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München · Fuß vom Gas: Am 16. April ist wieder Blitzmarathon

»Fahren Sie bitte mal rechts ran!« Beim sogenannten Blitzmarathon werden die ertappten Verkehrssünder an Ort und Stelle belehrt.	Foto: © Bayerische Polizei

»Fahren Sie bitte mal rechts ran!« Beim sogenannten Blitzmarathon werden die ertappten Verkehrssünder an Ort und Stelle belehrt. Foto: © Bayerische Polizei

München · Zack – erwischt! Der kurze, grellrote Blitz macht sofort ein schlechtes Gewissen. Reingerauscht in die Radarfalle, das kann jedem mal passieren. Dabei ist das noch das Harmloseste.

Viel schlimmer, wenn man durch überhöhte Geschwindigkeit einen Unfall verursacht, bei dem Menschen verletzt oder getötet werden. 3.350 Verkehrstote wurden 2014 bundesweit gezählt – Tag für Tag mehr als neun. »Die Gefahren, die von überhöhter und nicht angepasster Geschwindigkeit ausgehen, werden leider oftmals immer noch verharmlost«, erklärt Michael Siefener, stellvertretender Pressesprecher des Bayerischen Innenministeriums. Um bei allen Verkehrsteilnehmern, besonders bei den Autofahrern ein Bewusstsein für diese Gefahren zu schaffen, findet am Donnerstag, 16. April 2015, wieder ein Blitzmarathon statt, an dem sich neben Bayern fast alle weiteren Bundesländer beteiligen.

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Los geht es um 6 Uhr morgens, also pünktlich zum Berufsverkehr. In Bayern werden weit mehr als tausend Polizisten im Einsatz sein, um Geschwindigkeitsmessungen durchzuführen und die Übertretungen vor Ort zu ahnden. Es gehe beim Blitzmarathon jedoch gerade nicht darum, möglichst viele Autofahrer zur Kasse zu bitten, betont Siefener. Aber: »Fest steht, dass ­eine Anhaltung vor Ort einen weit größeren verkehrserzieherischen Effekt hat, als wenn ein Bußgeldbescheid in den Briefkasten flattert.«

Ziel der Aktion sei es, in der Bevölkerung nachhaltig ein Problembewusstsein für überhöhte Geschwindigkeit zu schaffen. Im vergangenen Jahr haben sich in Bayern laut Auskunft aus dem Innenministerium 369.492 Verkehrsunfälle ereignet.

Überhöhte Geschwindigkeit war dabei in 17.180 Fällen die Ursache. Das entspricht 4,6 Prozent. 2014 kamen auf bayerischen Straßen 619 Menschen ums Leben. Die Ursache für 193 Todesfälle war überhöhte Geschwindigkeit. Fast jeder dritte Verkehrstote im Freistaat ist also Opfer überhöhter Geschwindigkeit, obwohl deren Anteil an allen Unfällen vergleichsweise gering ist. Erfreulich: Die Zahl der Todesopfer ist im Vergleich zu 2013 um sieben gesunken. Dennoch: 193 Tote, 193 Schicksale, 193 hinterbliebene Familien.

Sie alle sind Opfer fataler Fehleinschätzungen wie »Ich hab das im Griff« oder »So viel schneller fahr ich doch gar nicht«. Siefener gibt zu bedenken: »Bei Verkehrsunfällen mit Fußgängern kann auch eine vergleichsweise geringe Geschwindigkeitsüberschreitung über Leben und Tod des Fußgängers entscheiden. So kommen Fahrzeuge bei 30 Stundenkilometern bereits an einer Stelle zum Stehen, an der bei einer Geschwindigkeit von 50 Stundenkilometern aufgrund der menschlichen Reaktionszeit der Bremsvorgang noch gar nicht begonnen hat.«

Sich darüber klar zu werden, heißt darüber nachzudenken. Der Blitzmarathon ist insofern ein »Denkanstoß«. Ziel dabei ist es durch eine offensive Öffentlichkeitsarbeit und durch Bekanntgabe der Messstellen das Problembewusstsein der Autofahrer zu schärfen. Die Botschaft kommt an, wenn auch nicht immer. Die Reaktionen seien sehr unterschiedlich. Die angehaltenen Personen seien teils sehr einsichtig, teils aber auch unbelehrbar. Insgesamt gelingt es den Behörden mit dem Blitzmarathon Tempo rauszunehmen. »Während unserer Blitzmarathon-Wochen sind die Autofahrer deutlich langsamer unterwegs«, berichtet Siefener.

An sich klar, denn wer will schon wissentlich in eine Radarfalle rauschen?
Damit Ihnen das nicht passiert, finden Sie hier die Messstellen rund um München
Gute Fahrt!
Von Carsten Clever-Rott

Artikel vom 10.04.2015
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