Die Klasse gehalten

Kirchheims Trainer Michael Hofmann blickt auf eine turbulente Saison zurück

Nach einem erfolgreichen Saisonstart fand sich der Kirchheimer SC in der  Relegation gegen den SV DJK Kolbermoor wieder.	Foto: Kirchheimer SC

Nach einem erfolgreichen Saisonstart fand sich der Kirchheimer SC in der Relegation gegen den SV DJK Kolbermoor wieder. Foto: Kirchheimer SC

Kirchheim · Vielleicht war es die Erfahrung aus dem Vorjahr, vielleicht war es die Tagesform, vielleicht war es auch einfach nur Maximilian Leimeister. Vermutlich war es einfach eine Mischung aus allem, die den Kirchheimer SC zum erneuten Klassenerhalt in der Landesliga getrieben hat.

Durch den 4:1-Heimsieg gegen den SV DJK Kolbermoor (Leimeister erzielte dabei alle vier Tore) überstand der KSC wie schon 2014 die Abstiegsrelegation. »Wir sind alle richtig froh, stolz und glücklich. Die Mannschaft, die Fans, die Funktionäre, ich«, frohlockte Trainer Michael Hofmann. »Das war wieder eine wichtige Saison für uns und vor allem war es wichtig, dass wir dem Druck standgehalten haben«, resümierte Hofmann, er wollte den Blick aber direkt nach vorne werfen: »Ich will keine konkreten Ziele ausgeben, aber wir wollen versuchen, mal in ruhigere Gewässer zu steuern.« Das Potenzial dafür sei vorhanden, meint der ehemalige Bundesliga-Profi (82 Einsätze für den TSV 1860) und verweist auf den erfolgreichen Saisonstart, als der KSC drei der ersten vier Spiele gewann. Mit einem Sieg im fünften Spiel in Hebertsfelden wäre sogar der Sprung an die Tabellenspitze möglich gewesen. »Wir haben da völlig unnötig verloren und es war schon zu merken, dass es von da an nach hinten ging.«

Ohnehin war die Saison trotz der erneuten Relegation reich an Highlights für Hofmann, der in seiner Karriere schon unter den verschiedensten Trainercharakteren, von Werner Lorant bis Markus Weinzierl, spielte. »Das Spiel in Hallbergmoos, als wir leider zehn Minuten vor Schluss noch das 2:2 kassiert haben, sonst hätten wir denen die ersten Niederlage nach 35 Spielen zugefügt, war klasse.« Oder der erste Sieg in Hofmanns Karriere als Cheftrainer. Danach ließ der passionierte Marathonläufer sein Auto von Abteilungsleiter Christian Boche heimbringen – nicht etwa, weil er den Sieg mit prozentigen Getränken begoss, sondern weil er die zig Kilometer bis nach Hause zu Fuß zurücklegte. Hofmann erinnert sich an dieses 2:1 beim SV Türkgücü Ataspor noch genau, schließlich gab es am selben Abend noch den deutschen WM-Sieg zu feiern. Im Vorjahr hatte der Kirchheimer SC Hofmann erst im Juni nach der überstandenen Relegation verpflichtet.

Viel Zeit blieb damals nicht – und auch jetzt müssen sich Hofmann und Kollegen sputen, um den Kader für die neue Saison zusammenzustellen. »Schade, dass wir uns nicht früher retten konnten, ich hatte einige interessante Spieler an der Angel, die mittlerweile woandershin gewechselt sind«, erzählt der 42-jährige Ex-Keeper, »aber auch so bin ich optimistisch, ich werde versuchen, viele junge Spieler zu fördern.« Hofmanns Vorstellungen dabei sind klar: Fleiß, Geduld, Selbsteinschätzung, Disziplin und Ehreiz müsse ein Spieler mitbringen, um in der sechsten Spielklasse bestehen zu können. Der Coach erhofft sich einen breiteren Kader, auch weil die zurückliegende Saison häufig Verletzungspech bereithielt. Neben einem breiteren Kader dürfte Hofmann auch seinen Trainerstab erweitern. So wird Kevin Staudigl wohl als zusätzlicher Co-Trainer nachrücken.

Der ehemalige »Löwe« gibt sich ohnehin als Teamplayer. »Ich habe während der Saison klar angesprochen, dass bei uns wieder mehr zusammengearbeitet werden muss. Das hat man jetzt während der Relegationszeit gemerkt, da haben alle an einem Strang gezogen. Das war klasse.« Vielleicht war auch das ein Grund für den erneuten Klassenerhalt in der Landesliga. Jan Lüdeke

Artikel vom 09.06.2015
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