Runder Geburtstag

Moosacher St.-Martins-Kirche feiert 1.200-jähriges Jubiläum

1200 Jahre gibt es die Moosacher St.-Martins-Kirche nun schon. In diesem Jahr feiert sie einen runden Geburtstag mit einem großen Festprogramm ab dem 2. Mai.	Fotos: Benjamin Hilbig

1200 Jahre gibt es die Moosacher St.-Martins-Kirche nun schon. In diesem Jahr feiert sie einen runden Geburtstag mit einem großen Festprogramm ab dem 2. Mai. Fotos: Benjamin Hilbig

Moosach · Die Alte St.- Martins-Kirche zählt zu den Sehenswürdigkeiten Münchens. Das Gotteshaus am Moosacher St.-MartinsPlatz ist vermutlich der älteste sakrale Bau der Stadt.

In diesem Jahr feiert die urkundlich erstmals 815 erwähnte Kirche ihr 1.200. Jubiläum. Zum Auftakt findet am Samstag, 2. Mai, ein großes Fest mit musikalischen Darbietungen, Wettbewerben und einer Hüpfburg für Kinder statt. Für die Folgemonate plant die Pfarrgemeinde zahlreiche weitere Veranstaltungen.

Wann die Alte St.-Martins-Kirche errichtet wurde, kann historisch nicht eindeutig nachgewiesen werden. Fest steht allerdings: Die Grundmauern, die bis in die heutige Zeit erhalten geblieben sind, existierten bereits vor 1.200 Jahren. Eine Urkundensammlung – das sogenannte Regest – aus dem Jahr 815 sei die früheste bekannte Quelle, in der die Kirche aufgeführt sei, erklärt Heinrich Roth vom Moosacher Geschichtsverein. Die offizielle Kirchweih durch den Bischof Atto von Freising müsse aber einige Jahre zuvor stattgefunden haben. »Im Jahr 815 war der Bischof nämlich schon verstorben«, berichtet Roth. »Wahrscheinlich sind wir mit dem Jubiläum also eigentlich ein bisschen zu spät.« Allerdings sei die Originalurkunde der Kirchweih verloren gegangen.

500 Jahre später taucht die Kirche erneut in einem historischen Dokument auf: in der Konradinischen Matrikel von 1315. Die St.-Martins-Kirche habe damals zu Feldmoching gehört, sagt Roth. Als Moosach im 30-jährigen Krieg 1632 nahezu komplett abbrannte, wurde allerdings auch die Kirche stark in Mitleidenschaft gezogen.

Schwedische Truppen plünderten das gesamte Inventar und nutzten das Gotteshaus als Pferdestall. »Das Dorf ist praktisch komplett untergegangen und musste danach neu gegründet werden«, sagt Roth. Den Ersten und den Zweiten Weltkrieg hingegen habe die Kirche nahezu heil überstanden. In ihrem heutigen Erscheinungsbild im Stil des Rokoko besteht das Gebäude seit der Mitte des 18. Jahrhunderts. In dem historischen Bauwerk herrscht nach wie vor reger Betrieb. Taufen, Hochzeiten und Andachten finden dort statt und werktags gibt es regelmäßig Gottesdienste.

Geplant ist außerdem, den brachliegenden Friedhof wieder zu nutzen.Am Samstag, 2. Mai, begehen die Moosacher das Jubiläum ihres geschichtsträchtigen Gotteshauses mit einem großen Festakt. Der Festgottesdienst beginnt um 10.30 Uhr, anschließend wird bis 16 Uhr gefeiert. Auftreten werden unter anderem der Kinderchor der Pfarrei, die Moosacher Schuhplattler, die Tanzgruppe Los Martinos, der Moosacher Viergesang und der Seniorenchor Silberton. Im Festzelt vor der Kirche wird es Speisen und Getränke geben. Teilnehmen können die Gäste auch an Spielen und Wetten. »Es wird einige Überraschungen geben«, kündigt Rita Spangler an, die bei der Pfarrei für die Öffentlichkeitsarbeit zuständig ist. Für die Kinder wird eine Hüpfburg aufgestellt.

Geplant sind anlässlich des Jubiläums außerdem mehrere Vorträge, Kirchenführungen und die Teilnahme am Tag des offenen Denkmals. Die genauen Termine werden noch bekanntgegeben. Julia Stark

Artikel vom 21.04.2015
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