Umjubelter Befreiungsschlag vor dem Saisonfinale

Sechzig bewahrt Chance auf Klassenerhalt

Grenzenlose Erleichterung: die Löwen nach dem Siegtor. Foto: A. Wild

Grenzenlose Erleichterung: die Löwen nach dem Siegtor. Foto: A. Wild

München/Giesing · Vor der Saison-Rekordkulisse von 68.500 Zuschauern in der Fröttmaninger Arena rang der TSV 1860 München den 1. FC Nürnberg nach 0:1-Rückstand mit 2:1 nieder. Nach dem Schlusspfiff fiel den zahlreichen Weiß-Blauen ein Stein vom Herzen und es ertönte ein Jubel im weiten Rund, als wären die Giesinger bereits gerettet. Dabei brachte der zweite Sieg in Folge die Löwen lediglich in die Position, den Klassenerhalt im letzten Saisonspiel, zu Gast beim Karlsruher SC, selbst in der Hand zu haben.

»Ich bin heute wieder um zehn Jahre gealtert«, erklärte der gerädert wirkende, aber glückliche TSV-Trainer Torsten Fröhling nach dem Schlusspfiff. Seiner Mannschaft war die Last der Aufgabe in der ersten Halbzeit stark anzumerken. Kurz vor dem Pausenpfiff nutzten die Clubberer eine der wenigen Torraumszenen auf beiden Seiten zur Führung. Guillermo Vallori griff auf dem Flügel Danny Blum nicht konsequent genug an – Nürnbergs Stürmer konnte flanken und im Zentrum traf der durchgestartete Niklas Stark per Flugkopfball zum 0:1 (45. Min.).

Mit einer deutlichen Leistungssteigerung im zweiten Durchgang gelang es den Löwen die Partie zu drehen. Marius Wolf kam für Krisztian Simon und verstärkte den Druck auf dem rechten Flügel. Nachdem ein Fernschuss von Daniel Adlung nur die Latte gestreift hatte, klappte es in der 56. Minute mit dem Ausgleich. Adlung schlug einen Freistoß zur Mitte, wo sich Vallori wuchtig durchsetzte und per Kopf den Ausgleich erzielte. Eine Viertelstunde später fiel die Führung für den TSV 1860 München. Niklas Stark nahm im Luftkampf mit Rodri die Hand an den Ball – Schiedsrichter Jochen Drees pfiff Strafstoß. Adlung übernahm die Verantwortung und ließ Raphael Schäfer im Tor des FCN keine Abwehrchance (72. Min.). Fünf Minuten später zwang erneut Adlung mit einem Weitschuss Schäfer zu einer Parade. Valdet Rama setzte sich mit einem Dribbling im Strafraum durch und wurde von Nürnbergs Innenverteidiger Even Hovland elfmeterreif von den Beinen geholt. Doch diesmal blieb Drees Pfeife stumm (82. Min.).

In der Schlussphase kam es noch einmal zu einer umstrittenen Szene. Dave Bulthuis hatte den vermeintlichen Ausgleich erzielt, die Club-Spieler jubelten; bei den Löwen machte sich Bestürzung breit – eine Minute später wurde nach Befragung des Linienrichters das 2:2 wegen einer vermeintlichen Abseitsstellung annulliert (87. Min.). Während der Nachspielzeit sah noch Javier Pinola die Gelb-Rote Karte, ehe die Löwen sich über ihren verdienten Heimerfolg freuen durften.

Guillermo Vallori, der mit seinem Kopfballtreffer die Wende eingeleitet hatte, verletzte sich am Knie und humpelte mit schmerzverzerrtem Gesicht vom Feld. Der Einsatz des spanischen Innenverteidigers im letzten Spiel in Karlsruhe ist ungewiss. Sicher nicht mit dabei sein können die gelbgesperrten Kagelmacher und Rama. »Die vielen Zuschauer haben uns beflügelt – ich wollte heute unbedingt das Tor machen. Die zweite Halbzeit war wie ein Traum«, beschrieb Vallori den Verlauf des glücklichen Nachmittags. Damit das Saisonfinale kein Albtraum wird, müssen die Löwen beim KSC gewinnen. Schaffen sie das nicht, können nur Punktverluste von Erzgebirge Aue und des FSV Frankfurt den Absturz verhindern.

Der letzte Spieltag im Tabellenkeller
24. Mai 2015, 15:30 Uhr

SV Sandhausen:
VfL Bochum (A)

SpVgg Greuther Fürth:
RB Leipzig (A)

FC St. Pauli:
SV Darmstadt 98 (A)

TSV 1860 München:
Karlsruher SC (A)

FSV Frankfurt:
Fortuna Düsseldorf (A)

FC Erzgebirge Aue:
1. FC Heidenheim (A)

VfR Aalen (abgestiegen):
1. FC Nürnberg (A)

(as)

Artikel vom 18.05.2015
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