Anerkennung für Faninitiative des TSV 1860 München

Bürgerpreis an »Löwenfans gegen Rechts«

Fester Teil der Fanszene des TSV 1860: die Löwenfans gegen Rechts. Foto: A. Wild

Fester Teil der Fanszene des TSV 1860: die Löwenfans gegen Rechts. Foto: A. Wild

München/Giesing · Die Stiftung »Münchner Bürgerpreis für Demokratie – gegen Vergessen« hat ihre Auszeichnung 2015 der Faninitiative »Löwenfans gegen Rechts« verliehen.

Die von der Münchner Ehrenbürgerin und Politikerin Dr. Hildegard Hamm-Brücher 2010 ins Leben gerufene Stiftung »Münchner Bürgerpreis für Demokratie – gegen Vergessen« will zur Stärkung der Demokratie ermutigen, die Wachsamkeit gegenüber antidemokratischen Entwicklungen stärken und zur Auseinandersetzung über die NS-Vergangenheit im Sinne einer lebendigen Erinnerungskultur beitragen. Alle zwei Jahre wird von der Stiftung ein mit 5.000 Euro dotierter Preis öffentlich ausgeschrieben.

Der Jury für die Auswahl des Münchner Bürgerpreises in 2015 gehörten an: Dr. Hildegard Hamm-Brücher, Verena Miriam Hamm, Detlef Esslinger, Dr. Hans-Georg-Küppers, Ilse Macek, Lukas Muffler, Karin Schmidbauer, Michael Schneider-König, Ilse Ruth Snopkowski, Dr. Michael Stephan.

Die Begründung der Jury im Wortlaut: Die »Löwenfans gegen Rechts« sind seit 1995 ein Zusammenschluss von Fußballfans des TSV 1860 München dem immer mehr Jugendliche und junge Erwachsene beitreten. Mit ihren Aktivitäten gegen Rassismus, Faschismus, Homophobie, Sexismus und Repression tre­ten die »Löwenfans gegen Rechts« nicht nur im Stadion und in der Fanszene auf, sondern ge­hen auch mit Ausstellungen, Lesungen und Podiumsdiskussionen in die Öffentlichkeit. Unter anderem haben sie gezeigt, dass sie sich der Geschichte und der Rolle des TSV 1860 München vor und während der Zeit des Nationalsozialismus stellen, hier vor allem durch Un­terstützung des Buches »Die ›Löwen‹ unterm Hakenkreuz« von Anton Löffelmeier (2009) sowie der Ausstellung »Tatort Stadion 2« im Feierwerk mit umfangreichem Begleitprogramm (2011) oder mit dem Stadionflyer »Kein Spielraum für Rechtsradikalismus« (2013). Mit einer Veranstaltungsreihe »Homosexualität und Homophobie im Fußball« (2013) gehen sie ge­gen die im Sport gängige Ableh­nung gleichgeschlechtlicher Lebensentwürfe vor. Mit »Sancha­ba United 1860«, einem Fußballver­ein aus Gambia, verbindet sie eine völkerverbindende Part­nerschaft. Das Flüchtlingsfußballprojekt (2014/15) unterstreicht ihre vorbildgebende Haltung gegen soziale Ausgrenzung.

(as)

Artikel vom 06.05.2015
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