Bonhoeffers 70. Todestag

Schwabing · Gedenkveranstaltung in der Erlöserkirche

Schwabing · Vor fast genau 70 Jahren, am 9. April 1945, ermordeten die Nationalsozialisten durch Urteil ihrer Unrechtsjustiz den evangelischen Theologen Dietrich Bonhoeffer im Konzentrationslager Flossenbürg.

Anlässlich des bevorstehenden 70. Todestags findet in der Erlöserkirche an der Münchner Freiheit, Ungererstraße 13, am Ostersonntag, 5. April, um 17 Uhr eine Gedenkveranstaltung statt. Diese umfasst auch eine Würdigung von Bonhoeffers mutigen Münchner Tante Christine Gräfin von Kalckreuth. Am 9. April 1945 ermordete die NS-Justiz im KZ Flossenbürg den evangelischen Theologen und Widerstandskämpfer Dietrich Bonhoeffer. 70 Jahre später erinnert Regionalbischöfin Susanne Breit-Keßler im Gedenkgottesdienst in der Erlöserkirche an der Münchner Freiheit an sein Leben und an sein Martyrium und fragt nach Impulsen seiner Theologie für unsere Gegenwart und Zukunft.

Unterschlupf in Schwabing

Es geht dabei auch um die bisher wenig beachtete Bedeutung Münchens für Bonhoeffers Biographie. So war sein polizeilich gemeldeter Wohnsitz in der Zeit seines Doppellebens als Theologe der »Bekennenden Kirche« und im konspirativen Widerstand in der Wohnung seiner Tante Christine (»Ninne«) Gräfin von Kalckreuth (1898 – 1984) in Schwabing, Unertlstraße 1. Bonhoeffer pendelte in dieser Zeit zwischen Bayern, Berlin und Hinterpommern und machte im Auftrag des Widerstands Auslandsreisen.

Die musikalische Gestaltung des Gottesdienstes liegt bei Kirchenmusikdirektor Michael Grill, der eigens das Gedicht »Christen und Heiden«, von Bonhoeffer 1944 in der Haft verfasst, vertont hat. Im Gottesdienst wirken außerdem mit: Dr. Detlef Bald (Vorsitzender des Dietrich-Bonhoeffer-Vereins), Pfarrerin Maike Goldhahn (Referentin der Regionalbischöfin), Pfarrer Dr. Björn Mensing (Landeskirchlicher Beauftragter für evangelische Gedenkstättenarbeit) und Pfarrer Gerson Raabe (1. Pfarrer der Erlöserkirche).

Im Anschluss an den Gottesdienst beginnt gegen 18 Uhr ein Gedenkweg zu Fuß von der Erlöserkirche zur Unertlstraße. Vor dem Wohnhaus spricht gegen 18.30 Uhr Barbara Gräfin von Kalckreuth, eine Großnichte von Christine Gräfin von Kalckreuth, über ihre Erinnerungen an Besuche in der Wohnung der Großtante. Regionalbischöfin Breit-Keßler würdigt am authentischen Ort die mutige Gastgeberin von Dietrich Bonhoeffer.

Artikel vom 31.03.2015
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