»Ein paar Eisen im Feuer«

Grafing · Der EHC-Präsident im Interview mit dem Kurier Ebersberg

Präsident Alexander Stolberg äußerte sich im Interview mit dem Kurier Ebersberg zur  aktuellen Situation beim EHC Klostersee.	Foto: smg

Präsident Alexander Stolberg äußerte sich im Interview mit dem Kurier Ebersberg zur aktuellen Situation beim EHC Klostersee. Foto: smg

Grafing · Egal ob es um die Instandhaltung beziehungsweise Wartung des vereinseigenen Grafinger Eisstadions, die Zusammenstellung des Kaders für die nächste Saison oder die Gespräche mit Sponsoren geht. Für die Vorstandschaft des EHC Klostersee ist der Frühsommer jährlich eine »heiße Phase«. Präsident Alexander Stolberg gibt im Gespräch einen kleinen Einblick.

EHC Klostersee
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Kurier Ebersberg: Die Planungen für die Saison 2015/16 laufen schon überall auf Hochtouren. Wie sieht ihr »EHC-Job« derzeit aus, was sind aktuell die dringlichsten Aufgaben?

Alexander Stolberg: Auf der einen Seite müssen die Gespräche mit Spielern geführt werden, da wir natürlich wieder eine schlagkräftige Truppe zusammenstellen wollen. Das erledigt Markus Amrehn, ohne den wir echt aufgeschmissen wären.
Auf der anderen Seite müssen wir die wirtschaftliche Grundlage schaffen. Das bedeutet Sponsoren gewinnen. Und weil wir ja sonst nichts zu tun haben, die Vorbereitungsarbeiten für den Bau der neuen Kälteanlage koordinieren.

Kürzlich sind zwei Premium-Sponsoren abgesprungen, konnte diese Lücke bereits (teilweise) wieder geschlossen werden?

Stolberg: Wir haben einige Gespräche geführt, bislang jedoch ohne Erfolg. Es gibt zahlreiche kleinere Unterstützer, die wir brauchen und schätzen. Aber einen Premiumsponsor oder gar Hauptsponsor zu finden, in diesen Zeiten als kleiner Dorfverein ist fast unmöglich. Wir haben noch ein paar Eisen im Feuer, aber ob sich daraus was zählbares ergibt, ist offen. Auch wenn der EHC herausragende Mediadaten vorzuweisen hat und mit gigantischem Vorsprung der bekannteste Sportverein im Landkreis ist, die Anzahl möglicher Sponsoren in unserer Region ist sehr überschaubar.

Welche Auswirkungen hat die derzeitige Situation auf die Kaderplanungen des EHC für die nächste Saison?

Stolberg: Naheliegender Weise bedeute das, dass wir bei bestimmten Spielern evtl. mit einem Abgang zu rechen haben, da wir nicht in der Lage sind, deren Forderungen zu erfüllen. Es gibt eben Spieler, die nicht bereit sind, zu den Konditionen, die wir bieten können zu spielen. Dann trennen sich wohl die Wege. An Neuzugänge, die uns qualitativ weiterbringen ist ohnehin nicht zu denken.

Mit der erfolgten Vertragsverlängerung von Miikka Tuomainen ist eine der Kontingentstellen besetzt. Hängt die Verpflichtung einer zweiten ausländischen Verstärkung auch von erfolgreichen Gesprächen mit neuen Partnern ab?

Stolberg: Eindeutig Ja! Bei aller Bedeutung der Ausländer für unser Team. Wir bräuchten einen starken Center, der mit Miikka zusammenspielen kann. Solche Spieler wachsen nicht auf Bäumen und kosten Geld. Und genau daran fehlt es.

Der sogenannte »Speckgürtel« um München boomt und brummt bekanntlich. Weshalb ist es ihrer Meinung nach dennoch so schwer für den EHC Klostersee, Partner aus der gewerblichen Wirtschaft zu akquirieren?

Stolberg: Kurz gesagt: Für die Kleinen sind wir zu groß und für die Großen zu klein. Soll heißen, dass wir für Unternehmen, die eine gewisse Größenordnung haben, zu klein sind, während wir für kleinere Betriebe wiederum zu teuer sind.
Und für alle, die es noch nicht wissen. Wir verlangen für eine Werbetafel im Stadion je Laufmeter 300 Euro pro Saison. Das wären auf den Monat umgerechnet 25 Euro. Ist das wirklich zu teuer? smg

Artikel vom 30.05.2015
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