Radwege auf Prüfstand

Durchgängige Verbindung weiter in Planung – Nachholbedarf im Norden

Verkehrszeichen warnt: Radfahrer müssen nach dem Abbiegen von der Schittgabler Straße auf die Wilhelmine-Reichard-Straße die Fahrbahn nutzen. 	Foto: ch

Verkehrszeichen warnt: Radfahrer müssen nach dem Abbiegen von der Schittgabler Straße auf die Wilhelmine-Reichard-Straße die Fahrbahn nutzen. Foto: ch

München/München Nord · Das Wetter bessert sich allmählich und die Temperaturen steigen an. Schon allein das ist für viele Münchner Grund genug das motorisierte Fortbewegungsmittel in der Garage stehen zu lassen und den im Winter eingemotteten Drahtesel hervorzukramen.

Passend dazu ist an diesem Mittwoch, 3. Juni, Europäischer Tag des Fahrrads.

Der Aktionstag wurde 1998 ins Leben gerufen, um im Zuge der zunehmenden Verkehrsdichte durch motorisierte Fortbewegungsmittel zu verdeutlichen, dass das Fahrrad das umweltfreundlichste und gesündeste Fortbewegungsmittel ist. Viele Städte mit hohem Verkehrsaufkommen, darunter auch München, versuchen den Anteil der Radfahrer zu erhöhen, in dem sie die Radfahrinfrastruktur fördern. Im Münchner Norden gibt es hier noch immer Nachholbedarf. Denn vor allem in Feldmoching und Hasenbergl haben es Radfahrer mitunter schwer, auf ihrem Drahtessel durchgängig zu fahren. So fehlen neben Radwegen auch durchgängige Trassen. Zudem gibt es einige Gefahrenstellen, wie zu enge oder holprige Radwege, die es zu überwinden gilt.

»Es ist vernachlässigt worden«, sagt Alexander Heckl (SPD), Fahrradbeauftragter des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl (BA 24), über die Infrastruktur der Radwege im Norden. Schwierig seien Verbindungen ganz ohne Radwege, sodass Radfahrer auf Straßen ausweichen müssen, auf denen starker Verkehr herrscht. Wie wir in der Ausgabe der Nord-Rundschau am 25. Februar berichteten, ist die Lerchenstraße ein Musterbeispiel dafür. An der Einmündung zur Gundermannstraße endet der Gehweg und einen Radweg gibt es nicht. Wegen zahlreicher Gewerbebetriebe wird die Strecke zudem von vielen Lastwagen genutzt.

Eine weitere Problemstelle sei an der Wilhelmine-Reichard-Straße im Bereich westlich der Gleisanlage. Das zuständige Baureferat habe hier Möglichkeiten geprüft, berichtet Birgit Trautner (Grüne), ebenfalls Fahrradbeauftragte des Bezirksausschusses Feldmoching-Hasenbergl (BA 24). Ein Zwei-Richtungsradweg komme hier nicht infrage, weil die Straße zu schmal ist. Ein Radweg müsse mindestens 2,50 Meter breit sein. Deshalb habe man sich dafür entschieden, dass es kurz vor den Gleisen ein Verkehrszeichen mit dem Hinweis auf Radfahrer gibt. Radfahrer sollen hier die Fahrbahn nutzen. So gebe es dem Baureferat zufolge einen besseren Sichtverkehr.

Gefeilt wird seitens des Stadtteilparlaments noch am Radwegekonzept, das durchgehende Routen von Süd nach Nord und von West nach Ost beinhalten soll. Trautner: »Durchgängige Verbindungen sind wichtig, denn dann würden bestimmt mehr Berufspendler aufs Fahrrad umsatteln.«

Der Bezirksausschuss ließ in seine Ideen auch die Anregungen der Anwohner und Bürger einfließen. Im Rahmen von Bürgersprechstunden wurden mehr als 55 Verbesserungsvorschläge gesammelt, zusammengefasst und vom Unterausschuss Planung, Verkehr und Umwelt bearbeitet, erklärt Trautner. »Die Empfehlungen des BA gingen an das Planungsreferat.« Die Verwaltung erstelle nun bis zur Sommerpause eine Beschlussvorlage für den Stadtrat und höre den BA erneut an.
»Es gibt hier im Norden noch einiges tun«, fasst Trautner zusammen. Und an manchen Stellen würden schon kleinere Maßnahmen, wie das Absenken des Bordsteins, helfen. Christine Henze

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Artikel vom 03.06.2015
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