Seit 27 Jahren steht der PBC College an Bayerns Billardtischen

Die »erste Garde« des PBC College Markt Schwaben: Ralf Hentschel, Thomas Deuter, Hannes Dorsch, Josef Scharl und Moritz Reindl (v. li.). Foto: Walter Daschner

Markt Schwaben · Thomas Deuter gerät schnell ins Schwärmen wenn er beginnt über »seine« Sportart zu sprechen: »Pool-Billard ist auch nach 30 Jahren Spielpraxis immer noch interessant«, erzählt er.

»Es gibt viele verschiedene Spielvarianten und egal wie gut man spielt, kann man immer noch besser werden«.

Billard zählt dabei zu den schwersten Sportarten. Die Schwierigkeiten liegen in der »Hand-Queue-Koordination«, beim richtigen Stand, dem Zielen, dem Ballgefühl und im Besonderen im geraden Stoß. »Trotzdem kann sich jeder an einen Pooltisch stellen und mit Spaß die bunten Kugeln in die Löcher schubsen. Wie lange er braucht um alle zu versenken hängt dann von seinen Fähigkeiten ab«. Das macht den Sport für jedermann schnell und unkompliziert zugänglich.

Angefangen mit dem Billard habe er selbst, als er »auf den Tisch sehen konnte«. 1996 wagte er den Sprung vom Hobbyspieler zum Vereinsspieler und absolvierte den Trainerschein. Seitdem ist er mit voller Leidenschaft beim PBC College Markt Schwaben aktiv. In der 27-jährigen Vereinsgeschichte spielte der Markt Schwabener Verein bereits in der höchsten bayerischen Liga (damals Oberliga), hatte schon vier Mannschaften im Ligabetrieb und brachte mit Josef Bendl 2009 sogar einen Bayerischen Meister im »8-Ball« hervor. Einer der bekanntesten Varianten des »Pool-Billards«.

Über eine stabile und gute Vorstandschaft stemmt sich der Verein gegen den allgemeinen Trend und verzeichnet einen Mitgliederzuwachs von ca. 20 Prozent. Generell nimmt die Mitgliederwerbung einen großen Stellenwert ein: »Der Verein versucht über Aktionen, wie Schnuppertraining, Schulwettkampf, Jugendturnier oder auch Ferienprogramm immer wieder Jugendliche anzuwerben, aber die Ausbeute ist relativ gering. Für eine eigene Jugendabteilung reicht es aktuell noch nicht. Trotzdem gibt es aktuell wieder erfreuliche Neuzugänge mit sportlichen Ambitionen und weitere sind in Aussicht«, erzählt der Markt Schwabener. »Wir werden uns natürlich weiterhin bemühen, diese Jugendlichen für den Billardsport zu begeistern und zu fördern.«

In der letzten Saison hatte der Verein nur eine aktive Mannschaft in der Bezirksliga Niederbayern Süd bestehend aus sechs Spielern, aber in der kommenden Saison wird auch wieder eine 2. Mannschaft gemeldet. Pro Mannschaft sind vier Spieler nötig. Der 2. Platz in der Bezirksliga in der abgelaufenen Saison zeigt, dass der PBC auch sportlich durchaus mithalten kann. Als Aufsteiger wurde das Saisonziel Klassenerhalt eindrucksvoll erreicht. Ein Aufstieg in der nächsten Saison wäre natürlich ein mögliches Ziel. Allerdings: »Der Spaß in unserem vorgerückten Billardalter steht immer mehr im Vordergrund, als der sportliche Ehrgeiz. Poolbillard ist dabei für einen Anfänger am besten geeignet, da man hier am schnellsten Erfolgserlebnisse hat. »Wenn man am Kugelschubsen Spaß gefunden hat, würde ich zu einem Anfängerkurs (zum Beispiel über die VHS-Ebersberg) raten oder man gönnt sich Trainerstunden. Der eigene Ehrgeiz, die Zielsetzung und das Talent bestimmen dann den Trainingsaufwand«, sagt Deuter.

Wer Interesse hat in ungezwungener Atmosphäre das Billardspielen zu lernen, oder einfach eine »gemütliche Kugel« zu schieben, kann natürlich auch dienstags bis samstags von 18 bis 1 Uhr, sowie sonntags zwischen 14 bis 24 Uhr, im Billard-Café College an der Erdinger Straße 37 in Markt Schwaben vorbeischauen. Hier warten neben fünf Pool-Billardtischen, ein Kicker, ein Dartautomat und Gesellschafts- und Kartenspiele. Gerade jetzt in der »spielfreien Zeit« werden Deuter und seine Mitstreiter vom PBC für einige nützliche Tipps sicherlich häufiger zugegen sein. Von Stefan Dohl

Artikel vom 01.05.2015
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