Musik und Tansania

Evangelische Cantate-Gemeinde in Kirchheim feiert ihren 30. Geburtstag

»Wir sind eine sehr aufgeschlossene Gemeinde«, betont Susanne Kießling-Prinz, die seit Juli 2007 Pfarrerin der Kirchheimer Cantate-Kirche ist.	Foto: bs

»Wir sind eine sehr aufgeschlossene Gemeinde«, betont Susanne Kießling-Prinz, die seit Juli 2007 Pfarrerin der Kirchheimer Cantate-Kirche ist. Foto: bs

Kirchheim · »Singet dem Herrn ein neues Lied, denn er tut Wunder«, heißt es im 98. Psalm der Bibel – auf Latein: »Cantate Domino canticum novum, quia mirabilia fecit.« Der Name zeigt schon, dass Musik in der Kirchheimer Cantate-Gemeinde eine große Rolle spielt.

Die evangelische Kirche ist am 5. Mai 1985 geweiht worden, feiert heuer demnach ihr 30-jähriges Jubiläum.

»Wir sind eine sehr aufgeschlossene Gemeinde«, sagt Pfarrerin Susanne Kießling-Prinz. »Wir versuchen, auf die Leute zuzugehen.« Eine große Rolle für das Gemeindeleben würden die Ehrenamtlichen spielen – wenngleich es immer schwieriger werde, genug engagierte Leute zu finden. Die Mitgliederzahl der evangelischen Cantate-Kirche ist in den vergangenen Jahren nahezu konstant geblieben, aktuell beträgt sie rund 2100. Es gibt weder viele Austritte noch viele Neulinge. »Eine wachsende Gemeinde sind wir nicht«, meint Kießling-Prinz. Das liegt auch daran, dass Kirchheim Zuzüge nur in geringem Maße zulässt. Dennoch ist die Cantate-Gemeinde im doppelten Sinne relativ jung: Viele Familien gehören ihr an, Susanne Kießling-Prinz lobt die »lebendige Kinder- und Jugendarbeit«. Für die Zukunft wünscht sich die Pfarrerin »möglichst viele Menschen anzusprechen und für den Glauben gewinnen zu können.«

Das Festjahr zu ihrem 30. Geburtstag hat die Cantate-Kirche bereits Ende April eingeläutet – passend mit einem Jubiläumskonzert. Denn wie bereits am Namen (»cantate« ist lateinisch für die Aufforderung »singt!«) ersichtlich, spielt in der Gemeinde Musik eine wichtige Rolle. Der Chor sei mit rund 40 Mitgliedern relativ groß, erzählt Kießling-Prinz. Außerdem gibt es eine Cantate-Band und unter dem Motto »Cantate-Kultur« regelmäßig kulturelle Veranstaltungen, die mit im Schnitt 60 bis 80 Besuchern auf relativ großes Interesse stoßen.

Der Name »Cantate« steht aber nicht nur fürs Singen: Auch der vierte Sonntag nach Ostern trägt in der evangelischen Liturgie diesen Namen. So ist die Cantate-Kirche – natürlich nicht ganz zufällig – an Cantate von Kreisdekan Friedrich Kalb eingeweiht worden . Das war am 5. Mai 1985, der Pfarrer hieß Hans-Ulrich Thoma. Damals gehörte Cantate noch zur evangelischen Gemeinde Feldkirchen, wo die älteste evangelische Kirche der Region München steht. 1977 beschloss der Vorstand der wachsenden evangelischen Gemeinde, eine Filialkirche im benachbarten Kirchheim zu errichten, erwarb 1980 im Süden des Ortes das Grundstück von einer Bäuerin. Zum 1. November 1988 wurde die Cantate-Gemeinde dann selbstständig. Ihr Gebiet deckt sich mit der politischen Gemeinde Kirchheim, umfasst also neben dem Hauptort auch Heimstetten und Hausen.

Gefeiert wird mit der Partnergemeinde

Neben der Kirche selbst feiert heuer auch die Partnerschaft mit der Gemeinde Igongolo in Tansania ihr 30-jähriges Jubiläum. »Die Partnerschaft ist schon etwas, was auch außerhalb der Gemeinde bekannt ist«, sagt Susanne Kießling-Prinz, die seit Juli 2007 Pfarrerin in Cantate ist. Begründet hatte das Projekt anno 1985 die Bayerische Landeskirche, die den Gemeinden aus Kirchheim und Feldkirchen Igongolo, ein kleines Dorf mitten im Hochland, zuteilte. So darf die Cantate-Gemeinde immer wieder Besuch aus Tansania begrüßen – und auch Jugendliche aus Kirchheim waren schon in dem ostafrikanischen Staat. Auch gibt es einen Partnerschaftskreis, der regelmäßig Spendenaktionen veranstaltet. Im Sommer werden erneut Gäste aus Igongolo im östlichen Landkreis München erwartet: Am 5. Juli, um 11 Uhr, soll bei einem Gottesdienst am Heimstettener See gemeinsam das Jubiläum der Partnerschaft zelebriert werden.

Am 17. Mai wird nochmal gefeiert

Gefeiert wird auch schon am Sonntag, 17. Mai. Um 11.00 Uhr beginnt das Maifest zum 30. Geburtstag der Cantate-Kirche (Martin-Luther-Straße 5) mit einem Gottesdienst unter dem Motto »Freundschaft 24«, ab 12.00 Uhr gibt es Mittagessen mit Grillspezialitäten, Steckerlfisch und Salaten. Um 13.15 Uhr steht eine Aufführung der Kinder der Kindertagesstätte am Schlehenring an, deren Träger die Cantate-Gemeinde ist. Außerdem beginnt um 14.00 Uhr der Mitmachzirkus »Trau dich«, später gibt es Spiele für Kinder und Erwachsene. Danach laufen langsam die Planungen für 2017 an: Dann jährt sich der Beginn der Reformation zum 500. Mal. Nicht nur in der Martin-Luther-Straße ein weiterer Grund zu feiern. Benjamin Schuldt

Artikel vom 05.05.2015
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