Frauen wehren sich

Selbstverteidigungskursus bei den SF Harteck beginnt am 15. Juni

Stellen Übungen aus dem Selbstverteidungungskursus für Frauen vor: Daniela Pürstinger und Jugendleiter Wolfgang Gah.	Foto: Verein

Stellen Übungen aus dem Selbstverteidungungskursus für Frauen vor: Daniela Pürstinger und Jugendleiter Wolfgang Gah. Foto: Verein

Harthof-Hasenbergl-München · Immer wieder werden Frauen Opfer von Gewalt. In der aktuellen Polizeilichen Kriminalstatistik wurden im vergangenen Jahr in Bayern 829 Menschen Opfer von sexueller Nötigung und Vergewaltigung. 781 der Opfer waren weiblich.

Das sind knapp 12,3 Prozent weniger als noch 2013, aber die Zahl ist dennoch alarmierend. Doch wie können sich Frauen vor Übergriffen schützen?

Einen Selbstverteidigungskursus für Frauen bietet nun die Ju-Jutsu-Abteilung der Sportfreunde (SF) Harteck ab Montag, 15. Juni, an. »Selbstverteidigung beginnt noch vor der direkten körperlichen Auseinandersetzung«, sagt Reinhard Schroll, der den Kursus gemeinsam mit Daniela Pürstinger leitet. Im Mittelpunkt des Kurses stehe das Verhalten in unangenehmen Situationen zur Prävention.

Grenzen individuell ausloten

Wo sind die eigenen Grenzen und wie kann man diese kommunizieren? Erfahrungsgemäß sei bei Frauen das sich wehren wollen nicht eindeutig erkennbar, sagt Schroll. Um diese Ausstrahlung zu erreichen und damit mögliche tätliche Angriffe zu vermeiden, gibt es im Kursus Tipps. In Rollenspielen lernen die Teilnehmerinnen, wie sie handeln können, wenn jemand ungewollt näheren Kontakt sucht. Schroll: »Man muss deutlich sagen, was man will und damit Grenzen aufzeigen.« Ein erster Schritt sei, das »Nein« laut zu formulieren. Das Gegenüber mit dem förmlichen Sie anzusprechen sei eine weitere Hilfe, empfiehlt der Kursleiter. »Das schafft auf jeden Fall erstmal Distanz.«

Für jeden erlernbar sind zudem mit Hilfe kleiner Fähigkeiten die Abwehr des Festhaltens der Hände oder die Umklammerung des Angreifers. Dabei habe man bei jedem Teilnehmer individuelle Lösungen für Situationen im Blick. »Schließlich gibt es körperliche Grenzen«, so Schroll.

Die Ausbildung basiert auf einem Konzept des Bayerischen Ju-Jutsu-Verbandes und wird ausschließlich von lizensierten Übungsleitern durchgeführt. Im Kursus solle der Spaß an der Bewegung mit Musik und spielerischem Kampf ebenfalls nicht zu kurz kommen.

Der Selbstverteidungskursus für Frauen sei in der jetzigen Form der erste, sagt Schroll. In den vergangenen Jahren habe es bei den SF Harteck aber immer mal Selbstverteidigungskurse für Senioren gegeben.

Bedrohliche Situationen erlebt

Dabei hatten die meisten Senioren daran teilgenommen, weil sie selbst einmal eine Gefahrensituation erlebt und sich bedroht gefühlt haben. Schroll: »Die wenigsten kamen aus reiner Neugier.« Nach dem Kursus hätten sich die Teilnehmer selbstbewusster gefühlt. »Genau darum geht es auch«, ergänzt Schroll.

Der Selbstverteidigungskursus richtet sich an Frauen ab 14 Jahren und dauert vier Kursabende. Gestartet wird am Montag von 18 bis 19.30 in der Turnhalle der Eduard-Spranger-Grundschule an der Eduard-Spranger-Straße. Ein Jogginganzug ist mitzbringen. Es entsteht ein Unkostenbeitrag in Höhe von 25 Euro, der am ersten Kursabend zu entrichten ist.

Die Anmeldung wird erbeten bei den Kursleitern Reinhard Schroll unter der Telefonnummer 0 89/3 51 41 94 oder Rschroll@gmx.de oder bei Daniela Pürstinger unter der Telefonnummer 0 89/ 32 62 61 24 oder daniela.muc@web.de Christine Henze

Artikel vom 26.05.2015
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