Ein Ort für Jung und Alt

Moosach · Seniorenfreundlich und nachts beleuchtet: Große Pläne für neuen Spielplatz

Einen Spielplatz für Kinder, Jugendliche und Senioren im Amphionpark: Das fordern Kathrin Koop (rechts) und Veronika Kahl aus dem BA Moosach.	Foto: js

Einen Spielplatz für Kinder, Jugendliche und Senioren im Amphionpark: Das fordern Kathrin Koop (rechts) und Veronika Kahl aus dem BA Moosach. Foto: js

Moosach · Noch in diesem Frühjahr will das Baureferat dem Bezirksausschuss Moosach (BA 10) die Pläne zur Neugestaltung des Spielplatzes im Amphionpark vorstellen.

Mit einfließen sollen in das Projekt nicht nur die Wünsche der Kinder und Jugendlichen, sondern auch die Anliegen der Senioren aus der Umgebung. Das Stadtteilparlament hat zudem beantragt, den Bolzplatz auf dem Gelände abends zu beleuchten und damit einen gewagten Vorstoß unternommen.

Der Umbau des Spielplatzes am Amphionpark sei eine »große Sanierungsmaßnahme«, sagt Kathrin Koop (SPD), Vorsitzende des Unterausschusses Jugend, Soziales, Schule und Kultur im BA 10. »Hier geht es nicht nur darum, ein paar neue Spielgeräte aufzustellen«. Geschaffen werden solle ein Ort, der den Interessen möglichst vieler Parkbesucher gerecht werde. Berücksichtigt worden seien bei den Planungen die Vorstellungen der Kinder, die den Spielplatz nutzen, und die Wünsche der Jugendlichen, die die Moosacher Freizeittreffs Mooskito und Boomerang besuchen. »Auf dem Spielplatz auch Angebote für Jugendliche zu schaffen, war uns wichtig«, betont Veronika Kahl (ÖDP), die Jugendbeauftragte des BA 10. Die Altersgruppe der 12- bis 18-Jährigen werde nämlich meistens vernachlässigt. Zu Ideen befragt worden sind aber auch die Senioren im Alten- und Servicezentrum (ASZ) in der Gubestraße.

Zwar könnten nicht alle Vorschläge verwirklicht werden, räumt Koop ein. Mehrfach gefordert hätten die Jugendlichen zum Beispiel eine Skaterbahn: »Das kann aber wegen der Lautstärke wahrscheinlich nicht realisiert werden, dazu liegt der Spielplatz zu nah an der Wohnbebauung.« Umsetzen werde die Stadt jedoch die auf der Jugendeinwohnerversammlung im Herbst gestellte Forderung, den Betonboden des Fußballplatzes aufgrund der Verletzungsgefahr auszutauschen. »Auf dem jetzigen Asphalt machen sich die Kinder nämlich nicht nur die Hosen, sondern auch die Knie kaputt«, erläutert Koop.

Beantragt hatten die jungen Anwohner auf der Versammlung außerdem eine Kletterwand, Bäume zum Klettern, Wasserspiele und mehr Tütenspender zur Beseitigung von Hundekot. Welche der Anregungen die Stadt aufgreifen werde, sei jedoch noch offen, sagt Kathrin Koop. Einsetzen werde sich der Moosacher BA allerdings dafür, dass die Spielgeräte auch von Senioren genutzt werden könnten. Wegen der Nähe zum ASZ und zum Alten- und Pflegeheim Bethel in der Hugo-Troendle-Straße müsse man auch die Bedürfnisse der älteren Menschen mit einbeziehen. In Nürnberg gebe es bereits eigene Seniorenspielplätze, berichtet Koop. In speziellen Bewegungsparks können dort ältere Menschen zum Beispiel auf beweglichen Hängebrücken ihren Gleichgewichtssinn trainieren. Einen ausschließlich für Senioren konzipierten Bereich strebe man im Amphionpark zwar nicht an, sagt Koop. Allerdings müsse der Spielplatz so ausgerüstet sein, dass er für die ältere und die junge Generation gleichermaßen geeignet sei: »Eine 70-jährige Großmutter sollte mit ihrem dreijährigen Enkel nicht auf eine Rutsche klettern«, meint Koop.

Durchsetzen will das Stadtteilparlament im Amphionpark außerdem ein Pilotprojekt: Erstmals soll dort ein Bolzplatz in den Abendstunden beleuchtet werden. Um eine Belästigung der Anwohner zu vermeiden und auch wegen der Vögel, die nachts die Dunkelheit bräuchten, sei das bislang in München nicht vorgesehen, erklärt Koop. Der Amphionpark sei jedoch ein guter Standort, um diese Regelung neu zu überdenken. Denn das Wohngebiet liege in ausreichender Entfernung: »Die Lampen würden niemandem in die Wohnung leuchten.« Da die Schule inzwischen meist erst am späten Nachmittag endet, hätten Kinder im Herbst und Winter kaum noch die Möglichkeit, sich an der frischen Luft zu bewegen. Diesen geänderten Lebensverhältnissen müsse man auch Rechnung tragen. »Wenn wir wollen, dass sich die Kinder draußen austoben, statt nur zu Hause vor dem Computer zu sitzen, müssen wir auch die Voraussetzungen dafür schaffen«, meint Koop.

Bauarbeiten wohl erst in einem Jahr

Wie der Spielplatz am Amphionpark konkret aussehen soll, wird sich in den kommenden Monaten entscheiden. Nach Ostern will das Baureferat den zuständigen Unterausschuss des BA über die Planungen informieren. Der BA kann dann zu den Entwürfen Stellung nehmen. Die Bauarbeiten werden voraussichtlich im Frühjahr 2016 stattfinden. Julia Stark

Artikel vom 31.03.2015
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