Zum Weltwassertag: Was ist Wasser uns wert?

München · Spar mal Wasser!

In solchen Schächten wird hierzulande das Trinkwasser  gesammelt. 	Foto: SWM

In solchen Schächten wird hierzulande das Trinkwasser gesammelt. Foto: SWM

München · Wenn die Ressourcen knapp werden, fängt der Mensch an zu sparen. Klug ist es, mit dem Sparen schon früher zu beginnen.

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Artikel vom 20.03.2015: Münchner Samstagsblatt-Redakteur Carsten Clever-Rott über Selbstdisziplin

Der Weltwassertag der Vereinten Nationen, der am 22. März, begangen wird, steht in diesem Jahr unter dem Motto »Wasser und nachhaltige Entwicklung«.

Mit der nachhaltigen Entwicklung geht das Ressourcensparen Hand in Hand. In Deutschland gibt es viele Regionen, in denen der Nitratgehalt durch (Über-)Düngung oberhalb des Grenzwertes von 50 Milligramm pro Liter (mg/l) liegt. München und weite Teile Oberbayerns gehören nicht dazu. In München erreichen die SWM als kommunaler Wasserversorger einen Nitratgehalt von durch Proben nachgewiesenen 6 mg/l im Mittel bzw. 8,3 mg/l in der Spitze. Möglich macht dies die Kooperation mit Ökobauern im Einzugsgebiet des Münchner Wassers im Mangfalltal. Gerade weil das Wasser hier eine vergleichsweise sehr gute Qualität hat, sind wir alle zu einem verantwortungsbewussten Umgang damit angehalten. »Wir appellieren an den vernünftigen Umgang mit Wasser«, betont SWM-Sprecher Christian Miehling.

Im liberalisierten Markt wäre eine solche Äußerung eher kontraproduktiv, denn wenn ein privater Versorger dazu aufruft, den Wasserverbrauch zu verringern, schmälert er damit seinen Umsatz. Nachdem vor einigen Jahren die Befürchtung umging, die Wasserversorgung solle großflächig privatisiert werden, gingen die Menschen in Europa auf die Barrikaden. Die EU ruderte zurück und beteuerte, es sei nie daran gedacht worden, die Wasserversorgung in private Hände zu geben, was in den Augen der Bürger höhere Kosten und geringere Investitionen zur Folge haben könnte. Darunter wiederum leide die Qualität des Wassers. Doch die Wasserversorgung ist nicht nur eine Münchner oder eine deutsche Frage, sondern eine weltweite. Ob Völker bereit sind, für ihr Wasser auch mit Waffengewalt zu kämpfen, ist umstritten. Klar aber ist: Wasser kann man nicht ersetzen. Deshalb ist der verantwortungsbewusste Umgang mit Wasser so wichtig. Dabei geht es um banale Dinge wie den Wasserhahn beim Zähneputzen zuzudrehen, aber auch größere Maßnahmen wie den Einbau einer Regenwasserzisterne für Toilette und Waschmaschine.

Die Angst vor mangelhafter Hygiene in Leitungen durch geringeren Durchfluss ist nach Aussage von Christian Miehling unbegründet: »Wir haben bisher keine negativen Auswirkungen festgestellt.« Wasser kann man aber auch noch auf ganz andere Weise sparen.

Die konventionelle Herstellung eines Baumwoll-T-Shirts verschlingt 2.700 Liter Wasser. Das wird für den Anbau der Baumwolle benötigt. Weitere Produktionsprozesse lassen die Menge ansteigen. Die Industrie beschäftigt sich seit geraumer Zeit mit der Herstellung nachhaltiger Bekleidung. Für die muss man aber tiefer in die Tasche greifen. Ein gutes Gewissen und nachhaltiges Handeln kosten Geld. Zum Weltwassertag gibt es bundesweit einige Veranstaltungen, in Bayern nur in Bad Wörishofen. Wer mehr über das Münchner Wasser wissen möchte, kann sich morgen bei etwa zehn Grad und etwas Sonnenschein auf dem M-Wasserweg zwischen Gmund am Tegernsee und dem Deutschen Museum in München schlauer machen, zu Fuß oder mit dem Fahrrad – und unterwegs vielleicht darüber nachdenken, wie man Wasser einsparen kann. Zum Vergeuden ist es nämlich zu wertvoll. Von Carsten Clever-Rott

Artikel vom 20.03.2015
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