Es geht um Körper

Bogenhausen · »corpus« heißt die Doppel-Ausstellung im Kuntforum

Chaos oder Ordnung? Wolfgang Fritz lässt seine Skulpturen gleichsam sprechen. Foto: VA

Chaos oder Ordnung? Wolfgang Fritz lässt seine Skulpturen gleichsam sprechen. Foto: VA

Bogenhausen · Anna Ottmann und Wolfgang Fritz sellen unter dem Titel »corpus« Skulpturen, Zeichnungen und Malerei vom 20. Mai bis zum 3. Juli im Kunstforum Arabellapark am Rosenkavalierplatz aus. Bei derVernissage am Mittwoch, 20. Mai, 20 Uhr, liest Schauspielerin Anna Ottmann »Kunst sehen« mit Texten von Ernst Jandl, Eugen Roth, Heinrich von Kleist, Karl Valentin und anderen, der Eintritt ist frei.

Anna Ottmann, Malerin, Zeichnerin und Schauspielerin schafft choreographische Sinnlichkeiten, Akte voller Dynamik und Suggestionskraft, spannungsreiche Bildräume. »Der Körper ist die Verführung zum Bild« sagt sie. Er steht für sie im Mittelpunkt, erscheint als beherrschendes Sujet ihrer Bilder.Ihre freie Umsetzung lässt den Körper indes nur noch ahnen. Ottmann schafft Sinnbilder, keine Abbilder, lässt Spielräume des Erkennens. Die Künstlerin mischt grobe Pigmente, die sie auf Spanplatten, Seidenpapier oder Nessel aufbringt. Pigmente, die manchmal noch bröselig auf der Leinwand kleben, dem Bild Struktur und eine Ruppigkeit verleihen. Die vielseitig talentierte Künstlerin schloss nach dem Germanistik-Studium ein Studium der Malerei und Grafik an der Akademie der Bildenden Künste in München an.

Anschließend absolvierte sie in München und Berlin noch eine zweijährige Schauspielausbildung. Zahlreiche Engagements an renommierten Bühnen sowie Film- und Fernseh-Auftritte folgten. Anna Ottmann lebt in Stadtbergen bei Augsburg. Der Bildhauer Wolfgang Fritz lässt seine Holzskulpturen mit dem Raum und den intuitiven Zeichnungen kommunizieren, aus denen sie entstanden sind. Die Zeichnungen sind zunächst nur Skizzen. Aus den Tagebüchern reproduziert Wolfgang Fritz einzelne Skizzen, um sie gemeinsam mit den umgesetzten Skulpturen präsentieren zu können. So entstehen Paare, die jedoch nicht nur aufeinander bezogen sein sollen, wichtig ist Wolfgang Fritz vor allem der Raumbezug seiner Arbeiten.

In Ausstellungen verwendet er viel Sorgfalt auf die Präsentation, die Skulpturen wirken, als ob sie schon immer zum Raum gehören würden. Die Tagebücher mit den Originalskizzen gehören ebenfalls zur Ausstellung. Der Autodidakt Wolfgang Fritz begann 1989 mit dem Sammeln von Fundstücken. Für ihn war dies der Beginn der Bildhauerei. Er versucht, das Wesen der Holzstücke zu erkunden, die er findet. Er lässt das Holz sprechen, tritt mit ihm während des Bearbeitens in eine Art meditativen Dialog. Seit 2002 arbeitet er als freischaffender Künstler bei Erding.

Artikel vom 12.05.2015
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