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»Es geht auch anders«
Moosach · Maget präsentiert seine politischen Erinnerungen
Franz Magets Auftritt wurde moderiert von Julia Schönfeld-Knor. Foto: VA
Moosach · »Es geht auch anders«: Franz Maget präsentierte seine politischen Erinnerungen in Moosach.
Mit Verspätung startete Maget im übervollen Saal des Alten Wirts in Moosach in seinen politischen Rückblick, denn vor seinem Vortrag war seine Unterschrift gefragt, viele Teilnehmer wollten sich die Chance nicht entgehen lassen, eine signierte Ausgabe seines politischen Rückblicks zu erhalten. Nach 23 Jahren im Bayerischen Landtag blickte Franz Maget humorvoll und heiter auf ein paar Schlaglichter seiner politischen Arbeit zurück. Für ihn sei die SPD trotz viel ermüdender Alltagsarbeit immer noch keine Partei wie jede andere, sagte er. Die SPD sei die Partei des sozialen Aufstiegs. Das zeige sich nicht nur an ihm, der als Arbeiterkind aus Milbertshofen in der SPD eine Chance erhalten habe, es zeige sich an vielen führenden Sozialdemokratinnen und Sozialdemokraten bis hin zu Martin Schulz, der als Buchhändler heute Präsident des Europäischen Parlaments ist.
»Ich selbst bin in meinem Zivildienst mit der Situation von Kranken und Totkranken konfrontiert worden. Diese Erfahrungen führten mich zunächst für acht Jahre in den Bezirkstag, bevor ich in den Landtag gewechselt bin. Und ich erinnere mich, dass ich damals gegen die CSU-Größe Georg Tandler mit 30 Stimmen Vorsprung gewonnen habe. Es kommt eben manchmal doch auf jeden einzelnen Infostand an.« Doch der erste Empfang in der Landtagsfraktion fiel eher frostig aus für den einzigen SPD-Abgeordneten, der seinen Stimmkreis direkt gewonnen hatte: »Du brauchst Dir überhaupt nix einbilde«, hieß es.
Die schwerste Zeit habe er als Spitzenkandidat für die Landtagswahl 2003 gehabt. »Da kam mitten im Wahlkampf die Agenda 2010 und da brach auf einen Schlag ein Teil der Partei weg.« Am Infostand habe es mehr als einmal geheißen: „»Herr Maget, ich finde Sie sehr sympathisch, aber…«. Von diesem Konflikt um die Agenda 2010 habe sich bayerische SPD in der Fläche nie mehr erholt.
Ob es nicht frustrierend sei, in Bayern immer Opposition zu sein? »Natürlich möchte man regieren. Aber man sieht, wie viele SPD-Forderungen nach Jahren mit CSU-Label wieder auftauchen.« Dazu zählten Kinderkrippen, von der CSU oft als Teufelszeug abgetan, oder die Ganztagsschule, »auch wenn die CSU leider immer an veralteten Lehrkonzepten festhält«, wie Maget feststellt. Auch der Atomausstieg sei ümehr als 30 Jahre lang gegen den Widerstand der CSU gefordert worden, um dann über Nacht zum Kernthema der CSU zu werden. Am Ende steht für Maget aber eine Gewissheit: »Die SPD hat in 150 Jahren unserer Heimat niemals Schaden zugefügt und sich nie gescheut, Entscheidungen zu treffen, deren Richtigkeit sich oftmals erst nach vielen Jahren zeigt.«
Artikel vom 28.04.2015Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp
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