Thomas Loderer, Erster Bürgermeister (Ausgabe April 2015)

Ottobrunn · Aus dem Rathaus

Thomas Loderer – Erster Bürgermeister

Thomas Loderer – Erster Bürgermeister

Ottobrunn · Liebe Mitbürgerinnen und Mitbürger, es ist ein schöner Zufall, dass die Erscheinung dieser Ausgabe von »Mein Ottobrunn« auf den Tag genau auf den 60. Jahrestag des Bestehens der Gemeinde Ottobrunn fällt.

Am 1. April 1955 wurde Ottobrunn aus der Gemeinde Unterhaching, zu der es gehörte, herausgelöst und zur selbständigen Gemeinde erhoben.

Trotz des Datums, das natürlich zum Schmunzeln verleitet, war die Gründung unserer Gemeinde exakt das Gegenteil von einem Aprilscherz. Sie war wichtig, notwendig, mutig, visionär, gut – und, wovon man sich heute mehr denn je überzeugen kann, sehr real.

Was waren das vor 60 Jahren für Zeiten! Der neue Gemeinderat, der sich am 1. Juli 1955 konstituierte, tagte in einem Klassenzimmer in der Volksschule an der Friedenstraße und der erste Haushalt hatte ein Finanzvolumen von nicht einmal einer Million D-Mark (zum Vergleich: Der Haushalt 2015 umfasst fast 51 Millionen Euro). Die Verwaltung bestand aus acht Mitarbeitern und war in der Wolf-Ferrari-Villa in der Mozartstraße (heute Haus der Senioren) – die Ottobrunn bereits 1951 erworben hatte – untergebracht. Zur Verwaltung gehörte selbstverständlich auch ein Standesbeamten-Stellvertreter, der am 3. März 1955 eigens noch durch Beschluss des Gemeinderats Unterhaching bestellt worden war. 5816 Einwohner zählte Ottobrunn damals. Heute sind es knapp 21.000. Eine Erfolgsgeschichte par excellence, keine Frage. Gerade wenn man bedenkt, dass es heute Gemeinden und Städte in Bayern und Deutschland gibt, die unter dramatischem Bevölkerungsschwund leiden. Die Kehrseite der Medaille: Während der Quadratmeter Bauland zur Zeit der Gemeindegründung zwischen fünf und sieben D-Mark kostete, zahlt man heute das 500-Fache.

Erstaunlich, wie wenig sich andererseits – auf den ersten Blick – die Zeiten ändern. So benennt der damalige Landrat Dr. Peter Hecker in der 1952 erschienen Festschrift zum 50-jährigen Bestehen des Siedlungsraums als Probleme Ottobrunns unter anderem den Sozialen Wohnungsbau, die »Verwahrlosung der Jugend« (nun ja), den »Sicherheitszustand« und die »Eingliederung der Heimatvertriebenen«. Wenn auch die Probleme heute etwas anders gelagert sind, so kommt einem doch das eine oder andere bekannt vor. Das gilt auch für die Tatsache, dass damals wie heute Investitionsschwerpunkt der Gemeinde auf den Themen »Schulen« und »Kinderbetreuung« lag.

Durch mutige und weitsichtige Entscheidungen haben die Bürgermeister und Gemeinderäte Ottobrunn in den vergangenen 60 Jahren zu einem liebenswerten Ort mit höchster Lebensqualität gemacht. Auch hat sich Ottobrunn dank der vielen Zuzüge zu einer weltläufigen und weltoffenen Gemeinde entwickelt und ist trotzdem bodenständig geblieben.

Das einzig Beständige ist der Wandel, heißt es. Lassen Sie uns auch in Zukunft diesen Wandel gemeinsam gestalten. Ottobrunn hat sein Potenzial noch lange nicht ausgeschöpft. In diesem Sinne grüße ich Sie sehr herzlich.

Ihr Thomas Loderer,
Erster Bürgermeister

Artikel vom 08.04.2015
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