SWM erzeugen jetzt genug Strom aus erneuerbaren Energien für alle Münchner Privathaushalte

Ökostrom für alle Münchner

Die SWM machen die Kraft der Natur zu elektrischer Energie. Die Offshore-Anlage DanTysk ist vor wenigen Tagen in Betrieb gegangen und nutzt die Windkraft über der Nordsee.	Fotos: SWM, Paul Langrock

Die SWM machen die Kraft der Natur zu elektrischer Energie. Die Offshore-Anlage DanTysk ist vor wenigen Tagen in Betrieb gegangen und nutzt die Windkraft über der Nordsee. Fotos: SWM, Paul Langrock

München · Der Klimawandel gilt als eine der größten Herausforderungen unserer Zeit.

Wo kommt der Münchner Ökostrom her? Mit den Münchner Wochenanzeigern können Sie eine exklusive Führung durch das Wasserkraftwerk Isarwerk 2 und dem Praterkraftwerk gewinnen. Die Teilnahme zur Führung am 27. Juli ist bis 5. Juli 2015 möglich.

Nach allem, was wir heute wissen, hat er gewaltige ökologische Folgen (Abschmelzen der Polkappen und Gletscher, steigende Meeresspiegel, vermehrte Wetterextreme etc.), wie auch ökonomische (um die Schäden zu beheben, sind riesige Summen nötig) und gesellschaftliche. Er wird sogar als Bedrohung für den Weltfrieden gesehen. Klimaschutz und ein nachhaltiger Umgang mit den natürlichen Ressourcen gehören daher zu den wichtigen Aufgaben unserer Zeit.

Erstes Ziel wird am 8. Mai erreicht

Hier übernimmt die Stadt München gesellschaftliche Verantwortung und setzt sich mithilfe der SWM an die Spitze des Klima- und Umweltschutzes. Die Zielvorgabe ist ehrgeizig: Bis 2015 wollten die SWM so viel Ökostrom in eigenen Anlagen produzieren, wie alle Privathaushalte, U-Bahn und Tram verbrauchen, bis 2025 so viel, wie ganz München benötigt. Das erste Ziel ist jetzt am 8. Mai innerhalb des Zeitplans erreicht. Die SWM produzieren so viel Strom aus erneuerbaren Energien, dass damit alle Münchner Haushalte, U-Bahn, Tram und E-Mobilität versorgt werden könnten. Möglich macht das die Inbetriebnahme des Offshore-Windkraftprojekts DanTysk in der Nordsee, mit dem die SWM die zum Erreichen des Klimaziels nötige Energie erzeugen und ins Stromnetz einspeisen kann. Zur Realisierung haben die SWM bereits im Jahr 2008 die Ausbauoffensive Erneuerbare Energien gestartet und stellen hierfür ein Budget von rund 9 Milliarden Euro zur Verfügung.

Aktuell erzeugen die SWM mit ihren (Partner-)Anlagen rund 2,5 TWh (Terawattstunden, gleich 2,5 Billionen Wattstunden) pro Jahr. Das entspricht etwa einem Drittel des gesamten Energieumsatzes in München, also einschließlich Gewerbe. Wenn die restlichen bereits angestoßenen Projekte realisiert und vollständig in Betrieb sind, verfügen die SWM über eine Erzeugungskapazität von über 3,5 TWh Ökostrom in eigenen Anlagen. Das entspricht bereits rund 50 Prozent des Münchner Stromverbrauchs. Von Anfang an haben die SWM ausschließlich auf wirtschaftliche Projekte gesetzt, die sich selbst tragen. Neben Wasser, Geothermie, Sonne und Biomasse spielt die Windkraft die zentrale Rolle in der SWM Strategie. Sie ist die kosten­effizienteste unter den erneuerbaren Energien.

Klaren Vorrang haben für die SWM Projekte in München und der Region. So betreiben die SWM in München und der Region derzeit 21 Solaranlagen (darunter eine Solarthermieanlage), an einer weiteren sind sie beteiligt. Zum Portfolio in München und der Region gehören darüber hinaus 13 Wasserkraftanlagen, eine Biogas- und eine Biogasaufbereitungsanlage, zwei Geothermieanlagen (eine davon nur Wärme) und eine Windkraftanlage. Weitere Solar-, Wind- und Wasserkraftanlagen sind in Planung.

