Kreisfeuerwehrtag – ein Fest für die Fans

Unterföhring · 56 Freiwillige und Werks-Wehren trafen sich in Unterföhring

Ihre modernsten Maschinen und Fahrzeuge hatten die Wehren im Kreis auf dem Unerföhringer Bürgerplatz ausgestellt. Zur Freude ihrer Freunde

Ihre modernsten Maschinen und Fahrzeuge hatten die Wehren im Kreis auf dem Unerföhringer Bürgerplatz ausgestellt. Zur Freude ihrer Freunde

Unterföhring · »Der Finn wollte schon S-Bahn-Fahrer werden, dann Krankenwagenfahrer und jetzt Feuerwehrmann«, erklärt die große Schwester beim Verlassen des Bürgerfestplatzes ihrer Mama abgeklärt, während ihr Bruder noch einen schnellen Blick wirft auf die zu einer Fahrzeugschau aufgestellten roten Feuerwehrautos. Seinen sehnsüchtigen Seufzer kann man förmlich sehen. Auch »große Jungs« sind an diesem Tag glücklich, als in Unterföhring der 159. Kreisfeuerwehrtag des Landkreises München stattfindet.

Helmut Kunert zum Beispiel, der sich selbst als »Blaulichtjäger« bezeichnet. Er empfängt die auf dem Bürgerfestparkplatz einfahrenden Fahrzeuge mit seiner Kamera. Und ein ganz besonderes Highlight hat er schon im Kasten: den eigentlich völlig unauffälligen, orangenen Versorgungs-LKW samt Anhänger des ABC-Zugs aus Haar. Den bekommt man nur selten zu Gesicht, denn zum Glück ist der ABC-Zug, der zuständig ist für Atom, Biologie und Chemie, selten unterwegs. Die Feuerwehrleute selbst sind zum großen Teil einfach mal stolz, dass sie ihre Autos zeigen und erklären können. In der Dreifachturnhalle des Unterföhringer Sportzentrums wird es dann ernst. Rund 800 Gäste, Abordnungen der mittlerweile 56 Freiwilligen und Werksfeuerwehren im Landkreis sowie Gemeinde- und Kreispolitiker wollen sich auszutauschen und die Jahresbilanz der Kreisbrandinspektion hören.

Bürgermeister Andreas Kemmelmeyer bittet zuerst um Applaus für seine Unterföhringer Wehr, die mit mehr als 60 Helfern die Organisation und Bewirtung übernommen hat. Kreisbrandrat Josef Vielhuber bezeichnet in seinem Bericht das Jahr 2014 als ein ruhiges für die Feuerwehren. Dennoch habe es vielfältige Einsätze gegeben wie die beiden Bombenfunde in Unterföhring und Ismaning und schwere LKW-Unfälle auf der Autobahn. Einige Einsätze hätten Kameraden auch besonders belastet, weil Bekannte und Freunde unter den zu bergenden Opfern gewesen seien, hier sei die Seelsorge zur Hilfe gerufen worden. 9.193 Einsätze haben die Feuerwehrkräfte des Landkreises 2014 hinter sich gebracht, im Verhältnis zu den 9.601 Einsätzen in 2013 sei das ein Rückgang auf hohem Niveau, so Vielhuber. Mehr als 465.000 Arbeitsstunden haben die Mannschaften aufgewendet. »Die Ursache unserer Namensgebung, die Brände, treten in den Hintergrund«, berichtet der Kreisbrandrat. 539 seien es gewesen, darunter 33 Großbrände, dem gegenüber stünden 4.138 technische Hilfeleistungen und 2.844 Einsätze des First Responders. 3.885 Aktive zählt die Landkreisfeuerwehr, darunter sind 492 Frauen.

Besonders wichtig waren für die Feuerwehr im Landkreis zwei Ereignisse des Jahres 2014: Zum einen funken die Feuerwehren des Landkreises München seit Mai 2014 als erste Wehren in Bayern digital. Zum anderen darf – nach langem Bemühungen – die seit den Siebzigerjahren bestehende Feuerwehr-Einsatzzentrale des Landkreises am Mariahilfplatz dauerhaft weiter arbeiten. Ehrungen gab es auch: Aus Unterföhring wurde Josef Frey für 40 Jahre das Feuerwehrehrenzeichen am Bande verliehen, Uwe Klamt, Markus Schweikl und nicht zuletzt Kommandant Michael Spitzweg erhielten eine Ehrung für 25 Jahre Feuerwehrdienst. Spitzweg wurde sogar befördert – zum Kreisbrandmeister für IT. Damit ist er zuständig für EDV-Themen im Landkreis.

Artikel vom 19.05.2015
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