D-Day für den EV Füssen

Grafing · Den Allgäuern droht der Ausschluss aus der Oberliga-Süd

Der EHC Klostersee (links Verteidiger Marcel Pfänder) gegen den Deutschen Altmeister EV Füssen, der wie jetzt bekannt wurde finanziell arg ins Schlingern geraten ist.	Foto: smg / Nicky Alexander

Der EHC Klostersee (links Verteidiger Marcel Pfänder) gegen den Deutschen Altmeister EV Füssen, der wie jetzt bekannt wurde finanziell arg ins Schlingern geraten ist. Foto: smg / Nicky Alexander

Grafing · Noch vor einer Woche sah alles nach geordneten Bahnen aus. Nach vielen Jahren mit regelrechten Berg- und Talfahrten, insbesondere während des »Sommerlochs« ohne wöchentlich sportliche Ereignisse, schien der Himmel im dritthöchsten Ligabereich im Eishockey diesmal voller Geigen zu hängen.

EHC Klostersee
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Auf Verbandsebene hatten sich die Kompetenzstreitigkeiten und Eitelkeiten der Protagonisten aus den einzelnen Landesverbänden und beim Deutschen Eishockeybund (DEB) scheinbar in Luft aufgelöst und mit der Aufnahme des Ost-Oberligisten EHV Schönheide 09 war ein zwölfter Klub für die Süd-Staffel gefunden, nachdem durch den freiwilligen Rückzug der Erding Gladiators und mangels eines willigen Aufsteigers ursprünglich ein Teilnehmerplatz frei geblieben wäre. »Es wäre zu schön gewesen, wenn das alles so glatt hätte laufen können«, kommentierte Präsident Alexander Stolberg vom EHC Klostersee die vor wenigen Tagen bekannt gewordenen Turbulenzen. Und schon ist es also eröffnet, das Sommertheater. Und zwar sowohl auf der gesamten Ligastufe, als auch die Süd-Gruppe betreffend.

Nachdem der DEB alle 18 für den Spielbetrieb der neuen Oberliga Nord unter seinem Dach gemeldeten Teams zur Lizenzierung zugelassen hatte, sprach der Landesverband NRW für seine drei an den DEB »verlorenen« Mannschaften EV Duisburg, Herner EV und Moskitos Essen eine Sperre für die Saison 2015/16 aus. »Eine echte Komödie, wobei einem dabei das Lachen absolut vergeht. Derlei Gerangel bringt gar nichts und produziert nur Negativschlagzeilen«, beklagte EHC-Chef Stolberg. Das könne sich auch auf die anderen Eishockey-Standorte, insbesondere bei Gesprächen mit Werbepartnern, auswirken.

EV Füssen drückt die Schuldenlast

Direkt betroffen könnten die Klosterseer von der zweiten Hiobsbotschaft sein, die zu Wochenbeginn die Runde machte. Den EV Füssen, trotz des sportlichen Abstiegs durch den Erdinger Liga-Ausstieg doch weiterhin Süd-Drittligist, sollen nicht unerhebliche finanzielle Lasten (er-)drücken. Von 400.000 Euro Schulden des Allgäuer Traditionsvereins und Deutschen Altmeisters ist die Rede, weshalb eine Interessengruppe den Gang in die Insolvenz gefordert haben soll.

Was gleichbedeutend mit dem sofortigen Ligaausschluss und der Rückstufung in die Bezirksliga wäre, wie Oliver Seeliger, DEB-Direktor für den Spielbetrieb, klarstellte. Die Entscheidung, wo der Weg des EVF hinführt, soll eine außerordentliche Mitgliederversammlung am 26. Juni treffen. Und damit auch, ob die Oberliga Süd doch nur mit elf Mannschaften an den Start gehen wird. »Keine schöne Sache«, so Stolberg, der auf einen »guten Ausgang« hofft. Was die Kaderplanungen bei den Rot-Weißen betrifft, kündigte der Vereinschef für die nächsten Tage »Neuigkeiten« an.

In welcher Richtung, wird sich zeigen. Offene Planstellen gibt es bekanntlich noch einige, von ausstehenden Vertragsverlängerungen über die Besetzung der zweiten Torhüterposition, einer offenen Kontingentstelle und dem Verteidiger-Wunsch von Trainer Andzejs Mitkevics. smg

Artikel vom 18.06.2015
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