von den vielen schönen Momenten in Oberföhring. Von seinen schönsten Erlebnissen berichtet er, wenn er über die Begleitung der Erstkommunionskinder spricht. Diese »arbeitsintensive, aber sehr schöne Zeit« wird ihm noch lange im Gedächtnis bleiben. Gerade die enge Zusammenarbeit mit den Familien war für Saruba immer etwas ganz Besonderes. Die Gemeindemitglieder von St. Lorenz sind dem Diakon ohnehin ans Herz gewachsen. »Egal ob als Gemeindemitglied oder dann später als Diakon – hier habe ich mich immer akzeptiert und geschätzt gefühlt«, berichtet Saruba. Schließlich sei es eine große Ausnahme, dass ehemalige Gemeindemitglieder in ihrer angestammten Pfarrei als Diakon arbeiten. Aber genau diese enge Verflechtung war auch das Besondere an seiner Tätigkeit. Schließlich kommt es nicht so häufig vor, dass ein Diakon in der Gemeinde arbeiten kann, in der seine Kinder getauft wurden, diese auch als Ministranden tätig sind und Vater und Kinder gemeinsam am Altar stehen dürfen. »Das ist wirklich einzigartig und außergewöhnlich – für diese Erlebnisse bin ich außerordentlich dankbar«, resümiert Saruba.

Mit der Verabschiedung von Benno Saruba schließt auch die Kirche St. Lorenz für die nächsten eineinhalb Jahre ihre Pforten. Die Renovierung des Kirchenraums ist in vollem Gange, so dass die Gottesdienste nun im Pfarrsaal oder in St. Thomas stattfinden. Unterstützt wird Pfarrer Willi Huber dann ab September von einem neuen Diakon, Marek Nowrotzki aus Giesing. Andrea Hinze

Artikel vom 05.08.2015
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