Die SWM können hier nicht so viel erneuerbaren Strom erzeugen, wie die Millionenstadt benötigt, da das regionale Potenzial begrenzt ist. Deshalb engagieren sie sich auch in anderen Regionen Deutschlands und in Europa. Innerhalb Europas nutzen sie die energetisch und wirtschaftlich am besten geeigneten Standorte zum Bau von Anlagen für regenerative Energieerzeugung.

SWM Ökostrom im »Euro-Netz«

Eingespeist wird der Strom dort, wo er produziert wird, unter anderem um Verluste in den Leitungen durch lange Transportwege zu vermeiden. Das europäische Strom-Verbundnetz ist mit einem riesigen See zu vergleichen. Jeder, der Strom erzeugt, speist in diesen »Strom-See« ein; jeder, der Strom verbraucht, entnimmt etwas. Jede regenerativ erzeugte Kilowattstunde macht den europäischen See sauberer. Die Beteiligungen der SWM an klimafreundlichen Energiegewinnungsanlagen außerhalb Münchens sind also durchaus sinnvoll. Denn ihr Umwelteffekt kommt letztlich auch den Münchnern zugute.

Immer im Fluss: »Isarenergie«

Wasserkraft: Gemeinsam mit einem Partner haben die SWM im Flussbett der Münchner Isar ein Wasserkraftwerk, das Praterkraftwerk, errichtet. Es erzeugt 10 Millionen Kilowattstunden Ökostrom pro Jahr, genug für 4.000 Münchner Haushalte. Damit kann die Gesamtanlage den CO2-Ausstoß um 9.000 Tonnen pro Jahr verringern.

Die SWM verfolgen neue Wasserkraft-Projekte in der Region. So planen sie derzeit bei Wang an der Ampermündung in die Isar ein ökologisches und fischfreundliches »Bewegliches Kleinwasserkraftwerk«. Zudem modernisieren die SWM ihre bereits bestehenden Wasserkraftwerke an der Isar.

An Land und auf hoher See

Windkraft: Die SWM betreiben in Deutschland über 100 Onshore-Windkraftanlagen. So sind sie mit 75 Prozent der Anteile Mehrheitseigentümer an einem Windparkprojekt im brandenburgischen Havelland mit 83 Windkraftanlagen. Ihr Anteil von 236 Millionen Kilowattstunden pro Jahr entspricht dem Jahresverbrauch von rund 95.000 Münch­ner Haushalten. Kohlendioxid-Einspa­rung des Windparks: 280.000 Tonnen pro Jahr. Weitere Anlagen befinden sich in Nordrhein-Westfalen, Rheinland-Pfalz und Sachsen-Anhalt sowie in Frankreich, Schweden, Belgien, Kroatien, Polen. Dazu kommen Offshore-Anlagen in der Nordsee und der Irischen See.

Energie aus der Tiefe

Geothermie: In Sauerlach haben die SWM ein geo­ther­misches Heizkraftwerk gebaut. Es kann mit 40 Millionen Kilowattstunden Strom für 16.000 Haushalte erzeugen und gleichzeitig Wärme für Sauerlacher Haushalte bereitstellen. Damit entlasten die SWM die Atmosphäre um jährlich 35.000 Tonnen Kohlendioxid.

Drei Bohrungen gehen in eine Tiefe von 4.700 bis 5.500 Metern. Von dort wird das 140 Grad heiße Thermalwasser an die Oberfläche gepumpt und die Wärmeenergie zur Stromerzeugung und als Heizenergie entzogen. Pro Sekunde durchlaufen 110 Liter Thermalwasser den Kreislauf.

