Lösung für Parkplatznot

Stadt prüft die Einführung von Parklizenzgebieten in Milbertshofen

Zugeparkte Gehwege und Sichtbehinderungen in Kurven: In ganz Milbertshofen ist der Parkdruck enorm – aber Linzenzzonen sind nur in wenigen Bereichen tatsächlich nötig, stellt die Stadt fest. 	Foto: js

Zugeparkte Gehwege und Sichtbehinderungen in Kurven: In ganz Milbertshofen ist der Parkdruck enorm – aber Linzenzzonen sind nur in wenigen Bereichen tatsächlich nötig, stellt die Stadt fest. Foto: js

Milbertshofen · Parkraummanagement außerhalb des Mittleren Rings ist in München bislang noch die Ausnahme.

Das Planungsreferat prüft allerdings derzeit, ob in Milbertshofen im Bereich zwischen dem Petuelring und dem Frankfurter Ring und in Teilen des Harthofs Parkzonen mit Anwohnerstellplätzen eingeführt werden können. Erste Ergebnisse der Untersuchung liegen bereits vor. Der BA-Vorsitzende Alfred Hummel-Haslauer (SPD) steht dem Projekt indes zwiespältig gegenüber.

Wer in den Seitenstraßen der Knorrstraße oder der Schleißheimer Straße zwischen dem Mittleren Ring und dem Äußeren Ring nach einem Parkplatz sucht, muss oft einige Runden drehen. Zugeparkte Gehwege und Sichtbehinderungen durch abgestellte Autos an den Kurven gehören dort zum alltäglichen Stadtbild. Auch im Harthof dauert die Parkplatzsuche im Bereich rund um die Knorrstraße oft lange. Handlungsbedarf ist nach Angaben des Planungsreferats in sämtlichen in Milbertshofen untersuchten Straßenzügen gegeben. Geprüft wurden das Gebiet zwischen dem Petuelring, dem Chistoph-von-Gluck-Platz, dem Oberhofer Platz, dem Frankfurter Ring, der Moosacher Straße, der Lerchenauer Straße und der Riesenfeldstraße sowie der Bereich zwischen der Schleißheimer Straße, der Neuherbergstraße, der Rathenaustraße und der Dientzenhofer Straße.

Voraussichtlich erfüllt sind die Voraussetzungen für ein Parkraummanagement nach aktuellem Stand aber nur im südlichen Teil des Viertels vom Mittleren Ring bis zur Keferloherstraße. Zulässig seien Parklizenzgebiete nämlich nur, wenn sowohl im öffentlichen Raum als auch auf privatem Grund ein Mangel an Stellplätzen bestehe, erklärt Thorsten Vogel, Sprecher des Planungsreferats. Dies sei am Harthof aber nicht der Fall. Hummel-Haslauer bestätigt dies. Zwar seien im Harthof die Parkplätze auf der Straße häufig durch Mitarbeiter der dort ansässigen Firmen belegt. Jedoch seien auf privaten Flächen ausreichend Stellplätze vorhanden. »Die Leute parken aber lieber draußen als in ihrer eigenen Tiefgarage, das ist ein allgemeines Phänomen«, so der BA-Vorsitzende. Wenn das geplante Forschungs- und Innovationzentrum (FIZ) von BMW fertiggestellt werde, sei allerdings ohnehin mit einer Entspannung der Situation zu rechnen. Dort seien zusätzliche Mitarbeiterstellplätze vorgesehen. Ein Parkraummanagement sei im Harthof deshalb nicht zwingend erforderlich.

Für den Bereich zwischen der Keferloherstraße und dem Frankfurter Ring gibt es noch kein klares Ergebnis. »Ich kann mir aber nicht vorstellen, dass die Prüfung dort anders ausfällt als im südlichen Bereich«, sagt Hummel-Haslauer. Die Gebäude um den Oberhofer Platz seien vorwiegend in den 1960er-Jahren gebaut worden und hätten meist keine Tiefgaragen: »Die Anwohner müssen deshalb auf der Straße parken.«

Jedoch sei er unsicher, ob zu viele Parkraummanagementgebiete außerhalb des Mittleren Rings überhaupt sinnvoll seien. Zwar sei der Parkdruck im Viertel hoch, räumt er ein. Als Vertreter der Anwohner begrüße er eine Verbesserung der Situation in seinem Stadtteil. Doch übertreiben dürfe man es mit der Lizensierung von Stellplätzen nicht: »Wenn das Parkraummanagement auf ganz München ausgedehnt wird, findet zwar jeder einen Parkplatz vor seiner Haustür, kann dort aber nicht mehr wegfahren, weil er nirgendwo anders mehr parken kann.«

Ob es in Milbertshofen ein Parkraummanagement geben wird, soll der Stadtrat noch in diesem Jahr entscheiden. Wird der Beschluss verabschiedet, können die Anwohner zum Preis von 30 Euro pro Jahr Parkausweise für ihr jeweiliges Gebiet erwerben. Wann die Regelung in Kraft treten könne, sei aber noch offen, sagt Vogel. Julia Stark

Artikel vom 14.04.2015
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