Mit 120 km/h durch Schwabing

München · 16-jähriger Schüler liefert sich wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei

Bei der Verfolgungsjagd quer durch Schwabing kam dieser Polizeiwagen unsanft von der Straße ab.	Foto: Polizeipräsidium München

Bei der Verfolgungsjagd quer durch Schwabing kam dieser Polizeiwagen unsanft von der Straße ab. Foto: Polizeipräsidium München

Schwabing/Zentrum · Am vergangenen Sonntag, 19. April, hat sich ein 16-jähriger Schüler eine wilde Verfolgungsjagd mit der Polizei quer durch München geliefert.

Der 16-jährige Schüler befuhr gegen 19.30 Uhr, die Herzogstraße in östlicher Richtung. In seinem Fahrzeug befanden sich noch vier weitere Personen. Unmittelbar hinter ihm fuhr ein 33-jähriger Polizeibeamter mit einem Polizeifahrzeug. An der Kreuzung zur Leopoldstraße wollten der Polizeibeamte und sein Beifahrer den Schüler mittels Signalgeber anhalten, da einige der Insassen nicht angegurtet waren. Als der Schüler dies erkannte, trat er aufs Gas. Dabei überquerte er die Leopoldstraße östlich, fuhr über die Trambahngleise in den Busbahnhof der Münchner Freiheit und fuhr anschließend wieder auf die Leopoldstraße in nördlicher Richtung. Anschließend führte er seine Fahrt in der Ungererstraße und in der Dietlindenstraße fort. Die Polizeibeamten stellten fest, dass die am Pkw angebrachten Kennzeichen wegen Diebstahls zur Fahndung ausgeschrieben waren.

An der Biedersteinerstraße bog der 16-Jährige nach links ab und befuhr diese mit ca. 80 km / h in einer Zone 30. Anschließend fuhr er auf dem Isarring über die Ifflandstraße stadteinwärts. Am Tucherpark fuhr das Polizeifahrzeug rechts neben den Pkw des Schülers. Plötzlich bog dieser unvermittelt nach rechts ab. Um einen Zusammenstoß zu vermeiden, bremste der Polizeibeamte das Polizeifahrzeug stark ab und verlor dadurch die Kontrolle über das Fahrzeug. Er kam dadurch nach links von der Fahrbahn ab und prallte gegen zwei Parkverhinderungsbügel am linken Fahrbahnrand und blieb dort stehen.

Der Schüler bog an der Hirschauer Straße nach links und an der Tivolistraße nach rechts in Richtung Chinesischer Turm ab. An diesem wendete er und befuhr die Tivolistraße in südöstlicher Richtung. Ein Polizeifahrzeug wurde quer gestellt, um den Schüler aufzuhalten. Dabei stieß er mit dem vorderen linken Fahrzeugeck gegen das vordere rechte Fahrzeugeck des Polizeifahrzeugs und beschädigte dieses.

Anschließend flüchtete er in die Oettingerstraße, welche er mit 100 bis 120 km/h in südliche Richtung befuhr.

Zu diesem Zeitpunkt befuhr ein 51-Jähriger mit seinem Kleintransporter die Oettingerstraße ebenfalls südlich. Als dieser an der Einmündung zur Theodorparkstraße am Verkehrszeichen 205 anhielt, fuhr der 16-Jährige rechts über den Gehweg und an diesem vorbei. Dabei stieß er mit der linken Seite seines Fahrzeuges gegen die vordere rechte Seite des Kleintransporters und beschädigte diesen.

Obwohl sein Fahrzeug ebenfalls stark beschädigt wurde, entfernte sich der Schüler von der Unfallstelle und befuhr weiter die Lerchenfeldstraße. An der Kreuzung zur Prinzregentenstraße konnte er anschließend durch Polizeibeamte gestellt werden, da der Opel aufgrund der Beschädigungen nicht mehr fahrbereit war.

Der Schüler öffnete die Fahrertür und schlug diese dabei gegen das Polizeifahrzeug, welches dadurch an der Fahrertür leicht beschädigt wurde. Anschließend flüchtete der Schüler zu Fuß, konnte aber von den Polizeibeamten gestellt und festgenommen werden. Er verletzte sich dabei leicht (Abschürfungen am rechten Handgelenk und am linken Knie). Durch die Verkehrsunfälle wurde niemand verletzt. Der Gesamtschaden wird auf ca. 10.000 Euro geschätzt.

Während der Unfallaufnahme mussten zwei Fahrstreifen der Prinzregentenstraße stadteinwärts bis 21.20 Uhr gesperrt werden. Zu Verkehrsbehinderungen kam es nicht.

Der 16-jährige Schüler befand sich nicht im Besitz einer gültigen Fahrerlaubnis. Nach seinen Angaben hat er den Opel ohne Wissen seiner Eltern selbst käuflich erworben. Das Fahrzeug war nicht zugelassen und hatte keinen Versicherungsschutz. Am Pkw waren amtliche Kennzeichen angebracht, welche vor ca. sechs Wochen von einem geparkten Pkw entwendet wurden.

Da der Schüler erkennbar unter dem Einfluss von Betäubungsmitteln stand, wurde eine Blutentnahme angeordnet und durchgeführt. Im Pkw konnte eine geringe Menge Betäubungsmittel (Marihuana, Cannabis) aufgefunden werden.

Artikel vom 21.04.2015
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