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Würde, Kultur und Natur
Kreis Erding · Friedhöfe als Orte der Stille verdienen würdevolle Gestaltung
Preisverleihung unter alten Bäumen: Wartenberg hat den schönsten Friedhof im Kreis Erding. Bürgermeister Manfred Ranft (rechts) zeigte sich mächtig stolz. Foto: kw
Kreis Erding · Es war der Versprecher des Tages: August Groh, Vorsitzender des Obst- und Gartenbauvereins Wartenberg, sprach von seinem »Heimatfriedhof«. Nun ist der muntere Gartlerchef weit davon entfernt, auf dem Gottesacker »beheimatet« zu sein, aber sein herrlicher sprachlicher Lapsus passierte ihm vor erlesenem Publikum: Es waren Bürgermeister und Gartlervertreter da, um die schönsten Friedhöfe im Kreis Erding bekannt zu geben.
Ein bayernweit einheitlicher Wettbewerb mit klaren Kriterien wie »Lage und Erschließung«, aber eben auch »Grabstellen« und »Funktionelle Einrichtungen« war vom Kreisverband für Gartenbau und Landespflege auch im Kreis Erding durchgeführt worden, 20 Friedhofsträger hatten sich daran beteiligt, und Wartenberg hat gewonnen. Die Euphorie bei den Wartenberger Gartlern war entsprechend groß, und Jurymitglied Groh beeilte sich klarzustellen, dass die örtlichen Mitglieder des Gremiums den »eigenen« Friedhof nicht mit haben bewerten dürfen. Eine faire Sache also und Bürgermeister Manfred Ranft übte sich in Bescheidenheit. Erstens, bemerkte er, sei es das künstlerische Konzept des Steinmetzmeisters Paul Neumeier, das gegriffen habe. Tatsächlich hatten die Verantwortlichen vom Kreisverband den Bereich zwischen den Urnenstelen und den Urnen-Erdgräbern ausgewählt. Diese Integration neuer Begräbnisformen, die immer mehr Raum gewinnen, hat die Jury überzeugt. Der Bereich war als besonders innovativ positiv aufgefallen. Aber alle diese Innovation hätte nach Meinung des Bürgermeisters nie zu einer Auszeichnung geführt, wenn zweitens die Anlage nicht ordentlich gepflegt würde. Hier sei das Haus Wartenberg aktiv. Das Haus Wartenberg ist eine Wiedereingliederungseinrichtung für Menschen mit Suchterkrankungen und hat eine sogenannte Außenarbeitsgruppe, die schon länger für den Markt Wartenberg arbeitet. Als maßgeblich Beteiligte an der Auszeichnung waren auch Vertreter dieses Hauses eingeladen – Ehre, wem Ehre gebührt. An Stelle zwei folgte Taufkirchen, wo man schon einmal erfolgreich war.
Taufkirchen war durch Friedhofsreferent Christian Aigner vertreten, der meinte, er sei »positiv überrascht« gewesen. Die Gestaltung in Taufkirchen sei nicht leicht gewesen, weil es planungsbedingt große Leerflächen gebe. Den dritten Platz teilen sich Erding St. Paul und Finsing. Aber gerade diese beiden punktgleichen Stockerl-Platz-Inhaber machten deutlich, wie unterschiedlich Friedhöfe sein können: Finsing ist eine Neuanlage, Erding war mit dem ältesten Friedhof der Stadt erfolgreich. Finsing musste, wie Bürgermeister Max Kressirer deutlich machte, bei dieser kostenrechnenden Einrichtung enorm aufs Geld schauen, Erding konnte durch vorsichtige Gestaltung des großartigen Bestandes punkten. In Finsing gab es nur wenig Platz für Gestaltung, Erding glänzte mit einer parkähnlichen Anlage, die zudem von der Sempt durchflossen wird. Finsing ist nach dem Gesetz für alle Kulturen da, Erding ist ein Friedhof der katholischen Kirche und eben nicht der einzige in der Herzogstadt. Für alle aber galt das Motto des Wettbewerbs »Unser Friedhof – Ort der Würde, Kultur und Natur.« Bürgermeister Manfred Ranft wird die Auszeichnung von der Schirmherrin des ganzen Wettbewerbs, Umweltministerin Ulrike Scharf, in Empfang nehmen. Er hatte die Nachricht von seinem Sieg auf Kreisebene schon vorab bekommen und stolz an alle Markträte weiter geleitet. Einer von ihnen: August Groh, der nicht nur der örtliche Vorsitzende der Gartler, sondern auch der Geschäftsführer des Kreisverbands für Gartenbau und Landschaftspflege ist – und eben Marktrat. In allen drei Funktionen darf er stolz sein auf die Auszeichnung.
Artikel vom 24.07.2015Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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