Unterhaching · Gelungenes Geburtstagsfest

Enthüllten den Gedenkstein: (v. l.) Bürgermeister Wolfgang Panzer, Gertraud Schubert und Agenda-sprecher Klaus Schulze-Neuhoff. Fotos: hw

Unterhaching · »Gepflanzt von der LOKALEN AGENDA – GEWIDMET den künftigen Generationen ERMUNTERND ZU Nachhaltigkeit und zur BEWAHRUNG DER SCHÖPFUNG«, so lautet die Inschrift des Gedenksteins, der anlässlich des 20. Geburtstags der Lokalen Agenda 21 neben der Agenda-Eiche am Angerweg enthüllt wurde.

Agenda-Sprecher Klaus Schulze-Neuhoff tat dieses gemeinsam mit dem Gartenbauvorsitzenden Werner Reindl und Gertraud Schubert. »Vor 18 Jahren suchte man im Arbeitskreis Natur und Landschaft einen Symbolbaum für unsere Lokale Agenda 21. Frau Gabriele Weise, damals Mitglied im Arbeitskreis, bot ihre selbstgezogene Eiche an. Bei einer gemeinsamen Radltour durch Unterhaching gefiel uns dieser Platz am Angerweg. Bei der Pflanzung wurde vor dem Baum ein kleiner Gedenkstein aufgestellt. Darauf stand: Eiche - gepflanzt im Januar 1998 – Lokale Agenda 21 Unterhaching - Arbeitskreis Natur und Landschaft – global denken – lokal handeln. Der Text auf dem Metallschild war kurz und prägnant. Leider hat ein Unbekannter dieses Marterl auf kleinem Stein entfernt. Nun, wir haben daraus gelernt, mit diesem Koloss von einem Stein wird sich ein Dieb schon schwerer tun«, erklärte Werner Reindl bei seinem Grußwort. Klaus Schulze-Neuhoff erklärte, dass die Botschaft des Steins die kommenden Generationen dazu einladen solle, sich für seine Umwelt zu engagieren und den Gedanken der Nachhaltigkeit zu pflegen. Gartenbauvereins-Vorsitzende Werner Reindl erinnerte die zahlreichen Gäste daran, dass Eichen besonders alt würden.

Ihre Zähigkeit habe die Agenda-Eiche schon zweimal unter Beweis stellen müssen. Denn gleich zweimal hätten sich »Baum-Frevler« ans Werk gemacht und die Eiche so schwer verletzt, dass sie hätte absterben müssen. Mit viel Mühe und Arbeit wurde aber der Baum gerettet. Zu den Klängen des Spielmannszugs schritt die »Geburtstags-Schar« nach der Enthüllung in Richtung Kubiz, in dem der eigentliche Festakt stattfand. Lob gab es da von Bürgermeister Wolfgang Panzer. Stolz sei er auf das große Engagement der Mitstreiter der lokalen Agenda 21 und das bisher Erreichte. Er erinnerte an die Zukunfts-Konferenzen und an die Gründung der Bürger-Energie in Unterhaching. Der Nachhaltigkeitsgedanke der lokalen Agenda sei auch für die Gemeinde bei allen ihren Entscheidungen eine Handlungsmaxime, betonte er. Die Festrede des Abends hielt Altbürgermeister Dr. Erwin Knapek. Sein Resümee über die weltweite Lebendigkeit des Agenda-Gedankens war niederschmetternd: »Der Patient liegt im Koma«. Es habe immer wieder und zahlreiche Absichtserklärungen von Verbänden, Nationen und Konzernen gegeben, aber in Wirklichkeit sei unsere Atmosphäre zur »Müllkippe« verkommen. Die Auswirkungen der rücksichtslosen Ausbeutung von Ressourcen haben zu Armut und Not in der ganzen Welt geführt. Sein Lob galt Unterhaching, die zu den wenigen Gemeinden in Deutschland zähle, die den Agenda-Gedanken weiter entwickelt habe. Schulze-Neuhoff erklärte, dass es die Aufgabe der Agenda sei, sich zu verjüngen und den Nachhaltigkeitsgedanken weiter zu tragen.

Artikel vom 22.07.2015
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