Bienen brauchen Blumen

Vortrag bei den Garten- und Blumenfreunden Moosach

Wer nicht immer gleich zum Rasenmäher greift, lässt kleinen Blüten eine Chance.	Foto: VA

Wer nicht immer gleich zum Rasenmäher greift, lässt kleinen Blüten eine Chance. Foto: VA

Moosach · »A bisserl g´schlampert is vui´ scheener!« Die Referentin bei der Frühjahrsversammlung der Garten- und Blumenfreunde Moosach GBV, Ulrike Windsperger, findet deutliche Worte für überordentliche Gartler.

Ein bienenfreundlicher Garten sehe anders aus als vier Milliemterhoher Rasen und Säulenzypresse. Die Uni-Dozentin und Kräuterfrau , die außerdem auch selbst imkert, zählt auf, was einen bienenfreundlichen Garten ausmacht – und das ist gar kein Hexenwerk: Bienen, Hummeln,Schmetterlinge und alle anderen Insekten benötigen ganzjährig Nektar und Pollen. Lippenblütler, Doldenblütler, Rosengewächse oder Kreuzblütler werden bevorzugt besucht – aber vor allem sind Wildkräuter wie Löwenzahn, Natternkopf oder Minzen das begehrteste Objekt. Wichtig sind offene Blüten wie bei allen Asternarten, Sonnenblumen oder Cosmeen.

Der GBV Moosach hat eine Liste für bienenfreundliche Blüten und Stauden, die, weil mehrjährig, wenig Arbeit verursachen, aber ein ästhetischer Genuss für Gartenfreunde sind. Bienen, Wildbienen, Hummeln, Schwebfliegen und Schmetterlinge sind nötig, da 90 Prozent aller Obst- und Gemüsesorten nur dank Bestäubung entstehen. Dafür müssen die Eigentümer in ihren Gärten Blüten bereitstellen, da die Landwirtschaft als Lebensraum aufgrund ihrer Monokulturen nicht mehr helfen kann. Die Tipps der Referentin lauteten: Keine Insektizide, Pestizide und Fungizide. Einen Sand-, Stein- oder Holzhaufen als Nistmöglichlichkeit für Wildbienen und Erdhummeln anlegen Den Winter über einen weniger aufgeräumten Garten haben, in dem an alten Stängeln Wildbienen oder die Schmetterlingspuppen überwintern, und das ganze Jahr über eine möglichst große Blütenvielfalt. Wer hätte nicht gerne so ein Blütenmeer im Garten?

Kräuter, Lippenblütler aber in erster Linie alle Wildblüten seinen für Insekten überlebenswichtig. Dill und Fenchel für die Schmetterlinge und ein Geißblatt für die Nachtfalter. Schon auf kleinster Fläche könne Lebensraum entstehen, so die Referentin.

Die Lebensleistung einer Honigbiene, die nur wenige Wochen lebt aber Tausende von Blüten besucht hat, ist ein Teelöffel Honig. »Geben wir ihr auch etwas zurück dafür«, lautete die Aufforderung der engagierten Referentin.

Artikel vom 29.04.2015
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