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Münchner Samstagsblatt-Redakteur Carsten Clever-Rott über das Recht auf Forderungen
So seh ich das! Ein Recht auf Forderungen
München · Die meisten Menschen haben einen Grund zum Klagen. Sie haben auch das Recht dazu. Wenn man die Anlässe ins Verhältnis setzt, klaffen jedoch durchaus große Lücken.
Die Lufthansa-Piloten wollen ihre Vorteile nicht verlieren. Die in der GDL
organisierten Lokführer wollen eine kürzere Wochenarbeitszeit und mehr Geld.
Die Pendler wollen ihre Züge und S-Bahnen benutzen. Die Menschen in Nepal
wollen die Folgen des schweren Erdbebens überwinden. Kann man das miteinander
vergleichen? Ja, kann man und sollte man. Es ist frustrierend, vergebens
auf einen Zug zu warten. Auch die Forderungen von Lokführern und Piloten
haben ihre Berechtigung. Aber das ist doch Kleinkram im Vergleich zur Situation
in Nepal. Dort stehen Menschen vor dem Nichts. Jeder soll weiter das Recht
haben, Forderungen zu stellen. Aber vorher mal das große Ganze sehen und
nachdenken, wie laut man seine Forderungen rausschreit. Dann darf man auch
Verständnis erwarten.
So seh ich das.
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