Stop and Go in der Stadt

München · Mobil in Deutschland: »Stuttgarterisierung« schreitet voran

Im Schnitt verlängert sich die Fahrzeit mit dem Auto in München um über ein Viertel. In Deutschland bedeutet dies einen Platz im Mittelfeld.	Foto: Mobil in Deutschland

Im Schnitt verlängert sich die Fahrzeit mit dem Auto in München um über ein Viertel. In Deutschland bedeutet dies einen Platz im Mittelfeld. Foto: Mobil in Deutschland

München · Der Automobilclub »Mobil in Deutschland e.V.« stellt der Verkehrspolitik großer deutscher Städte kein gutes Zeugnis aus. Auch München steht im Fokus der Kritik.

Zum vierten Mal hat der Verein den TomTom Traffic Index ausgewertet und anhand dieser Ergebnisse Rückschlüsse auf die Verkehrspolitik deutscher Städte gezogen. »Diese scheint immer schlechter zu werden, zumindest lassen die Stauzahlen darauf schließen«, erklärt Dr. Michael Haberland, Präsident des Automobilclubs. Grund dafür seien die zunehmenden Zulassungszahlen, also die steigende Zahl von Verkehrsteilnehmern, aber auch der zunehmend reduzierte Straßenraum für Autofahrer und die oft nur unzureichend sanierte Infrastruktur.

Das Fazit der Untersuchung: »Alle deutschen Städte haben sich verschlechtert. Überall müssen die Autofahrer mehr Zeit im Stau verbringen. Die ›Stuttgartisierung‹ schreitet voran«, erklärt Haberland. In der Abschlusswertung der schlechtesten deutschen Stau-Städte belegt Stuttgart den ersten Platz mit einem »allgemeinen Staulevel« von 32 Prozent. Die durchschnittliche Fahrzeit in der schwäbischen Metropole verlängert sich im Vergleich zu ungehindert fließendem Verkehr um 32 Prozent. München rutscht zwar einen Platz von vier auf fünf ab, der Staulevel steigt jedoch um einen Prozentpunkt von 26 auf 27 im Vergleich zu 2013.

Dienstags morgens wird’s eng auf Münchens Straßen

Damit befindet sich München in bester Gesellschaft. Im Gegensatz zum Vorjahr konnte sich keine der acht ausgewerteten Städte verbessern. Hamburg und Köln haben sogar vier Prozentpunkte beim allgemeinen Staulevel zugelegt, auch in Stuttgart, Frankfurt am Main und Bremen ging es ebenfalls drei Prozentpunkte hoch. Berlin und Düsseldorf haben sich leicht verschlechtert.

Die Auswertung habe ergeben, dass man in München am Mittwochabend und Dienstagmorgen am häufigsten im Stau steht. Am zügigsten komme man am Freitagmorgen und Freitagabend voran. Ist man während der Rush Hour eine Stunde unterwegs, verliere man 20 Minuten täglich. Aufs Jahr gerechnet müsse ein Pendler mit 76 Stunden Verzögerung rechnen.

Bremen ist nach der Auswertung weiterhin die stauärmste Stadt in diesem Vergleich. Allerdings kommt die Hansestadt jetzt auf einen Staulevel von 20 Prozent und muss auf die Note 1 verzichten. Dafür hätte die Stadt einen Staulevel von maximal 18 Prozent haben dürfen. 2013 war das noch der Fall. München erhält von Mobil in Deutschland gerade noch eine 4.

Artikel vom 03.04.2015
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