Spätes Tor entscheidet Auftaktspiel der Löwen

Auf roten Strümpfen zur Niederlage

Starker Rückhalt seiner Elf: Vitus Eicher. Foto: A. Wild

Starker Rückhalt seiner Elf: Vitus Eicher. Foto: A. Wild

München/Giesing · Das erste Punktspiel zu Saisonbeginn endete bislang selten mit einem Sieg der Löwen. Fünfmal kassierte man in der vergangenen sechs Jahren eine Niederlage. Am Sonntag kam mit 0:1 (0:0) eine weitere im Auftaktspiel beim 1. FC Heidenheim hinzu.

Bereits vor dem Anpfiff wurde vor ausverkauftem Haus (15.000 Zuschauer) im Albstadion eifrig diskutiert. Schiedsrichter Christian Dingert hatte die farbliche Ähnlichkeit der Stutzen beider Mannschaften moniert und auf einem Wechsel bestanden. Weil die Heidenheimer sich weigerten, ihre traditionell roten Strümpfe zu tragen und unbedingt in Blau spielen wollten, mussten die verärgerten Gäste aus Giesing Leihstutzen der Ostwürttemberger überziehen.

Die Partie selbst war von geringem spielerischem Niveau, zerfahren, hektisch und von hoher körperlicher Intensität. Mit dem Kampf um die Aufstiegsplätze werden wohl beide Mannschaften nichts zu tun haben. In der ersten Halbzeit boten die Löwen das etwas gefälligere Spiel, ohne dabei wirklich gefährlich vor das Heidenheimer Tor zu kommen. Lediglich Daylon Claasen, der von Trainer Torsten Fröhling etwas überraschend als hängende Spitze aufgeboten wurde, kam nach knapp einer Viertelstunde im Strafraum zum Abschluss, doch Keeper Jan Zimmermann parierte seinen Schussversuch aus sieben Metern. Einmal mehr wurde deutlich: Ohne die erhofften Verstärkungen in der Offensive bleibt der TSV 1860 München vor dem gegnerischen Tor zu harmlos. Kurzzeittorjäger Rubin Okotie ist derzeit nur noch ein Schatten seiner selbst.

Nach dem Seitenwechsel musste Daniel Adlung infolge eines Pressschlags verletzungsbedingt das Feld verlassen (64. Min.). Für ihn kam Korbinian Vollmann ins Spiel. Bei den Löwen befürchtet man eine längere Pause für den Mittelfeld-Akteur. Die gefährlicheren Szenen vermochten danach die Heidenheimer herauf zu beschwören. Die beste Gelegenheit vergab Ex-Löwe Arne Feick in der 74. Minute. Nach einem Freistoß von Marc Schnatterer kam der Linksverteidiger frei zum Kopfball, setzte das Leder aber aus fünf Metern am Tor vorbei. Zwei Minuten später parierte Löwen-Torhüter Vitus Eicher mit einem starken Reflex einen Schuss von Andreas Voglsammer, ehe er kurz darauf erneut gegen den durchgebrochenen Schnatterer klären musste. Als Eicher auch in der 85. Minute einen Flachschuss von Voglsammer aus zwanzig Metern um den Pfosten lenkte, war das Glück der Löwen aufgebraucht. Die anschließende Ecke von Schnatterer flog in den Strafraum – Heidenheims Innenverteidiger Kevin Kraus gewann das Kopfballduell gegen den ungeschickt agierenden Okotie und der Ball flog unhaltbar für Eicher hoch in die lange Ecke zum 1:0-Endergebnis (86. Min.).

»Das war heute ein typisches 0:0-Spiel«, fand der enttäuschte Torsten Fröhling. »Wir haben sehr engagiert gespielt. Einer ist für den anderen gelaufen. Dabei haben wir auch ansehnlich kombiniert.« Sein Team habe in der zweiten Halbzeit jedoch zu viele Freistöße und Ecken gegen sich gehabt. »Das ist nun mal die Stärke von Heidenheim. Einmal am Schluss nicht aufgepasst und schon verlierst du ganz bitter.« Heidenheims Trainer Frank Schmidt sprach von einer ausgeglichenen ersten Halbzeit. »Bei Sechzig lief der Ball gut. Wir wussten, dass das ihre Stärke ist.« Im zweiten Durchgang sah er sein Team deutlich im Vorteil, betonte aber auch: »es war der erste Spieltag. Nicht mehr und nicht weniger.«

Am kommenden Samstag gibt sich der SC Freiburg um 15:30 Uhr in der Fröttmaninger Arena die Ehre.

(as)

Artikel vom 27.07.2015
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