Auf die Zukunft hoffen

Grafing · Der verletzte Allrounder Dominik Quinlan im Interview

Dominik Quinlan (re.) wird nach seiner schweren Verletzung in den Playoffs möglicherweise seine Schlittschuhe an den Nagel hängen.	Foto: smg / Nicky Alexander

Dominik Quinlan (re.) wird nach seiner schweren Verletzung in den Playoffs möglicherweise seine Schlittschuhe an den Nagel hängen. Foto: smg / Nicky Alexander

Grafing · Die kampfbetonte Serie in den Playoffs gegen die Selber Wölfe in der vor ein paar Wochen zu Ende gegangenen Saison ging beim EHC Klostersee an die Substanz.

EHC Klostersee
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Der sowieso nicht üppig besetzte Kader der Grafinger Rot-Weißen wurde nach und nach auch durch Verletzungen ausgedünnt. Am härtesten erwischte es Allrounder Dominik Quinlan. Der 26-jährige erlitt unter anderem einen doppelten Bruch des Schien- und Wadenbeines. Im Gespräch mit dem Kurier Ebersberg blickte der älteste der drei Söhne von Jimmy Quinlan, der bislang fast 500 Pflichtspiele in der zweit- und dritthöchsten deutschen Spielklasse – genau 277 in der 2. Bundesliga/DEL2 und 188 in der Oberliga – absolvierte, zurück und auch nach vorne.

Kurier Ebersberg: Die sehr intensive Playoff-Serie gegen die Selber Wölfe liegt nun ein paar Wochen zurück. Wie sieht man die Situation mit der Verletzung mit etwas Abstand?

Dominik Quinlan: Ich denke, das ist unglücklich gelaufen. Pech einfach, da kann man niemanden einen Vorwurf machen. Ich habe mich mit einem Gegenspieler blöd verhakt und bin mit dem ganzen Körpergewicht auf einem Fuß schräg aufgekommen.

Wie waren die letzten Wochen, was macht man so als semiprofessioneller Sportler, dessen Körper Ruhe verordnet bekam?

Quinlan: Zeit hat man viel, zu viel Zeit. Das ist teilweise schon nervig und frustrierend, noch immer auf eine Gehhilfe und Krücken angewiesen zu sein. Da bleibt neben den verordneten Behandlungen nur Lesen, Fernsehen oder Playstation.

Wie sieht der »Sommerfahrplan« nach der Verletzung aus?

Quinlan: Eine Operation habe ich ja hinter mir. Da wurde das Syndesmoseband angenäht und außerdem das lädierte Sprungelenk mit zwei Stellschrauben fixiert. Diese werden jetzt am 4. Mai in einem weiteren Eingriff wieder entfernt. Danach geht es erst einmal darum, das Bein nach insgesamt acht Wochen wieder an normale Belastungen zu gewöhnen. Da werden also vorerst einmal reichlich Termine beim Physiotherapeut folgen.

Kann Trainer Andzejs Mitkevics in der nächsten Saison auf einen seiner erfahrensten Spieler setzen oder anders gefragt: Wie geht´s für Dich mit Eishockey weiter?

Quinlan: Das ist aktuell für mich kein spruchreifes Thema. Ehrlich gesagt: Eigentlich sieht und sah es danach aus, dass ich nicht weiterspielen werde. Aber wir haben noch immer Frühjahr. Jetzt will ich erst einmal abwarten, wie der Heilungsprozess vor sich geht und sich alles entwickelt. Erst im Juli oder gar August werde ich eine definitive Entscheidung treffen.

Verfolgst Du die laufenden Playoff-Finals in der Oberliga, DEL und DEL2?

Quinlan: Na klar, schließlich ist man als Aktiver ja ganz nah dran und hat wie auch immer eine Beziehung zu den Teams. Freiburg war in der Oberliga Süd ein absolut verdienter Meister und ich drückte denen auch die Daumen, dass sie aufsteigen. Das ist eine richtige Sportstadt mit tollen Fans, die höherklassiges Eishockey honorieren würden. Und eine neue Arena wird dort meines Wissens ja auch gebaut. Das DEL-Finale schaue ich regelmäßig in Servus TV. Mit Patrick Hager ist da schließlich auch ein Freund von mir und langjähriger Weggefährte im Rosenheimer Nachwuchs und den Nachwuchsnationalmannschaften, wo wir jeweils sogar in der gleichen Reihe stürmten, auf Seiten Ingolstadts mit dabei.

Artikel vom 23.04.2015
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