Alte Handwerkskunst

Ismaning · Schätze der historischen Sammlung Hanfstaengl

Flora und Fauna mit Liebe gezeichnet in einer Zeit fast ohne Umweltgifte, das wirkt idyllisch. 	Foto: VA

Flora und Fauna mit Liebe gezeichnet in einer Zeit fast ohne Umweltgifte, das wirkt idyllisch. Foto: VA

Ismaning · Mit Kupferstichen, Radierungen und Heliogravuren, gedruckt im Handdruckverfahren von traditionellen Druckmaschinen, zeigt die Galerie im Schlsspavillon wertvolle Handwerkskunst, die immer seltener wid.

Die Motive der Grafiken stammen von Druckplatten aus der historischen Sammlung von Franz Hanfstaengl.

1833 gründete Franz Hanfstaengl eine Lithographische Anstalt, die er im Laufe der Zeit um Kunstdruckerei und Fotoatelier erweiterte. 1893 wurde die Firma zur Königlich Bairischen Kunstanstalt ernannt. Hanfstaengl-Drucke waren im 19. und 20. Jahrhundert in ganz Europa bekannt.1980 übernahm der Blanc-Verlag die Kupferdruckerei der Familie Franz Hanfstaengl. Die Motive umfassen Stadtansichten, Genreszenen, Porträts, Früchtestillleben, Tier- und Blumenbilder, sowie Reproduktionen von alten Meistern in der aufwendigen Technik der Heliogravure.

Mit diesen Bildern weht ein Hauch von Nostalgie durch den Schlosspavillon: Blumen und Insektenbilder aus den Werken der Naturforscherin und Kupferstecherin Maria Sibylla Merian (1647-1717) wechseln sich ab mit Porträts aus dem Corpus Imaginum, einer einmaligen Porträtgalerie mit mehr als 900 Bildnissen von bekannten Persönlichkeiten wie Liszt, Wagner, Goethe, Einstein oder Leibnitz. Naturalistische Radierungen von heimischen und afrikanischen Jagdtieren, geschaffen von Kurt Meyer-Eberhadt, stehen Grafiken von schönen Frauen im Stile des Art-Deco von Carl Josef Bauer gegenüber. Städte und Bauwerke aus ganz Deutschland zeigen, wie grundlegend sich im vergangenen Jahrhundert Städte und Landschaften verändert haben.

Bei Kupferdruckvorführungen während der Vernissage am 12. Juni und an jedem Samstag und Sonntag während der Ausstellung kann man in der Galerie den aufwendigen Prozess vom Druck einer Grafik erleben. Die Drucke sind Handabzüge. Jedes Blatt wird für den einzelnen Druckvorgang mit Pinsel und Walze individuell eingefärbt, deshalb unterscheidet sich jedes Bild minimal vom vorausgegangenen und ist damit ein druckgrafisches Original. Die Farbintensität und die Lebendigkeit von Kupferdrucken sind mit anderen Drucktechniken nicht erreichbar.

Die Ausstellung im Schlosspavillon, Schlossstraße1, hat bis 5. Juli jeweils Dienstag bis Sonntag von 14.30 bis 17 Uhr geöffnet. Vernissage ist breits am Freitag, 12. Juni, 19 Uhr.

Artikel vom 04.06.2015
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