München · Ein neues Graffiti-Porträt im Gasteig erinnert an Georg Elser

München · Ein neues Kunstwerk ist in den Gasteig eingezogen: das Graffiti-Porträt »Elser« (2013) des Münchner Künstlers Jan Deichmann alias CAZ132. Seit Dienstag, 12. Mai, erinnert es – in unmittelbarer Nähe der Radierung »Wie Elser die Bombe baute« von Johannes Grützke – im Erdgeschoss des Kulturzentrums am Isarhochufer an Georg Elser.

»Mit diesem Neuzugang möchten wir auf zwei Dinge aufmerksam machen: einerseits auf die Bedeutung, die zeitgenössische Kunst für unsere Gesellschaft auch im Gasteig hat und andererseits auf die Tat Georg Elsers in unserer unmittelbaren Umgebung. Es gilt, die Erinnerung an diesen wagemutigen Menschen wach zu halten«, sagt Brigitte von Welser, Geschäftsführerin der Gasteig München GmbH.

Das Bild »Elser« von Jan Deichmann ist eine Dauerleihgabe von Claus-Peter Lieckfeld, vermittelt von der Georg-Elser-Initiative München. Der Schreiner Georg Elser hatte 1939 bei einer Kundgebung im Bürgerbräukeller, nur wenige Schritte vom heutigen Gasteig entfernt, ein Attentat auf Adolf Hitler versucht. Vor 70 Jahren wurde Elser im Konzentrationslager Dachau auf Befehl Hitlers ermordet, wenige Tage vor seiner möglichen Befreiung.

Jan Deichmann alias CAZ132 ist ein »Urgestein« der deutschen Graffiti-Szene, dem als Sprössling einer Künstlerfamilie, Stift und Pinsel buchstäblich in die Wiege gelegt wurden. Anfang der 80er-Jahre entdeckte er die »Kannenkunst« für sich und verschönerte seinen Lebensraum mit farbenfrohen Werken. Sein illegales Schaffen in der Öffentlichkeit hat der hoch talentierte Graffiti-Mann bereits Anfang der 90er-Jahre beendet. Seit dieser Zeit arbeitet CAZ132 als freischaffender Künstler.

Auftragsarbeiten, Ausstellungen und Workshops bestimmen heute sein Leben. Seine Werke der Sprühkunst werden mit ihrer klaren Formsprache und ihrer technischen Sauberkeit als eine Bereicherung für zahlreiche Straßen, Plätze und Gebäude in München und Umgebung wahrgenommen. Der Gasteig ist täglich bis mindestens 23 Uhr geöffnet; die beiden Elser-Porträts können also von morgens bis abends besichtigt werden.

Artikel vom 15.05.2015
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