Demonstration in München am Fronleichnamstag

München · 10.000 Teilnehmer gegen G7-Gipfel erwartet – Institutionen vernetzen sich

München · Unmittelbar vor dem G7-Gipfel der Staats- und Regierungschefs in Elmau plant nun ein breites Bündnis eine große Gegendemonstration in München.

Die Veranstalter haben ihre Versammlung bereits beim Kreisverwaltungsreferat angemeldet und rechnen mit 10.000 Teilnehmern, die am kommenden Donnerstag, 4. Juni, ab 14 Uhr zunächst am Stachus demonstrieren und dann durch die Münchner Altstadt zum Odeonsplatz ziehen wollen. »Da der 4. Juni, Fronleichnam, in mehreren Bundesländern ein Feiertag ist, dürfte die hohe Teilnehmerzahl durchaus realistisch sein«, schätzt Hartmut Binner von Aktionsbündnis AufgeMUCkt, das sich in erster Linie mit dem Kampf gegen die dritte Startbahn am Flughafen München befasst, sich inzwischen aber immer häufiger auch mit zivilen Gruppe solidarisiert, die ebenfalls »aufmucken«. Vor einigen Wochen hatten allein in München mehr als 19.000 Menschen gegen das Freihandelsabkommen TTIP demonstriert, auch unter Beteiligung der Startbahngegner.

Zu der Demonstration am 4. Juni rufen das Aktionsbündnis AufgeMUCkt, die Arbeitsgemeinschaft bäuerliche Landwirtschaft, der Bund Naturschutz in Bayern, die bayerischen Grünen und die Grüne Jugend, Campact, die Linke, die Naturfreunde Deutschlands, die ÖDP und Oxfam auf. »Wir halten es für sinnvoller, in München eine große Demo zu machen«, sagt Markus Weber, Sprecher des Trägerkreises. Die Münchner Demo am 4. Juni möchte auch Menschen die Gelegenheit bieten, ihren Protest gegen die Politik der G7 auszudrücken, die nur an diesem Feiertag die Möglichkeit dazu haben. Damit soll eine möglichst große Bürgerbewegung in einer bunten und friedlichen Demonstration auf die Straße getragen werden.

Viele Forderungen auf einer großen Demo »sinnvoller«

Inhaltlich sollen drei Forderungen erhoben werden, die beim Gipfel der Staatschefs keine Rolle spielen werden: »Klima retten, TTIP stoppen, Armut bekämpfen«. Zusammen mit dem Bund Naturschutz und den Naturfreunden stellt AufgeMUCkt fest, dass der Bau einer geplanten Startbahn das Klima massiv schädigen würde. Bereits jetzt trage der Münchner Flughafen mit zehn Prozent der Emissionen ganz Bayerns zum Treibhauseffekt bei.

Während die bayerische Umweltministerin Ulrike Scharf ein Klimabündnis als Erfolg preise, halte die Staatsregierung an dem Vorhaben fest, im Erdinger Moos eine Startbahn zu planen, deren gesamter Flächenbedarf die Größe des Tegernsees umfassen würde. »Das zeigt, dass der CSU Natur und Klima nichts wert sind, wenn die Interessen eines Konzerns wie Lufthansa dagegen stehen«, kritisieren die Startbahngegner die Staatsregierung scharf. Dabei bestehe auch aus wirtschaftlicher Sicht keine Notwendigkeit für eine dritte Startbahn, weil die Zahl der Flüge seit 2008 konstant zurückgehe und heute unter dem Stand von 2004 liegt. »Wir fordern einen Stopp der Planungen für eine Startbahn, welche die Menschen nicht wollen und die Umwelt und Klima zerstört«, erklärt der Sprecherrat des Aktionsbündnisses. Diese Forderung wird auch auf der Demonstration am kommenden Donnerstag lautstark geäußert.

Artikel vom 28.05.2015
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