Freund und Radler

Schwabing/Maxvorstadt · Polizei ist wieder mit dem Fahrrad auf Streife

Fahrradstreife auf dem Fahrradstreifen: Fabian Singler (l.) und Stefan Scharnetzki machen Radfahrer auf eventuelles Fehlverhalten aufmerksam.	Foto: PI 13

Fahrradstreife auf dem Fahrradstreifen: Fabian Singler (l.) und Stefan Scharnetzki machen Radfahrer auf eventuelles Fehlverhalten aufmerksam. Foto: PI 13

Schwabing/Maxvorstadt · Die Fahrradsaison hat begonnen. In Schwabing und der Maxvorstadt sind wieder unzählige Verkehrsteilnehmer auf zwei Rädern anzutreffen. Doch nicht alle verhalten sich korrekt.

Die Zahl der Verkehrsverstöße von Fahrradfahrern sei weiterhin hoch, mahnt Oliver Müller von der Polizeiinspektion 13 in der Johann-Fichte-Straße. Mit vermehrten Kontrollen und Aufklärung will die Polizei nun gegensteuern.

Die Unfälle, an denen Radfahrer beteiligt gewesen seien, seien in Schwabing im Vergleich zum Vorjahr um rund 30 Prozent angestiegen, berichtet Müller. Häufig treffe die Radler dabei zumindest eine Mitschuld. Rund 40 Prozent der Unfälle würden allein durch die Radfahrer selbst verursacht, etwa durch das Ausrutschen in Trambahngleisen: »Gerade bei nassem Wetter ist das eine große Gefahr.« Verbreitet sei auch das Befahren des Fahrradwegs in entgegengesetzter Richtung. Hierdurch komme es immer wieder zu Zusammenstößen von Radfahrern, was fast immer zu erheblichen Verletzungen führe. In der Hohenzollernstraße zwischen der Leopoldstraße und der Friedrichstraße werde oft sogar die Einbahnregelung missachtet. »Die Radler fahren auf der Fahrbahn in entgegengesetzter Richtung zum Autoverkehr. Das kann lebensgefährlich sein«, warnt Müller.

Kollisionen zwischen Radfahrern und Autos entstünden vorwiegend durch Fehler beim Abbiegen. »In stark frequentierten Bereichen wie der Leopoldstraße kann es sein, dass ein Autofahrer beim Rechtsabbiegen erst einmal 30 Sekunden lang auf querende Radler warten muss«, erklärt Müller. In solchen Situationen sei das Risiko groß, dass einmal ein Radfahrer übersehen werde. Zwar habe der Radverkehr Vorfahrt: »Aber es bringt nichts, auf dieses Recht zu pochen, wenn dadurch ein Unfall verursacht wird.« Vor allem in Gebieten, in denen viele verschiedene Verkehrsteilnehmer aufeinanderträfen, sei gegenseitige Rücksichtnahme zwingend nötig. Als Radfahrer müsse man stets eine Geschwindigkeit wählen, die gewährleiste, dass man jederzeit anhalten könne, wenn die Verkehrslage dies erfordere.

Eher die Ausnahme seien Zusammenstöße zwischen Radfahrern und Fußgängern: »Das kommt nur gelegentlich vor, zum Beispiel wenn beim Überholen der Gehweg befahren wird.« Dennoch sei es ärgerlich und auch nicht ungefährlich, dass viele Radler im Bereich der Münchner Freiheit die Fußgängerzone als Abkürzung nutzen, statt auf dem Radweg zu fahren.

Um für die Einhaltung der Verkehrsregeln zu sorgen, steigen die Einsatzkräfte der Schwabinger Polizei seit Kurzem auch wieder selbst auf das Fahrrad. Zu den Kontrollschwerpunkten der Fahrradstreifen, die es in München seit 2013 gibt, zählen unter anderem die gesamte Leopoldstraße, die Hohenzollernstraße und die Münchner Freiheit. Verstärkt präsent sein werde man aber auch in der Fahrradstraße, die im vergangenen Jahr in der Clemensstraße von der Leopoldstraße bis zur Schleißheimer Straße eingeführt wurde, kündigt Müller an.

In den sogenannten Fahrradstraßen erhält die Fahrbahn die Funktion eines Radwegs. Bei entsprechender Beschilderung dürfen Autos dort zwar weiterhin fahren, allerdings haben die Radfahrer Vorrang. In der Maxvorstadt wurden Fahrradstraßen in der Abalbertstraße zwischen der Leopoldstraße und der Isabellastraße, in der Veterinärstraße zwischen der Königinstraße und dem Professor-Huber-Platz sowie am Professor-Huber-Platz selbst eingerichtet. Auch dort kontrolliert Polizei, ob sich die Verkehrsteilnehmer an die Regelung halten. Julia Stark

Artikel vom 01.04.2015
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