Selbst Mist ist noch wertvoll

Biomasse: Aus allem, was wächst und gedeiht, geerntet oder ausgeschieden wird, lässt sich Energie gewinnen. Im Tierpark Hellabrunn im Münchner Süden fallen jährlich rund 2.000 Tonnen Bioabfall an. Die Biomasse wandert nicht auf den Kompost, sondern landet im abluftdichten Faulbehälter der Anlage, wo sie in drei Fermentern vergoren wird. Das entstehende Methan wird in einem Blockheizkraftwerk mithilfe von Kraft-Wärme-Kopplung ohne CO2-Ausstoß verbrannt. Der dabei erzeugte Ökostrom wird ins SWM Netz eingespeist, die Wärme in das Heiznetz des Tierparks. Die Verwendung von Biomasse zur Energieerzeugung ist klimaneutral.

Aus Licht wird Strom

Photovoltaik: Die Sonne ist die größte Energiequelle für die Erde. Mehr als 1.800 Stunden im Jahr scheint sie über München, rund die Hälfte aller Tagesstunden. 1997 haben sie SWM die damals weltgrößte Photovoltaik-Aufdachanlage auf den Dächern der Neuen Messe München in Betrieb genommen. Seitdem hat sie rund 14 Millionen Kilowattstunden umweltfreundlichen Strom erzeugt. Im weltweiten Vergleich zu anderen Photovoltaik-Anlagen dieser Größenordnung liegt sie mit diesem Wert an der Spitze.

Im Stadtgebiet München und in Moosburg betreiben die SWM derzeit 19 Photovoltaikanlagen.

Unter der Sonne Spaniens

Solarthermie: In Andalusien haben die SWM mit Partnern das Parabolrinnen-Kraftwerk Andasol 3 gebaut. Hier wird das Sonnenlicht mit Spiegeln auf ein Absorberrohr fokussiert. Das darin enthaltene synthetische Öl wird durch die gebündelte Sonnenstrahlung auf rund 400 Grad erhitzt und erzeugt über einen Wärmeüberträger Dampf, der Kraftwerksturbinen antreibt und Strom erzeugt. Die Leistung liegt bei 50 Megawatt. Anfang 2012 hat das Kraft­werk den kommerziellen Betrieb aufgenommen. Der SWM Anteil an der Stromerzeugung entspricht dem Jahresverbrauch von 30.000 Münchner Haushalten. CO2-Einsparung pro Jahr: 150.000 Tonnen.

Energiequellen der Zukunft

In rund 50 eigenen Anlagen in München und der Umgebung erzeugen die SWM die Energie ressourcenschonend, mit modernster Technik und nach hohen Umweltstandards. Sie setzen auf einen intelligenten Energiemix aus erneuerbaren Energien und umweltschonender Kraft-Wärme-Kopplung sowie auf Energieeffizienz.

Die SWM haben bei der Erprobung und Erschließung neuer Energiequellen immer wieder Maßstäbe gesetzt, sei es mit der Photovoltaik-Anlage auf den Messehallen, mit der Windkraftanlage auf dem Fröttmaninger Berg (seit 1999), dem Parabolrinnen-Kraftwerk im Süden Spaniens oder der Geothermieanlage in Sauerlach. Damit treten die SWM den Beweis an, dass es möglich ist, den Energiebedarf der Menschen ausschließlich aus erneuerbaren Quellen zu erschließen. Die SWM rücken damit ab von der Stromerzeugung durch Atomkraft und fossilen Brennstoffen, die mit nachhaltigen Konsequenzen für die Menschen und für die Gesellschaft verbunden sind. So müssen die SWM keine langfristige Lösung für die Endlagerung von Atommüll finden, auch der Ausstoß von Kohlendioxid wird durch den verstärkten Einsatz von erneuerbaren Energien zum Teil massiv verringert.

Damit gehen die SWM eines der mutmaßlich größten Probleme des 21. Jahrhunderts an, nämlich den Klimawandel. Die Symptome sind deutlich sichtbar, die Ursache dafür ist mit an Sicherheit grenzender Wahrscheinlichkeit der Mensch. Und nur er kann den Klimawandel abmildern durch eine konsequente Änderung bei Energieerzeugung und -einsatz.

Artikel vom 06.05.2015
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