Heimatmuseum öffnet seine Pforten

Arget · Spannender Einblick in das Leben früherer Generationen

Das Heimatmuseum in Arget in der Holzkirchner  Straße hat jede Menge Kleinode zu bieten. 	Foto: hw

Das Heimatmuseum in Arget in der Holzkirchner Straße hat jede Menge Kleinode zu bieten. Foto: hw

Höhenkirchen-Siegertsbrunn/Arget · Das Heimatmuseum Sauerlach im Alten Pfarrhof Arget in der Holzkirchner Straße 22 lädt am 12. April nach der Winterpause wieder zum Besuch ein.

Über den Winter hat der alte Pfarrhof von St. Michael (1682) neue Fenster erhalten, und, wie der Vorsitzende des Fördervereins des Heimatmuseums, Simon Kastenmüller berichtet, nicht irgendwelche: »Die Fenster wurden von einer Spezialfirma mundgeblasen, damit der Gesamteindruck des Gebäudes erhalten bleibt.«

Zug um Zug wird das Gebäude renoviert, dabei wird behutsam vorgegangen, um das Kleinod möglichst originalgetreu zu erhalten. Der Star des Heimatmuseums ist aber der Troadkasten (Getreidespeicher) aus dem Jahr 1667. Damals stand er beim Garnerhof in Arget und diente im Dorf als Lagerstätte für Getreide. 1988 wurde er von dort zum Pfarrhof versetzt. Er zählt zu den ältesten und bedeutendsten Baudenkmälern im Landkreis. Besonders wertvoll sind die vielen historischen Details und Schmuckformen am Gebäude. Aber nicht nur von außen kann man ihn bestaunen, sondern auch begehen und die vielen spannenden Exponate, die vom Leben vergangener Generationen erzählen, bewundern. Im Erdgeschoss sind im Vorraum unter anderem Gedenksteine, Firstkreuze und ein Pestkreuz von Sauerlach zu sehen.

In der Remise ist eine Ausstellung über die Flachsverarbeitung untergebracht. Im Obergeschoss, im eigentlichen Kornspeicher, werden in zwei Räumen Geräte und Kleinmaschinen zur Arbeitserleichterung in Haus und Hof und eine historische Nähmaschinensammlung gezeigt. Im Dachgeschoss wird die Ausstellung »Vom Korn zum Brot« gezeigt. Der farbenfrohe Taubenkogel, der zwischen dem Troadkasten und dem Pfarrhof steht, stammt aus dem Jahr 1920. Im Garten befindet sich zudem ein Steinbackofen, der nach historischem Vorbild gebaut wurde und zu Museumsfesten heute auch noch in Betrieb genommen wird. Im Pfarrhaus erwarten die Besucher neben einer voll eingerichteten Schlafkammer auch eine Küche, ein Klassenzimmer und eine Schusterwerkstatt, um nur einen kleinen Teil der historischen Schätze zu nennen. Auch der Herd ist noch voll funktionsfähig und wird zu Museumsfesten eingeschnürt und darauf für die Museumsgäste nach überlieferten Rezepten gekocht.

Eine, die das noch kann, ist Anna Burgmayr, die ihm Hof gleich neben dem Heimatmuseum lebt. »Das Kochen lag früher ganz in weiblicher Hand. Wenn die Männer von der Feldarbeit kamen, hatten sie ordentlich Hunger, der mit dem, was Haus und Hof zu bieten hat, gestillt werden musste«, berichtet sie. Viel und reichhaltig musste das Essen sein, schließlich konnte man nicht alle paar Stunden einen Snack zu sich nehmen, wie das heute üblich ist. »Beim Essen wurde auch nicht geredet. Sehr gemütlich war das nicht«, berichtet die erfahrene Landwirtin. Gekauft hat man so gut wie gar nichts, außer vielleicht Kaffee und Zucker, ansonsten haben die Vorfahren auch Butter, Butterschmalz und alle übrigen Dinge selber herstellen müssen.

Eine arbeitsreiche und vor allem entbehrungsreiche Zeit sei das gewesen, betont Anna Burgmayr. Noch mehr spannende Informationen aus der Zeit unserer Vorfahren erfährt man am kommenden Sonntag zwischen 13 und 17 Uhr. Eine spannende Zeitreise ist hier garantiert. Der Eintritt ist frei.

Artikel vom 08.04.2015
Auf Facebook teilen / empfehlen Whatsapp

Weiterlesen





Wochenanzeiger München
 
Kleinanzeigen München
 
Zeitungen online lesen
z. B. Samstagsblatt, Münchener Nord-Rundschau, Schwabinger-Seiten, Südost-Kurier, Moosacher Anzeiger, TSV 1860, ...