Christi Himmelfahrt feiern

Landkreis München · Festliche Gottesdienste, Bittgänge und Brauchtum

Landkreis München · Das Hochfest Christi Himmelfahrt begehen die katholischen Pfarreien im Erzbistum am Donnerstag, 14. Mai, mit feierlichen Gottesdiensten und traditionsreichem Brauchtum. Im Münchner Liebfrauendom feiert Dompropst Weihbischof Bernhard Haßlberger um 10 Uhr einen Festgottesdienst.

Die Feier wird vom Vokalensemble des Domchors, dem Domorchester und Solisten unter anderem mit der Missa brevis in B-Dur von Wolfgang Amadeus Mozart gestaltet. An Christi Himmelfahrt findet auch die Trachtenwallfahrt des Chiemgau-Alpenverbandes zur Wallfahrtskirche Maria zu den sieben Linden in Raiten, Landkreis Traunstein, statt. Der Gottesdienst in der Wallfahrtskirche, zu der die Teilnehmer des Bittgangs um 8.10 Uhr in Schleching und um 8.45 Uhr in Unterwössen aufbrechen, beginnt gegen 9.30 Uhr. Das Kloster Scheyern im Landkreis Pfaffenhofen lädt an Christi Himmelfahrt zum Scheyrer Kreuzritt ein. Die Prozession von Reitern, Rössern und Wagen beginnt um 14 Uhr am Klostergut Prielhof und führt über die Fluren zum Klosterhof. Dort wird der Segen mit der in Scheyern seit dem Mittelalter aufbewahrten Heilig-Kreuz-Reliquie erteilt.

In einzelnen Kirchen des Erzbistums München und Freising ist noch das Himmelfahrtsspiel zu sehen, ein in der Barockzeit entstandenes Brauchtum zu Christi Himmelfahrt. Die Figur des Auferstandenen, die seit Ostern in der Kirche aufgestellt war, wird durch eine Öffnung in der Decke des Kirchenschiffes mit einer Winde hochgezogen. In der Pfarrei St. Margareta mit der barocken ehemaligen Stiftskirche der Augustiner-Chorherren in Baumburg, Landkreis Traunstein, wird beim Festgottesdienst um 10 Uhr die Figur hochgezogen, in der Pfarrei Mariä Geburt in Anzing, Landkreis Ebersberg, im Pfarrgottesdienst um 10.30 Uhr. Die Pfarrei Christi Himmelfahrt in München-Waldtrudering, die einzige dieses Namens im Erzbistum, feiert das Patrozinium ihrer Pfarrkirche um 10.30 Uhr mit einem Festgottesdienst, anschließend lädt die Gemeinde zum Pfarrfest ein.

Das seit dem vierten Jahrhundert bezeugte Hochfest der Himmelfahrt Christi am 40. Tag der Osterzeit ist der »Verherrlichung des Auferstandenen« gewidmet und weist auf das zehn Tage später stattfindende Pfingstfest hin, das den Osterfestkreis abschließt. Es drückt den Glauben der Kirche aus, dass Jesus in die Welt Gottes eingetreten ist, wie es im Neuen Testament berichtet wird. So wird auch im christlichen Glaubensbekenntnis der Satz »Aufgefahren in den Himmel« gebetet. Diese Welt der »göttlichen Herrlichkeit«, wie es der Weltkatechismus beschreibt, übersteigt die menschlichen Vorstellungen von Raum und Zeit.

Die Himmelfahrt Christi wird nicht als Abschluss, sondern als Beginn einer neuen Zeit gedeutet, in der Jesus durch seinen Geist lebendig und den Menschen nahe bleibt. Vor allem in ländlich geprägten Regionen nehmen Tausende von Gläubigen in den Tagen um Christi Himmelfahrt an Flurprozessionen teil. Bei diesen Bittprozessionen wird um Segen für Gärten, Felder, den Wald und eine gute Ernte gebetet. Häufig endet die Prozession mit einer gemeinsamen Brotzeit, was in vielen Pfarreien von lokalen Vereinen mit dem jüngeren Brauch der »Herrenpartien«.

Artikel vom 13.05.2015
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