Neuer Stützpunkt »Wohnen im Viertel«

Franz Müntefering zu Gast beim ASB Pflege- und Betreuungsdienst

Christian Boenisch, Franz Müntefering und Dr. Christian Wolf, Vorsitzender ASB München (von links).	Foto: ASB München/Abou El Ela

Christian Boenisch, Franz Müntefering und Dr. Christian Wolf, Vorsitzender ASB München (von links). Foto: ASB München/Abou El Ela

Ramersdorf · Wohnen im Alter ist ein Thema in der Gesellschaft, das dem Präsidenten des ASB Bundesverbandes Franz Müntefering besonders am Herzen liegt: »Ältere und pflegebedürftige Menschen möchten gut und zuverlässig versorgt sein und möglichst in der vertrauten häuslichen Umgebung bleiben können. Zudem muss die Versorgungssicherheit bezahlbar sein.«

Diesem Bedarf vieler älterer Menschen, und auch dem jüngerer Pflege- oder Hilfsbedürftiger, kommt das Projekt »Wohnen im Viertel« der GEWOFAG entgegen. Bei seinem Besuch zeigte sich Müntefering beeindruckt, ein Projekt, das er gerne auf ASB-Bundesebene einbringen wird. Nach Abschluss der Sanierungs- und Umbaumaßnahmen der GEWOFAG in der Rupertigaustraße wird in Kürze, mit dem ASB Pflege- und Betreuungsdienst als Partner, ein neuer Stützpunkt des Projekts in Ramersdorf-Mitte eröffnet, ein drittes in der Seebrucker Straße ist in Planung. Bereits 2007 wurde mit einem ASB-Pflegeteam am Innsbrucker Ring das erste Projekt in München nach dem Bielefelder Modell entwickelt. Die Mitarbeitenden sind rund um die Uhr, Tag und Nacht, vor Ort und stehen den hilfe- und pflegebedürftigen Menschen in den Projektwohnungen zur Verfügung. Das Pflegeteam besteht aus erfahrenen Kranken- und Altenpflegekräften, hauswirtschaftlichen Mitarbeitern und sozialpädagogisch ausgebildeten Fachkräften, die auch für die Bewohner im Viertel da sind. »Der Pflegebedarf kommt meist unvorbereitet.

Oft wissen die Menschen dann nicht, wo sie die richtigen Hilfen finden. Im Servicebüro des ASB München finden sie einen Ansprechpartner direkt vor Ort, der dazu Auskunft geben kann«, lobt Müntefering die niederschwellige Struktur des Projekts. Denn auch die Bewohner des Viertels, in einem Radius von 800 Metern, können die Dienste in Anspruch nehmen. Die ASB-Mitarbeitenden beraten über Hilfsmöglichkeiten und Finanzierung, koordinieren anfallende Leistungen und vermitteln bei Bedarf weitere therapeutische Unterstützungsmöglichkeiten. Die Versorgungssicherheit, ohne eine Betreuungspauschale, ermöglicht den Bewohnerinnen und Bewohnern ein selbstbestimmtes Leben im eigenen Zuhause. Katja Drexel, die Leiterin des Pflege- und Betreuungsdienstes, berichtete von einem Ehepaar, das aus dem Viertel in eine der nahegelegenen Projektwohnungen umgezogen ist: »Die beiden sind bereits über 80 Jahre, sie hat Pflegestufe I, er ist dement. Wir versorgen sie in ihrer barrierefreien Wohnung, bei Bedarf auch nachts. Ohne dieses Angebot hätten die beiden die eigene Wohnung aufgeben und in ein Pflegeheim ziehen müssen.« Ein zentraler Baustein des Wohnkonzepts ist ein Wohncafé für alle Bewohner des Viertels. Hier können Kontakte geknüpft, Veranstaltungen oder nachbarschaftliche Hilfe organisiert werden. Bewährt hat sich der tägliche Mittagstisch. Begleitet von einem Koch und einer Betreuungsassistentin des ASB, wird gemeinsam gekocht, gegessen und sich ausgetauscht. Für viele der Mieterinnen und Mieter ist dieses Angebot ein fester Bestandteil im Tagesablauf.

Neben guten Wohn- und Pflegekonzepten braucht es qualifizierte und motivierte Pflegemitarbeiter, die die anspruchsvolle Aufgabe wahrnehmen: »Dem ASB ist es wichtig, dem Fachkräftemangel durch ein attraktives Arbeitsumfeld entgegenzuwirken. »Wohnen im Viertel« bietet Vorteile sowohl für Patienten als auch für die Pflegemitarbeitenden«, betont Christian Boenisch, Geschäftsführer des ASB München. »Durch die ambulante Versorgung vor Ort können die Patienten zu Fuß oder mit dem Fahrrad erreicht werden, zeitraubende und stressige Autofahrten entfallen. Das ist ein großer Schritt weg von der sogenannten Rennpflege.« Für Patienten und Pflegekräfte gleichermaßen angenehm sei zudem die Konstanz einer Betreuungsperson. Der ASB München/Oberbayern, vertreten durch den Vorstandsvorsitzenden Dr. Christian Wolf, Geschäftsführer Christian Boenisch und die Projektleiterin Katja Drexel, freut sich auf eine gute und bewährte Zusammenarbeit mit der GEWOFAG. Im neuen Service- und Betreuungsbüro am Karl-Preis-Platz 4 sind die Mitarbeiter auf zahlreiche Nachfragen eingerichtet und heißen die Bewohnerinnen und Bewohner des Viertels herzlich Willkommen.

Artikel vom 16.07.2015
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