Moosach/Nymphenburg · Besucher erfahren beim Tag der offenen Tür alles rund um Voraussagen

Großes Foto: Beim Tag der offenen Tür erfahren Besucher, wie Wettervoraussagen entstehen. Kleines Foto: In der Münchner Niederlassung gibt es viel zu entdecken. Fotos: DWD

Moosach/Nymphenburg · Wer kennt das nicht – der Wetterbericht hat einen sonnigen Badetag angekündigt, und es regnet. Allerdings sind diese Fälle die Ausnahme.

»Unsere Trefferquote in der Dreitagesvorschau liegt bei 85 bis 90 Prozent«, sagt Ulrich Ameis, Leiter des Fach- und Datendienstes bei der Münchner Niederlassung des Deutschen Wetterdienstes (DWD) in der Helene-Weber-Allee 22. Wie Wettervoraussagen entstehen zeigt der DWD interessierten Bürgern am Sonntag, 5. Juli, von 10 bis 17 Uhr beim Tag der offenen Tür.

Besichtigen können die Besucher jeweils um 10.30 Uhr, um 12.30 Uhr und um 14.30 Uhr ein meteorologisches Messfeld. »Mit verschiedenen Instrumenten werden dort unter anderem die Temperatur, die Feuchttemperatur, der Luftdruck, die Niederschläge und die Erdbodentemperatur gemessen«, erklärt Ameis. Aus den gewonnenen Daten werden Wahrscheinlichkeiten für bestimmte Wetterereignisse errechnet. Gemessen werden zum Beispiel auch die Sonnenstunden pro Tag. Das Instrument dafür hat die Form einer Kugel. »Ich nenne das immer unsere Wahrsagerkugel, wenn wir gar nicht wissen, wie das Wetter wird, schauen wir dort hinein«, sagt Ameis und lacht.

Wie in der regionalen Vorhersagezentrale des DWD gearbeitet wird erfahren die Gäste der Veranstaltungen bei Führungen um 11 Uhr, um 13 Uhr und um 15 Uhr. Außerdem gibt es verschiedene Vorträge und die Experten stehen den Bürgern den ganzen Tag über für Fragen zur Verfügung. Ihr Wissen über das Wetter können die Besucher dann beim Wetterquiz testen, das laufend stattfindet und bei dem es unter anderem Bücher und CDs zum Thema Wetter zu gewinnen gibt. Mitmachen können bei dem Wissenstest auch Kinder, für die der DWD am Tag der offenen Tür im Erdgeschoss einen eigenen Bereich mit Spiel- und Bastelprojekten einrichten wird.

Gezeigt werden außerdem Filme, unter anderem zur Arbeit eines Messzuges und das Feuerwehrwetterinformationssystem. Die Ankündigung von Unwettern zähle zu den wichtigen Aufgaben des DWD, erklärt Ameis: »Solche Ereignisse können wir erkennen und flächendeckend davor warnen.« Beim Sturmtief Niklas Ende März seien alle Meldungen rechtzeitig an die Öffentlichkeit gelangt. Nicht möglich seien dagegen konkrete Prognosen für einen längeren Zeitraum. »Wie der Sommer wird oder wie das Wetter am kommenden Geburtstag einer Person wird wissen wir nicht.«

Allerdings können die Besucher bei der Veranstaltung bei dem Projekt »Geburtstagswetter« herausfinden, ob es am Tag ihrer Geburt geregnet hat oder sonnig war. Dargestellt werden Wetterlagen außerdem mit Musikinstrumenten. »Wetter kann man auch in Klänge übersetzen, etwa indem man tiefe Töne für niedrige und helle Töne für hohe Temperaturen verwendet«, erklärt Ameis. Lohnenswert ist es übrigens, seine Sonnenbrillen zum DWD mitzunehmen. Diese werden am Tag der offenen Tür nämlich auf ihren UV-Schutz untersucht. Auch ihre Barometer können die Gäste einstellen lassen. Die gesamte Veranstaltung ist kostenfrei, eine Anmeldung ist nicht erforderlich. Julia Stark

Artikel vom 30.06.2015
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