»Stolz auf das Geleistete«

SV Heimstetten beendet seine dritte Regionalligasaison auf Platz 15

Steigt 1860 ab bekommt es der SV Heimstetten und Trainer Vitomir Moskovic  in der Relegation mit dem FC Amberg zu tun.	Foto: SV Heimstetten

Steigt 1860 ab bekommt es der SV Heimstetten und Trainer Vitomir Moskovic in der Relegation mit dem FC Amberg zu tun. Foto: SV Heimstetten

Heimstetten · Rein beim Anblick der Tabelle der Regionalliga Bayern hätte man meinen können, im Derby zwischen dem VfR Garching und dem SV Heimstetten am Samstag wäre es sportlich quasi um nichts mehr gegangen.

Vor dem letzten Spieltag belegten beide Teams die Relegationsplätze 15 und 16 – und hätten höchstens noch untereinander tauschen können, denn weder war Rang 14, der den direkten Klassenerhalt bedeutet hätte, noch erreichbar, noch konnten beide Teams noch auf einen direkten Abstiegsplatz abrutschen. Doch kurios: Aufgrund der Konstellation in der 2. Bundesliga konnte und könnte immer noch der 15. Platz, den vor dem Spiel der SV Heimstetten inne hatte, noch zum sichern Verbleib in der Regionalliga reichen.

Wenn Sechzig absteigt, bleibt Heimstetten drin

»Das Spiel will sowieso niemand verlieren, weil es einen absoluten Derbycharakter hat«, hatte Michael Matejka, Manager des SV Heimstetten, vor der Partie gesagt, »und natürlich wollen wir uns diesen 15. Platz sichern.« Denn sollte der TSV 1860 München aus der 2. Bundesliga absteigen, müsste dessen Zweite Mannschaft auch automatisch aus der Regionalliga absteigen, wodurch der Tabellen-15. drinbliebe. Am Ende gelang es dem SVH auch, seinen Platz zu verteidigen. Dazu reichte das 1:1-Unentschieden in Garching. Sebastian Paul hatte Heimstetten zu Beginn der zweiten Hälfte in Führung gebracht, Garchings Ausgleich durch Stefan Prunitsch fünf Minuten vor dem Ende war zu spät gekommen.

Dass der SVH die Spielzeit überhaupt so weit unten beendete, hatte der Manager vor der Saison nicht unbedingt erwartet. »Wir haben mit einem sehr starken Kader angefangen, aber irgendwann haben unsere guten Einzelspieler nicht mehr die passende Leistung aufs Feld gebracht«, so Matejkas Analyse. Nach vier Spielen standen ordentliche sieben Punkte auf dem Konto, es folgte ein Negativlauf mit nur einem Punkt aus den nächsten zehn Spielen.

Der Verein reagierte noch in dieser Phase, trennte sich im August 2014 von Trainer Rainer Elfinger, es übernahm Vitomir Moskovic. »Wir mussten einfach neue Impulse setzen, aber das hat auch erstmal nicht so funktioniert«, sagt Matejka rückblickend. Erst im Schlussspurt wachte die Mannschaft auf, in den letzten sechs Spielen blieb Heimstetten unbesiegt, in diesem Zeitraum wurden zehn Punkte geholt, teilweise Rückstände gedreht. »Alles in allem war das keine gute Saison. Die Mannschaft hat es sich immer wieder schwer gemacht«, findet Matejka, für den personelle Wechsel nicht als Ausrede zählen. Etwa das Karriereende von Sebastian Kneißl vor der Saison, oder der Wechsel des talentierten Sammy Ammari zur Reserve des designierten Bundesliga-Aufsteigers FC Ingolstadt.

Drei Jahre in der Regionalliga

Stattdessen wagt Matejka schon jetzt einen Blick in die Zukunft. »Nächstes Jahr gilt es für uns, dass wir uns mit vereinten Kräften wieder verbessern.« Das gelte unabhängig von der Ligazugehörigkeit. »Es ist ein absolutes Highlight, dass wir seit drei Jahren ununterbrochen in der Regionalliga spielen, das ist eine wahnsinnige Geschichte. Hätte das vor zehn Jahren jemand vorhergesagt, wäre er nur ausgelacht worden. Man darf nicht vergessen, dass die Gemeinde Kirchheim-Heimstetten nur knapp 13.000 Einwohner hat.« Man müsse auf das bisher Geleistete stolz sein – und dürfe nicht traurig sein, wenn es am Ende mit dem Klassenerhalt mal nicht klappen sollte. »Wir würden unsere Nachwuchsarbeit und die Herrenmannschaft in der Bayernliga genauso ehrgeizig weiterführen.«

Sollte der TSV 1860 nun seine Relegation gegen Holstein Kiel verlieren, wäre Heimstetten weiterhin sicher Regionalligist. Feststehen wird das am 2. Juni. Sollten die Löwen die Klasse halten, ist der SVH am 3. und 7. Juni selbst in der Relegation gegen den FC Amberg gefordert. Jan Lüdeke

Artikel vom 26.05.2015
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