Dramatischer Sieg bringt Klassenerhalt

Löwen außer Rand und Band

Grenzenlose Freude: die Löwen nach dem Nichtabstieg. Foto: A. Wild

Grenzenlose Freude: die Löwen nach dem Nichtabstieg. Foto: A. Wild

München/Giesing · Überleben - egal wie, war die Devise des TSV 1860 München im Relegations-Rückspiel gegen den Kieler SV Holstein. In der Schlussviertelstunde drehten die Löwen in einer an Dramatik nicht zu überbietenden Partie einen 0:1-Rückstand noch in ein 2:1 und verhinderten den Absturz in die Drittklassigkeit.

Das eng umkämpfte Spiel begann wie so oft in dieser Saison: mit einem Rückstand für die Giesinger. Dabei durfte der Kieler Anhang bereits in der sechsten Minute erstmals jubeln, doch Schiedsrichter Knut Kircher hatte den Torschützen Rafael Kazior im Abseits gesehen. Zehn Minuten später war der Kapitän der Störche nach einer Ecke von Tim Siedschlag wieder zur Stelle - Jaroslav Lindner hatte den Ball auf den zweiten Pfosten verlängert, wo Kazior unbedrängt zur Führung für die Gäste traf (16. Min.). Doppeltes Pech für die Löwen: Kurz zuvor musste Dominik Stahl verletzungsbedingt das Feld verlassen. Für ihn kam Julian Weigl.

Die Mannschaft des Kieler SV Holstein versuchte die Löwen früh im Spielaufbau zu stören, die deshalb überwiegend mit langen Bällen operierten, doch die Angreifer Stefan Hain und Rubin Okotie standen zu oft allein auf weiter Flur. Die Angst vor einem zweiten Gegentor ließ keinen ihrer Mitspieler energisch nachrücken. Bis zum Halbzeitpfiff lagen die besseren Möglichkeiten bei den Kielern. Nach dem 0:0 im Hinspiel hätte den Norddeutschen bereits ein 1:1 zum Aufstieg gereicht.

Nach dem Seitenwechsel berannte der TSV 1860 München hektisch das Kieler Tor, ohne zu zwingenden Chancen zu kommen. Ein vermeintlicher Löwen-Treffer wurde wegen Foulspiels von Rubin Okotie am Torwart zurückgepfiffen (50. Min.). Die Holsteiner verteidigten nun tiefer stehend ihre Führung. Nach 70 Minuten machte Okotie Platz für Korbinian Vollmann. Die Schlussviertelstunde sollte dann in die weiß-blauen Geschichtsbücher eingehen. Unermüdlich angetrieben von 57.000 Zuschauern begannen die Löwen alles oder nichts zu spielen.

Innenverteidiger Chris Schindler rückte in die Spitze. Ein weiter Ball aus dem Halbfeld erreichte den Kapitän im Strafraum, dessen Abpraller Daniel Adlung abgeklärt zum 1:1 in die lange Ecke setzte (78. Min.). Fünf Minuten vor dem Ende der regulären Spielzeit beförderte Schindler den Ball samt Kiels Keeper Kenneth Kronholm ins Tor - Referee Kircher pfiff Foulspiel. Nach einer Kontergelegenheit der Gäste verhinderte Vitus Eicher mit einer Superparade gegen den Holsteiner Maik Kegel das Aus für die Löwen (88. Min.). Zwei Minuten der Nachspielzeit waren bereits rum, als die Arena zum Tollhaus wurde: Valdet Rama hatte aus der zweiten Reihe geschossen - der Ball krachte an den Pfosten, sprang von dort zurück in den Strafraum, wo Kai Bülow goldrichtig stand und das Leder zum 2:1-Endstand in die Maschen schob. Der TSV 1860 München war gerettet. Spieler, Funktionäre und Fans lagen sich in den Armen und vermochten ihr Glück kaum zu fassen.

(as)

Artikel vom 03.06.2015
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